Kultur
Von Moby Dick, der Titanic bis hin zum Schimmelreiter,
das Meer in Theater, Literatur, Film, Musik und Kunst öffnet uns die Augen über uns und unsere Rolle auf diesem Planeten.
Zwölf Bücher für die Ozeane – Staunen und kritisches Nachdenken
Edit (14.03.2023): Wenn euch die Bücher ausgegangen sind, haben wir einige Empfehlungen für euch. Bestellt diese aber nicht bei den großen Unternehmen, sondern nutzt die Gelegenheit, um eine lokale Buchhandlung ausfindig zu machen – buchhandlung-finden.de und genialokal.de helfen euch dabei. Dort könnt ihr oft auch online bestellen, E-Books erwerben oder telefonisch eine Abholung vereinbaren und so denjenigen Buchhändler:innen helfen, die es eh schon schwer genug haben. Und wer weiß, vielleicht entwickeln sich ja durch Gespräche über gute Bücher Freundschaften, die wir jetzt in dieser Krise brauchen – und danach. Unter hier bestellen haben wir unsere lokale Buchhändlerin verlinkt – stellvertretend für diesen Gedanken.
Nach unser erfolgreichen Aktion „Ozeanbücher“ diesen Sommer, wurden wir von der Buchhandelskooperation MENSCH gefragt, welche Bücher uns bewegen, uns begeistern, zum Staunen bringen und zum Handeln anregen. Die persönlichen Empfehlungen unseres Teams findet ihr hier.
1. Zehn Kinderbücher, die uns für die Meere begeistern
2. Zwölf Bücher für die Ozeane – Staunen und kritisches Nachdenken
3. Bereit zu handeln? Fünf Bücher zum Anpacken
Wir sind mit dem Meer verbunden und dieses Gefühl der Verbundenheit ist Teil unserer Kultur. Der Beweis dafür findet sich in jedem Bücherregal.
In der Literatur, den Geschichten, die wir uns erzählen, und den Büchern, die wir lesen, spielt das Meer eine große Rolle. Seitdem dem ersten Menschen die Gischt der Brandung ins Gesicht schlug, lassen Ebbe und Flut uns rätseln, spiegeln Kraken uns unser Bewusstsein, und lehrt die Tiefsee uns die Ehrfurcht vor dem Unbekannten.
Doch die modernen Geschichten haben sich verändert. Denn wir verhalten uns auf diesem Planeten nicht mehr als das, was wir sind: als Gast. Die Ozeane zeigen uns unsere Irrwege. Und in manchen (hoffentlich nur) fiktiven Erzählungen rächen sie sich dafür.
Das Ozeanbuch
Über die Bedrohung der Meere
Esther Gonstalla, oekom Verlag – hier bestellen
„In ihren außergewöhnlichen Grafiken zeigt Esther Gonstalla die vielschichtigen Zusammenhänge im Ökosystem Meer und wie es durch die Nutzung durch den Menschen bedroht ist – verständlicher als es für mich jeder Text könnte.“
Anna Groß
Hier findet ihr unsere ausführliche Rezension…
21 Lektionen für das 21. Jahrhundert
Yuval Noah Harari, C.H.Beck – hier bestellen
„Auf kluge und humorvolle Weise bietet Harari für all die komplexen Herausforderungen, die jetzt und in den nächsten Jahren auf uns Menschen zukommen, Klarheit und schärft die Sinne dafür, sich nicht mit den einfachen Lösungen zufrieden zu geben.“
Frederik Götz
Hier findet ihr unsere ausführliche Rezension…
Die Geschichte des Wassers
Maja Lunde, btb Verlag – hier bestellen
„Maja Lundes Roman fesselt vor allem durch seine starken, äußerst menschlichen Charaktere. Und macht deutlich bewusst, dass Wasser nicht selbstverständlich und noch viel weniger endlos ist.“
Luisa Münch
Hier findet ihr unsere ausführliche Rezension…
Der Schwarm
Frank Schätzing, S. Fischer Verlag – hier bestellen
“ ‚Hier, lies das mal!‘, sagte Onno Groß, der Gründer von DEEPWAVE, bei unserem ersten Treffen 2005. Schon nach ein paar Seiten fesselte mich die Geschichte um das Meer, das zurückschlägt für alles, was die Menschheit ihm angetan hat – heute aktueller denn je.“
Barbara Focke
Hier findet ihr unsere ausführliche Rezension…

Was Fische wissen
Wie sie lieben, spielen, planen: unsere Verwandten unter Wasser
Jonathan Balcombe, mareverlag – hier bestellen
„Jonathan Balcombe ist Verhaltensbiologe und beschreibt unglaubliche Fähigkeiten der Fische, die vieles, was wir Menschen können, in den Schatten stellen. Und stellt ganz nebenbei unser bisheriges Bild und unseren Umgang mit diesen Tieren in Frage.“
Franziska Bils

Die Menschheit schafft sich ab
Harald Lesch / Klaus Kamphausen, Droemer Knaur – hier bestellen
„Lesch lehrt uns Demut und zerstreut jeden Zweifel an der wissenschaftlichen Eindeutigkeit unserer Vernichtungskraft – wir nutzen die uns gegebenen Gaben, um genau die Bedingungen, die zu unserem Dasein geführt haben, auf den Kopf zu stellen. Wenn wir uns dessen nicht jetzt bewusstwerden und dementsprechend handeln, kennt die Geschichte nur ein Ende: Die Menschheit schafft sich ab.“
Maximilian Hierhammer

Ernst Haeckel: Kunstformen der Natur – Kunstformen aus dem Meer
Olaf Breidbach, Prestel Verlag – hier bestellen
„Dieser Prachtband verbindet zwei Klassiker des Naturforschers und Künstlers Ernst Haeckel aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. Lieblingsbuch aller Meeresbiolog*innen, die ein Faible für Kunst haben, und aller Künstler*innen, die ein Faible für Meeresbiologie haben.“
Anna Groß

Wunderwesen aus der Tiefe
Das Pop-Up-Buch
Maike Biederstädt / Ernst Haeckel, Prestel Verlag – hier bestellen
„Maike Biederstedt, Spezialistin für feine Papierkunst, hat aus den lithographierten Tafeln des Naturforschers Ernst Haeckel ein großartiges Pop-Up Buch gemacht und so seine bahnbrechenden Zeichnungen aus dem Ende des 19. Jahrhunderts aufs Schönste wieder zum Leben erweckt.“
Anna Groß

Das blaue Wunder
Frauke Bagusche, Ludwig bei Heyne – hier bestellen
„Wer sich für die Meere begeistern lassen will, sollte mit diesem Buch anfangen. Von der Oberfläche bis in die Tiefsee, von Tauchgängen bis zum Klimawandel wird ein einzigartiger Querschnitt durch die Facetten der Meere gegeben.“
Heye Groß

Flut
Das wilde Leben der Gezeiten
Hugh Aldersey-Williams, dtv – hier bestellen
„Der Mond wandert übde den Himmerl und das Meer folgt. Ein Buch über ein Phänomen, das unverstanden, übersehen und rätselhaft doch unsere ganze Kultur prägt: Ebbe und Flut.“
Heye Groß

Tiefsee
Dagmar Röhrlich, mareverlag – hier bestellen
„Die Expertin gibt einen ausführlichen, tiefen, umfassenden Einblick in dieses wichtige Ökosystem, spannend geschrieben wie ein Krimi und begleitet von Illustrationen, die so schön sind, dass man am liebsten sofort abtauchen möchte.“
Anna Groß

Rendezvous mit einem Oktopus
Sy Montgomery, Diogenes Verlag – hier bestellen
„So vieles, was wir über diese fantastischen Tiere noch nicht wissen oder auch nicht einmal geahnt haben: Sie sind Meister der Tarnung, können Schlösser knacken und schmecken mit den Armen. Sy Montgomery verbindet mit ihrem Buch Sachkenntnis mit persönlichen Erlebnissen und lässt das Bild vom Oktopus als Ungeheuer in Vergessenheit geraten.“
Franziska Bils

Der Krake, das Meer und die tiefen Ursprünge des Bewusstseins
Peter Godfrey-Smith, MSB Matthes & Seitz Berlin – hier bestellen
„Es gab einmal vor 600 Milionen Jahren ein Lebewesen, von dem wir gemeinsam abstammen: Kraken und Menschen. Wie die Natur das Bewusstsein mehrmals entwickelte … und was das mit unserer Sicht auf die Meere zu tun haben könnte.“
Heye Groß

Spuren der Sterne
Ute Wilhelmsen / Till Mundzeck, National Geopgraphic Buchverlag – hier bestellen
„Die Meeresbiologin Ute Wilhelmsen und der Physiker Till Mundzeck widmen sich kenntnisreich und mitreißend zwei noch sehr unerforschten Welten, dem Kosmos und der Tiefsee. Und sie zeigen in berührend schönen Aufnahmen ihre überraschende Nähe.“
Anna Groß
Bereit zu handeln? Fünf Bücher zum Anpacken
Edit (14.03.2023): Wenn euch die Bücher ausgegangen sind, haben wir einige Empfehlungen für euch. Bestellt diese aber nicht bei den großen Unternehmen, sondern nutzt die Gelegenheit, um eine lokale Buchhandlung ausfindig zu machen – buchhandlung-finden.de und genialokal.de helfen euch dabei. Dort könnt ihr oft auch online bestellen, E-Books erwerben oder telefonisch eine Abholung vereinbaren und so denjenigen Buchhändler:innen helfen, die es eh schon schwer genug haben. Und wer weiß, vielleicht entwickeln sich ja durch Gespräche über gute Bücher Freundschaften, die wir jetzt in dieser Krise brauchen – und danach. Unter hier bestellen haben wir unsere lokale Buchhändlerin verlinkt – stellvertretend für diesen Gedanken.
Nach unser erfolgreichen Aktion „Ozeanbücher“ diesen Sommer, wurden wir von der Buchhandelskooperation MENSCH gefragt, welche Bücher uns bewegen, uns begeistern, zum Staunen bringen und zum Handeln anregen. Die persönlichen Empfehlungen unseres Teams findet ihr hier.
1. Zehn Kinderbücher, die uns für die Meere begeistern
2. Zwölf Bücher für die Ozeane – Staunen und kritisches Nachdenken
3. Bereit zu handeln? Fünf Bücher zum Anpacken
Wer bereits verinnerlicht hat, was auf dem Spiel steht, wenn wir uns nicht verändern, der fragt sich: Was kann ich tun? Wie soll ich zu der Veränderung werden, die ich mir wünsche und für notwendig halte?
Eines der von uns ausgesuchten Bücher hat den schönen Untertitel „Was du konkret tun kannst, um den Wahnsinn zu stoppen“. Und genau darum geht es in all den folgenden Empfehlungen: um praktische Anleitungen. Um das, was wir unternehmen können, um uns wieder wie ein achtsamer Gast auf diesem Planeten zu verhalten.
Vier fürs Klima
Petra Pinzler, / Günther Wessel, Droemer Knaur – hier bestellen
„Eine einfache Hausaufgabe zwingt die Familie in Vier fürs Klima dazu, ihrem ökologischen Fußabdruck in die Augen zu sehen – und ist der Startschuss für ein Experiment, das die ganze Familie positiv verändern wird und zum Nachahmen anregt. Selbstkritisch, lebensnah und vor allem gut umsetzbar.“
Luisa Münch
Hier findet ihr unsere ausführliche Rezension…

Und jetzt retten wir die Welt
Ilona Koglin / Marek Rohde, Franckh-Kosmos Verlag – hier bestellen
„Ein Buch zum Nachschlagen, Nachdenken und Mitmachen auf dem Weg des persönlichen, sozialen und ökologischen Wandels. Neben übersichtlichen Fakten und spannenden Erfahrungsberichten enthält es eine Vielzahl von Aktionen und praktischen Tipps, die jeder in seinem Alltag ausprobieren kann – so lässt sich abwechslungsreich herausfinden, was für das eigene Leben funktioniert.“
Luisa Münch

Das Plastiksparbuch
smarticular Verlag – hier bestellen
„Welche Arten von Plastik gibt es, ist Kunststoff grundsätzlich schlecht und wie funktioniert eigentlich nachhaltiger Konsum? Auf 422 Seiten randvoll mit Informationen gibt „Das Plastiksparbuch“ Antworten auf Fragen rund um das Thema Plastik und seine Vermeidung. Theoretisch bleibt es aber nur auf den ersten Seiten, denn das Buch verspricht mehr als 300 Alternativen und Ideen, um „der Plastikflut“ zu entkommen – und genau die liefert es auch. Die Hauptrubriken, für die Ideen geliefert werden, sind Wocheneinkauf, Küche, Ernährung, Körperpflege, Haushalt, Wäsche waschen, Kinder und Unterwegs. Und damit ist ein riesiger Bereich unseres alltäglichen Lebens abgedeckt.
Aber wie klappt es nun mit dem Plastiksparen? Zu Beginn jedes dieser Kapitels liefert das Buch eine Übersicht kleiner Schritte, die eine große Wirkung haben. Der Stoffbeutel beim Einkaufen etwa oder Glasgefäße zum Einfrieren in der Küche. Und dann folgen Leserstimmen, DIY-Vorschläge (man kann aus einem alten T-Shirt ganz einfach einen Einkaufsbeutel machen!) und Tipps über Tipps – manche davon klein und einfach umsetzbar, andere aufwendiger. Für mich ist „Das Plastiksparbuch“ DAS Nachschlagewerk rund um die Vermeidung von Plastik im Alltag. Es gibt so viele umfassende Ideen, mit denen man wirklich zu jedem Lebensbereich Inspiration findet und richtig Lust aufs Ausprobieren bekommt. Für mich eines der Bücher, das in jedem Bücherregal einen Platz finden sollte!“
Luisa Münch

#Einfach plastikfrei leben
Charlotte Schüler, Südwest Verlag – hier bestellen
„Mit ihrem Einzug in die erste eigene Wohnung hat sich Bloggerin und Influencerin Charlotte Schüler für ein plastikfreies Leben entschieden. Wie genau das gelingt, zeigt sie in ihrem Buch #Einfach plastikfrei leben. Was ich beim Lesen besonders mag ist der positive Umgang der Autorin mit dem Thema. Denn statt mit erhobenem Zeigefinger gibt sie Tipps, die gut umzusetzen sind und betont, dass man auch plastikfrei bei weitem nicht auf alles verzichten muss. So nimmt sie viel Druck aus dem großen Ziel, das eigene Leben plastikfrei zu gestalten und macht das Vorhaben damit viel unbeschwerter. Denn auch, wenn es irgendwo mal Ausnahmen gibt, zeigt sie, dass das nicht dramatisch sein muss – denn am Ende kommt es darauf an, so wenig Plastik wie möglich zu verbrauchen. Gleichzeitig setzt sie sich auch kritisch mit Themen auseinander, wie etwa der Alternative Bioplastik, und erklärt anschaulich, was es mit solchen Alternativen eigentlich auf sich hat.
In den vier Schritten zum plastikfreien Leben stecken neben den vielen Tipps auch Do-it-yourself-Anleitungen, die man ganz einfach ausprobieren kann. Und plötzlich wird klar: So schwer ist es eigentlich gar nicht, ein Bienenwachstuch, Zahnpasta oder Reinigungsmittel selbst herzustellen. Was ich an Schülers Buch außerdem mag ist die liebevolle Gestaltung – von außen wie von innen. Man spürt, dass das Thema der Autorin wirklich am Herzen liegt und sie an andere weitergeben will, welche Ansätze in ihrem eigenen Alltag funktionieren.“
Luisa Münch

Schluss. Mit. Plastik.
Martin Dorey, Heyne, Wilhelm Verlag – hier bestellen
“ ‚Hast du mal zwei Minuten? Natürlich hast du die.‘ Allein mit diesem Satz hatte mich Martin Dorey schon. Denn in seinem Buch geht es genau darum: Mit kleinen Schritten, die gerade einmal zwei Minuten dauern, etwas gegen den Plastikwahnsinn zu unternehmen.
Zu Beginn war ich zugegeben skeptisch, ob Zwei-Minuten-Lösungen tatsächlich helfen können, alltägliche Gewohnheiten zu verändern. Aber nachdem ich „Schluss. Mit. Plastik.“ gelesen hatte, war mir klar: das können sie. Dorey erklärt in seinem Buch zunächst, warum wir eigentlich auf Plastik verzichten sollten, woher das viele Plastik im Meer kommt und welche Alternativen es zu diesem Material gibt. Die Infos sind kurzweilig und leicht verständlich aufbereitet, und mit den vielen Fakten wird die Tragweite unsere Plastikproblems richtig deutlich.
Die Zwei-Minuten-Lösungen sind unterteilt in Bereiche wie Zuhause, am Arbeitsplatz oder für Kinder und bieten ganz einfache Anregungen und Tipps für den eigenen Alltag. Ich kann das Buch jedem empfehlen, der gerade beginnt, sich mit dem Thema Plastikmüllvermeidung auseinanderzusetzen. Statt von heute auf morgen das ganze Leben auf den Kopf stellen zu müssen, gelingt es mit den kleinen Lösungen, Stück für Stück Gewohnheiten zu ändern und so immer mehr für die Umwelt zu tun.“
Luisa Münch
„Fische, Fische überall“ von Britta Teckentrup
Eigentlich möchte man das Buch anfangs gar nicht aufschlagen. Das Cover dieses Kindersachbuchs ist so wunderschön, die Farben, das leichte Glitzern. Wenn man es dann doch geschafft hat, kann man sich vom Inhalt und den fantastischen Illustrationen gar nicht mehr losreißen. Eine Reise durch die Evolution und Anatomie über Fortpflanzungsstrategien und Jagdtechniken bis hin zur Mensch-Fisch Beziehung.
Es gibt 30 000 Fischarten auf der Welt. Unglaublich eigentlich, dass wir so wenig über sie wissen. Britta Teckentrup macht mit ihrem Sachbilderbuch jetzt Schluss mit dem Unwissen mit spannenden Fakten und farbenprächtigen Illustrationen. Wenn man bunte Farben mag, ein bisschen Fischbegeistert ist oder ein Faible für schön illustrierte Bücher hat, kann an diesem Buch unmöglich vorbei gehen. Als erwachsener Leser begeistern einen die Illustrationen, die nicht verniedlichend, sondern so naturgetreu wie nötig und so simpel wie möglich gehalten sind. Jede Doppelseite beherbergt spannende Fakten über Fische von der Evolution -wo kommen Fische eigentlich her?- über Fortpflanzungsstrategien – Legen eigentlich alle Fische Eier?- bis hin zur Mensch-Fisch Beziehung- Was bedroht die Fische und wie können wir sie schützen?
Kleine Fragen und Suchaufgaben laden die Kinder noch mehr zum Entdecken und Im-Buch-Versinken ein.
Unsere 8-jährige Testleserin Sofie konnte sich auch kaum losreißen und hat folgende Kritik parat:
„Am besten gefallen haben mir die lustigen Infos über die Fische, z.B., dass der Schützenfisch seine Beute mit einem Wasserstrahl abschießt. Außerdem waren die Aufgaben toll, wie die gut getarnten Fische im Buch suchen.“
Aber ganz egal, ob Kind oder Erwachsener: Nur was man kennt, kann und will man schützen. Dieses Buch leistet dazu einen wunderschönen Beitrag.
Franziska Bils für DEEPWAVE.
Weitere Buchrezensionen findet ihr bei unserem Projekt Ozeanbücher.
Das Buch „Fische, Fische überall“ von Britta Teckentrup könnt ihr bei unserem Partner, dem Buchladen Tolle Geschichten in Klein Borstel oder eurer lokalen Buchhandlung erwerben.
„Was Fische wissen“ von Jonathan Balcombe
Gewöhnlich hält man Fische für ein bisschen oder auch sehr dumm. Sie bevölkern einen Lebensraum, von dem wir hier auf dem Trockenen wenig mitbekommen. Sie haben einen unveränderten Gesichtsausdruck, gestikulieren nicht und wirken stumm. Dieses Buch zeigt mithilfe von Beobachtungen und vor allem wissenschaftlich fundierten Aussagen das Gegenteil; wie komplex das Verhalten und die Leistungen von Fischen sind, und wie nah sie uns in manchen Aspekten sind und wie fern in anderen. Der Inhalt basiert größtenteils auf (manchmal doch grausamen) wissenschaftlichen Studien, die aber so unterhaltsam und gut verständlich aufgearbeitet sind, dass auch jeder, der Fische bisher nur auf dem Teller oder im Aquarium umherschwimmend beobachtet hat, von Anfang an in den Bann gezogen wird. Und auch, wenn man das ein oder andere schon weiß über Fische, ist da so viel neues Spannendes drin, was einem die Fische näherbringt und damit subtil unseren Umgang mit Fischen hinterfragt. Man merkt dem Autor, dem Verhaltensbiologen Jonathan Balcombe, seine Begeisterung und seinen Einsatz für die Fische an und das hilft einem über eventuelle kleine Längen des Buchs hinweg. Auch Anekdoten sind dazwischen gestreut, so dass es kein trockenes Sachbuch, sondern ein unterhaltsam lehrreicher Schmöker ist.
Das Buch spannt einen Bogen von der Bedeutung und Einzigartigkeit der Fische im Tierreich über ihre Sinne und Wahrnehmungen bis hin zu Denk- und Lernleistungen und sozialen Interaktionen. Fische völlig verschiedener Arten verabreden sich zum gemeinsamen Jagen; Schützenfische, die ihre Beute mit einem gut gezielten Wasserstrahl aus der Luft herunterschießen, lernen als Jungfische durch Beobachtung von erfahreneren Fischen die besten Techniken. In Punkto Raumgedächtnis können wir und viele andere Wirbeltier mit einigen Fischarten gar nicht erst mithalten: Ein Frillfin Goby macht sich bei Flut eine Landschaftskarte im Kopf und weiß so ganz genau, wo bei Ebbe noch kleine Wassertümpel zu finden sind.
Nach der Lektüre dieses Buches wissen wir so einiges, was uns zum Nachdenken anregt: Fische kommunizieren, erkennen einander, spüren Schmerz, erinnern sich, lernen, spielen, helfen einander und können genießen. So wird ganz nebenbei auch hin und wieder die Frage aufgeworfen, die erstmal nur am Rande mit Fischen zu tun hat: Wie definiert man Intelligenz? Wenn man menschlich oder menschenähnlich handelt? Oder auch wenn man zu Gehirnleistungen fähig ist, die Menschen nicht vollbringen können? Und so wundert man sich, wenn man auf der letzten Seite angekommen ist, wie man Fische nur die ganze Zeit so unterschätzen konnte.
Franziska Bils für DEEPWAVE.
Weitere Buchrezensionen findet ihr bei unserem Projekt Ozeanbücher.
Das Buch „Was Fische wissen“ von Jonathan Balcombe könnt ihr bei unserem Partner, dem Buchladen Tolle Geschichten in Klein Borstel oder eurer lokalen Buchhandlung erwerben.
„21 Lektionen für das 21. Jahrhundert“ von Yuval Noah Harari
Mir war nie klar, wie relevant Geschichte ist. Bis ich auf Empfehlung meines Bruders „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ von Harari gelesen habe. Danach kam dann „Homo Deus“ und zuletzt „21 Lektionen für das 21. Jahrhundert“.
In einer Welt, die überflutet wird von bedeutungslosen Informationen, ist Klarheit Macht.
Yuval Noah Harari
Mit diesem Satz leitet Harari das Buch „21 Lektionen für das 21. Jahrhundert“ ein. Und genau das versucht Harari aus meiner Sicht: Platz für Klarheit zu schaffen. Klarheit um zu erkennen, welche die Herausforderungen sind, die in den kommenden Jahren auf uns Menschen zukommen werden. Der Autor ruft, mit klugen und auch mitunter lustigen Texten, dazu auf, sich zu beteiligen an der Diskussion, wie es weitergehen soll mit uns und diesem Planeten.
Seine Texte haben mich teilweise nicht unerheblich verunsichert, ohne aber dabei ein Gefühl von Hilflosigkeit zu hinterlassen. In diesen komplexen Zeiten ist es aus meiner Sicht wichtig, sich nicht auf die vermeintlich einfachen Lösungen zu stürzen, weil sie das Gefühl der Verunsicherung beruhigen, sondern zu lernen mit der Verunsicherung umzugehen und so Platz für neue Lösungsansätze zu schaffen. Harari schafft es, ohne seine Formulierungen unnötig zu verkomplizieren, dem Leser komplexe Gedanken zu den wichtigen Themen unserer Zeit zu vermitteln. Welchem Pfad folge ich als Individuum in meinem Leben und welchem Pfad folgen wir Menschen, als Lebewesen, die in atemberaubender Geschwindigkeit ihren eigenen Lebensraum und den von Milliarden anderer Lebewesen zerstören.
Er entwirrt Geschichten, die sich als Wahrheiten verkaufen und schärft die Sinne, sich nicht mit den einfachen Lösungen zufrieden zu geben, die einem an jeder zweiten Ecke geboten werden, um davon abzulenken, was die wirklich wichtigen Fragen sind, die wir uns stellen sollten. Und eine dieser Fragen wird wohl demnächst sein: Wie gehen wir Menschen damit um, wenn die Meere den generellen Temperaturanstieg unseres Planeten nicht mehr ausgleichen können und somit das herrschende ökologische Gleichgewicht zu kippen droht?
Frederik Götz für DEEPWAVE.
Weitere Buchrezensionen findet ihr bei unserem Projekt Ozeanbücher.
Das Buch „21 Lektionen für das 21. Jahrhundert“ von Yuval Noah Harari könnt ihr bei unserem Partner, dem Buchladen Tolle Geschichten in Klein Borstel oder eurer lokalen Buchhandlung erwerben.
„Das Ozeanbuch – Über die Bedrohung der Meere“ von Esther Gonstalla
„Es ist ein interessanter biologischer Umstand, dass wir alle in unseren Adern die exakt gleiche Menge an Salzgehalt haben wie das Meerwasser und damit auch Salz in unserem Blut, unserem Schweiß, unseren Tränen.“ – John F. Kennedy
Immer dann, wenn ich einen kurzen Moment an meinem Schreibtisch in Zürich vom Lernen abschweife und mich in meinem Zimmer umschaue, dann bleibt mein Blick an einem sehr intensiven Blau hängen. Es ist die Farbe des Ozeanbuches, das äußerlich so schön ist und innen von der Bedrohung der Ozeane berichtet.
Sofort tauche ich ab in meine Gedankenwelt nach Hamburg, wo ich ein halbes Jahr bei DEEPWAVE mitwirken und mitleben durfte. Von ihnen habe ich das Buch geschenkt bekommen.
Ich war eines von diesen Kindern, das einen Delfinschulranzen, eine Delfinbettdecke, Delfinohrringe, Delfinstifte, Delfin-T-Shirts, Delfinplüschtiere, Delfinposters, ja sogar einen Delfinklosessel besaß. Vor 220 Millionen Jahren lag die Schweiz das letzte Mal am Meer, da musste ich mir schon selbst eines anfertigen.
Es war mir aber auch klar, dass ich den Geruch und die Geräusche der Meere nicht ersetzen konnte. Für diese musste ich geduldig auf den Sommer warten, weil wir dann mit der Familie immer den ganzen Monat am Mittelmeer verbrachten.
Schon damals, aber auch jetzt noch füllen Momente am Meer meine Energielücken ganz aufs Neue auf. Der Blick in die klare Ferne, der Wind, der alte Gedanken auf nostalgische Weise aufwirbeln kann und sie auch wieder zum Verschwinden bringt, die ungewisse Tiefe, die sich ein paar Meter vor einem einstellt…da fühlt man sich sehr klein und unwissend wie ein Neugeborenes.
Bei DEEPWAVE bin ich dann das erste Mal auf so viele Menschen gestoßen, die sich sehr mit dem Meer verbunden fühlen. Ich war beeindruckt, wie sie ihre ganze Energie und Lebenszeit in ihr einziges Ziel stecken, nämlich den respektvolleren und nachhaltigeren Umgang mit unseren Ozeanen. Die Menschen, denen ich begegnet bin, wissen so viel und betonen gleichzeitig aber auch immer, dass sie sehr wenig von diesem Ökosystem und dessen umfangreicher Funktion auf unserem Blauen Planeten verstehen. Dies ist noch ein guter Grund mehr, warum wir uns mit unserem ausbeuterischen und nicht genügend weit gedachten Verhalten in die eigene Haut schneiden und damit sofort aufhören sollen.
Da war aber auch noch etwas anderes.
Es konnten nicht alleine wissenschaftliche Fakten sein, die die Menschen bei DEEPWAVE jeden Tag aufs Neue motivierten und sie bei ihren Taten voll und ganz überzeugten. Von diesen Menschen habe ich noch etwas Tieferes, ja eigentlich auch viel Trivialeres auf den Weg mitbekommen.
Jedes Wesen ist Teil eines großen Ganzen und hat einen ehrenvollen Platz darin erhalten. Die Schönheit und unglaubliche Vielfalt der Natur ist ein riesiges Geschenk für uns alle. Da darf man auf keinen Fall auf Kosten anderer leben.
Man bedenke: wer mehr Platz einnimmt als für ihn gedacht wäre, nimmt diesen einem anderen Wesen weg.
Wenn man das begriffen hat, glaube ich, braucht man sich als Nicht-Wissenschaftler*in gar nicht krampfhaft mit den Fakten auseinanderzusetzen, dann wird so manches auf einmal so natürlich.
Und vieles beginnt beim Umgang mit seinem Nächsten, wie ernst man sein Gegenüber nimmt, wie überlegen oder gleichgestellt man sich fühlt und wieviel Respekt und Liebe man bereit ist weiterzugeben.
Ich glaube es braucht diese zwei Seiten, um sich im Umweltschutz tief einzusetzen, die wissenschaftliche, aber auch diesen voll umfassenden Einheitsgedanken.
Das Ozeanbuch zeigt, dass die Ozeane riesig sind und einiges erdulden, aber wir sie nun so stark bedrohen, dass das Gleichgewicht, in dem die Natur zu stehen mag, langsam aber sicher aus dem Ruder läuft.
Deshalb ist für uns alle bei DEEPWAVE ganz klar:
„Die Zeit der Verhandlungen ist vorbei. Die Zeit der Handlungen ist längst überfällig.“
Das Ozeanbuch packt alle Gefahren, die den Ozeanen drohen, in eine Geschichte, die Geschichte der Menschheit, die ohne Ozeane nie begonnen hätte. Sie schildert die Zusammenhänge aller wichtigen Themen, der biologischen Vielfalt bis zum Ozean als Industriegebiet in knappen Texten und sehr übersichtlichen, sofort einleuchtenden Infografiken, die mehr verstehen lassen als manche Abhandlung.
Wir alle sind mit den Meeren verbunden und alles ist mit allem verbunden.
Das macht uns das Ozeanbuch klar. Auch wenn manche Binnenlandbewohner das Gefühl haben, die Meere seien so weit entfernt und man habe nichts oder wenig mit ihnen zu tun, weil man keinen Fisch isst, nie ans Meer fährt oder seine Bewohner und Schätze gar nicht kennt – sie täuschen sich.
Die Ozeane haben die größten Wärmespeicherkapazitäten der Welt, sie sind unsere Kohlenstoffspeicher und erzeugen über 70% des Sauerstoffs auf der Erde. Ihre gewaltigen Naturkräfte halten den ganzen Planeten zusammen.
Wir Menschen aber bedrohen die Ozeane zurzeit und somit unsere eigene Spezies zugleich.
Ich bin auf dem Weg ans Meer. Mein erster Segeltörn erwartet mich an der Ostsee. Das Ozeanbuch liegt auf meinem Schoß und gerade habe ich gelernt, dass 99% unseres Telefon- und Internetverkehrs, also eigentlich fast jede Nachricht, die ich verschicke, durch ein Ozeankabel dem Meeresboden entlang verläuft.
Amel Messaadi für DEEPWAVE.
Weitere Buchrezensionen findet ihr bei unserem Projekt Ozeanbücher.
Das Buch „Das Ozeanbuch – Über die Bedrohung der Meere“ von Esther Gonstalla könnt ihr bei unserem Partner, dem Buchladen Tolle Geschichten in Klein Borstel oder eurer lokalen Buchhandlung erwerben.
Die Liedermacher der Meere
Der Mensch ist nicht das einzige Lebewesen, das komplexe Kommunikationsstrukturen aufweist. Fast alle Meeresbewohner machen irgendeine Art von Geräusch – deshalb ist es unter der Meeresoberfläche auch alles andere als still. Besonders Wale nutzen verschiedene Geräusche und Gesänge, um miteinander zu kommunizieren. Diese sind, wie die menschliche Sprache, regional unterschiedlich und entwickeln sich im Laufe der Zeit weiter und verändern sich. So ändert sich jedes Jahr das Lied, dass die Männchen einer Buckelwalpopulation „blubbern“, um den Weibchen zu imponieren. Durch eine kompliziertere Abfolge von Tönen kann das Männchen signalisieren, dass es wirklich fit ist. Wie die Kommunikation zwischen den Tieren aber genau funktioniert, und was für eine Bedeutung die einzelnen Gesänge haben, ist immer noch ein Geheimnis des Ozeans.
Den zugehörigen Artikel von Tina Baier vom 06.02.2019 findet ihr beim Tagesanzeiger.
Weitere Informationen über die Kommunikation von Meereslebewesen:
https://www.deepwave.org/laerm-meer-unterschaetzte-stoerfaktor-18407342/
https://www.deepwave.org/auszeichnung-forschung-kommunikation-robben-walen-ewigen-eis-11233091/
Vier fürs Klima von Petra Pinzler und Günther Wessler
Dass wir zu viel CO2 und andere Treibhausgase in die Luft pusten, ist wohl allen inzwischen klar. Dass wir als durchschnittlicher Deutscher fast das 6-fache der vernünftigen 2 Tonnen jährlich produzieren, ist nur noch wenigen klar. Und dass wir als Bürger der Bundesrepublik erstmal 800 kg auf unserem Konto haben, nur durch Bürokratie und Straßenbau, macht diese Lage nicht besser. Was kann man dagegen tun, ohne bei einer solchen Tatsachenlage gleich zu verzweifeln?
Die vierköpfige Familie der Autoren ist sich dieser Frage zwar bewusst, aber ihre Handlungen gehen nicht über den Bio-Einkauf und eventuelles Fahrradfahren hinaus. Bis eine Hausaufgabe die Familie dazu bringt, ihrem ökologischen Fußabdruck in die Augen zu schauen.
Ein Jahr später und nach einem Experiment mit der ganzen Familie ist dieses Buch entstanden. Praktisch, lebensnah und vor allem umsetzbar gibt es ein Vorbild dafür, wie man seine Lebensweise ändern kann, ohne moralinsauer nur von Verzicht zu sprechen. Denn es zeigt, wie ein solcher Versuch auch das eigene Leben positiv verändert.
Wodurch das Buch sich aber von allen anderen dieser Art unterscheidet, ist der selbstkritische und anregende Umgang der Autoren mit der Komplexität des Themas. Kann es sein, dass im Mai ein konventioneller, mit dem Schiff transportierter Apfel aus Neuseeland nicht vielleicht doch besser ist, als ein aufwendig eingelagerter regionaler Bio-Apfel? Und ist das nicht von Anfang an eine falsch gestellte Frage?
Auch wenn es in „Vier fürs Klima“ nur indirekt um die Bedrohung der Ozeane geht, ist dieses Buch eine unserer Antworten auf die immer gestellte Frage: Was kann ich tun? Es geht nicht darum, unreflektiert dem zu folgen, was die Autoren vorschlagen. Nein, es geht darum, selbst ein solches Experiment zu wagen, nachzudenken, nachzuhaken und sich am Ende immer selbst zu hinterfragen. Und wenn wir dann nur bei 7 Tonnen landen, wissen wir zumindest warum.
Heye Groß für DEEPWAVE.
Weitere Buchrezensionen findet ihr bei unserem Projekt Ozeanbücher.
Das Buch „Vier fürs Klima“ von Petra Pinzler und Günther Wessler Ihr könnt es bei unserem Partner, dem Buchladen Tolle Geschichten in Klein Borstel oder eurer lokalen Buchhandlung erwerben.
Sea Change: A Message of the Oceans by Sylvia Earle
Die US-amerikanische Umweltaktivistin und Meeresforscherin Sylvia Earle hat in ihrer Karriere viel gesehen und erlebt, diese Erfahrungen fasst sie in ihrem Buch „Sea Change: A Message of the Oceans“ sehr eindrucksvoll zusammen. Die Frage, warum es jeden von uns etwas angeht, wenn manche – oder alle Fischarten aussterben, unabhängig davon, ob man einen persönlichen Bezug zum Meer hat, begleitet einen durch das gesamte Buch.
Im Teil „Sea of Eden“ verdeutlicht die Autorin die Bedeutung der Ökosysteme und erzählt von Tiefsee-Tauchgängen mit ROVs (remotely operated vehicles) und ihrer Zeit als „Aquanautin“ in der Tektite Station, dem ersten Unterwasser-Labor der Welt, in dem sie 20 Tage lang mit einem Team von Wissenschaftlern unter Wasser gelebt und gearbeitet hat.
Im Teil „Paradise Lost“ beschreibt sie unseren momentanen Umgang mit den Meeren auf eine augenöffnende und schockierende Art und Weise: wie es aussieht, wenn man mit dem Helikopter über einen Teppich von brennendem Öl fliegt, auf dem Meeresboden in mehr als 1000 Metern Tiefe Plastik findet und wie fatal die Auswirkungen der andauernden Überfischung wirklich sind.Der letzte Teil „Sea Change“ ist ein Weckruf dafür, wie viel wir als Gemeinschaft bewegen können, um das Schlimmste abzuwenden, wenn wir uns erst einmal dazu entschieden haben.
Auch wenn das Buch nun schon mehr als 20 Jahre alt ist, hat es an Relevanz und Dringlichkeit nicht verloren, sondern gewonnen.
Ein Buch, welches mich tief berührt hat und noch Jahre, nachdem ich es das erste Mal gelesen habe, fast täglich beschäftigt. Ein Buch, das ich allen ans Herz legen möchte, denen die Meere am Herzen liegen.
Rebecca von Hellfeld für DEEPWAVE.
Bei der Eröffnung des Ocean Space in Venedig am 23. März 2019 bin ich Sylvia Earle zum ersten Mal begegnet. Die Grande Dame der Meere sprach zum Publikum, unter freiem Himmel, im Rücken die riesige venezianische Kirche, die nun als Ausstellungsraum dient, unter einem Meer von Sternen. Den Blick nach oben gewandt, erinnerte sie uns mit ihrer tiefen ruhigen Stimme: It’s good to be an earthling, but let us remember: there’s no place for us earthlings than this marble here.
Und im persönlichen Gespräch äußerte sie ihre Freude, dass DEEPWAVE sich dem widmet, was Sinn und Zweck des Ocean Space ist: Kunst und Wissenschaft zu verbinden zu Gunsten der Meere.
Anna Groß für DEEPWAVE.
Weitere Buchrezensionen findet ihr bei unserem Projekt Ozeanbücher.
Das Buch ist nur auf Englisch verfügbar. Ihr könnt es bei unserem Partner, dem Buchladen Tolle Geschichten in Klein Borstel oder eurer lokalen Buchhandlung erwerben.
„Der Schwarm“ von Frank Schätzing
„Hier, lies das mal!“ sagte Onno Groß bei unserem ersten Treffen im Jahr 2005. Das Buch „Der Schwarm“ von Frank Schätzing war im Vorjahr erschienen und auf den Bestsellerlisten ganz oben. Was für ein Wälzer! So etwas rühre ich, die leider viel zu selten zum Lesen kommt und abends regelmäßig nach 5 Seiten einschläft, normalerweise erst gar nicht an. Aber schon nach den ersten Seiten fesselte mich die Geschichte um das Meer, das zurückschlägt für alles, was die Menschheit ihm angetan hat – heute, knapp 15 Jahre später, angesichts der Verschmutzung, der Plastikvermüllung und Überfischung der Meere aktueller denn je.
Ich lag abends im Bett und verschlang das Buch innerhalb kürzester Zeit, wurde ehrenamtliche Mitarbeiterin von DEEPWAVE e.V. und bin dem Verein bis heute eng verbunden. So war ich dann auch dabei, als Frank Schätzing, den Onno als Beirat gewinnen konnte, im Jahr 2005 für eine Benefizlesung für die Meere nach Hamburg kam. Und auch, als DEEPWAVE im selben Jahr nach dem großen Tsunami im Indischen Ozean vom Dezember 2004 ein Mangrovenanpflanzungsprojekt in Indien startete, weil Mangroven natürliche Schutzschilder gegen Tsunamis darstellen.
Schätzing hatte in „Der Schwarm“ über Seiten beschrieben, wie ein Tsunami ganz Europa verschlingt, wie sich das Meer erst zurückzieht und dann als große Welle auf die Küsten trifft. Auch einige deutsche Touristen, die damals an den Küsten des Indischen Ozeans Urlaub machten, hatten das Buch gelesen. Und statt wie andere fasziniert an den Strand zu laufen, um sich das Schauspiel des zurückziehenden Meeres anzuschauen, verstanden sie sofort, dass ein Tsunami folgen würde und flüchteten. Schätzing erhielt von Ihnen später Dankesbriefe. Was kann sich ein Autor mehr wünschen als dass er mit seinen Geschichten womöglich Menschenleben gerettet hat!
Barbara Focke für DEEPWAVE.
Weitere Buchrezensionen findet ihr bei unserem Projekt Ozeanbücher.
Das Buch „Der Schwarm“ von Frank Schätzing könnt ihr bei unserem Partner, dem Buchladen Tolle Geschichten in Klein Borstel oder eurer lokalen Buchhandlung erwerben.