Reflexionen

Gedanken, Sichtungen, Hintergründe  … hier findet ihr Aktuelles zu unserer Arbeit und die persönlichen Texte unserer CEO Anna Groß

gepostet auf @deepwave_ocean_org

Der Meeresschutz kommt unter die Räder

Überschwemmte Moorlandschaft

© Anna Mandel / DEEPWAVE

Das Jahr beginnt mit … sich bleiern ausbreitender Fassungslosigkeit.

Dabei fing es so gut an: lange Spaziergänge in Eis und Schnee, ermutigende Podcasts, Menschen, die uns in unserer Arbeit bestärken (danke!), nächtelange politische Gespräche, warm eingemuggelt neben dem geschmückten Wald im Zimmer, voll Zuversicht, dass es für all das Unfassbare, dessen Zeuge wir im letzten Jahr wurden, Lösungen geben wird. Wenn wir uns dafür einsetzen. Und dass es genau die Menschen in unserem Umfeld gibt, die das tun, privat und bei DEEPWAVE.

Hope is what we construct.

Und jetzt stottere ich mich von Nachricht zu Nachricht mit sich stetig aufbauendem Erschrecken – oder wie die Kolleg:innen sagen empört schockiert entsetzt fassungslos –, was sich hier zusammenbraut.

Ich habe die Traktoren noch nicht aus der Nähe gesehen, weil ich nicht mitten in der Stadt wohne, und eigentlich gehöre ich zu denen, für die es als Kind das größte Glück war, hochgehoben zu werden und auf dem kleinen Sitz auf dem gigantischen Traktorrad sitzen zu dürfen und so über die Wiesen der Nachbarsalm zu reiten und später als Stipendiatin nachts auf dem Land staunend den Lichtern der gespenstisch großen Mähdrescher zuzusehen, wie sie weit entfernt am Horizont die unendlichen monokulturellen Felder, die wir aus der DDR geerbt hatten, abernten …

Stille Felder, über denen keine Vögel fliegen, und deren Sichausbreiten, wie ich inzwischen verstehe, das Sichtbarwerden einer Subventionspolitik ist, die uns alle den Ast absägt, auf dem wir sitzen. Das Höfesterben ist kein Spaß, nur kommt es uns Städter:innen so vor, als ob es uns nichts anginge. Die Gurke glänzt im Regal, der Lachs in der Tiefkühle. Und daher haben wir auch keinen Blick (gehabt) für eine Subventionspolitik, die unverschämt simpel überall nach dem Prinzip subventioniert: „Der Teufel scheißt auf den größten Haufen“.

Und auf den falschen.
Jetzt müssen wir Meeresschützer:innen zuschauen, wie die Gelder, absurder geht es nicht, die aus den Erneuerbaren für den Meeresschutz vorgesehen waren, nun für Diesel-Subventionen verwendet werden.

Naturschutz und Meeresschutz kommen unter die Räder. Dieser Tage so sichtbar wie noch nie.

Dieser Beitrag und unsere anderen Reflexionen stammen ursprünglich von unserem Instagram Kanal @deepwave_ocean_org.

Was wir nicht verarbeiten können, wird uns verändern

white noise: Sonnenuntergang mit Wolken über dem Meer

© Anna Mandel / DEEPWAVE

Wir wussten, dass es passieren wird, wir haben uns nicht vorgestellt, dass es so passiert. Wir haben uns nichts vorgestellt oder einiges, jetzt müssen wir damit umgehen, dass Unvorstellbares geschieht, wieder. Es ist nicht das erste Mal, es ist nicht das einzige Mal, es passiert die ganze Zeit auf dieser Welt. Unvorstellbares. Leid.

Wir hören und lesen es oder wir versuchen es explizit nicht zu lesen und trotzdem zu verstehen, was passiert.
Wie verarbeiten wir das seelisch?

Niemals hätte ich geglaubt, vor über anderthalb Jahren, dass wir uns an einen Krieg in Europa gewöhnen.

Obwohl ich ja schon einen anderen erlebt habe, eine Reihe von Kriegen in Europa, zwischen 1991 und 2001 im ehemaligen Jugoslawien. Ich erinnere das Erschrecken über Bestialitäten, die uns fragend zurückwarfen, wir, wir Menschen, mitten im 20 Jahrhundert? Mitten in Europa? Als ob uns die Jahrhunderte und eine bestimmte Kultur davor schützen könnten.

Warum ich aber hier darüber schreibe? Weil das alles verändern wird. Alles.

Wir wissen noch nicht wie, vielleicht gibt es welche, die es absehen können. Auf jeden Fall gibt es welche, die jetzt handeln werden müssen, ohne es absehen zu können.

Wie gehen wir mit den Nachrichten um, wie gehen wir mit den Medien um, wie gehen wir damit um, dass das alles verändern wird. Es schon tut. Auch unseren Alltag.

Die Genfer Konventionen stellen im Rahmen des humanitären Völkerrechts Regeln auf für das Verhalten im Krieg, Regeln für Menschlichkeit. In der Welt, in der wir leben, scheint Krieg demnach normal zu sein, unausweichlich, etwas, das Regeln braucht. Wenigstens das.

Allein darüber zu schreiben, scheint mir völlig absurd.

Regeln fungieren auch als Abgrenzung gegen das, was als Terrorismus gilt.

Krieg und in die Realität umgesetzter Hass sind Ausübung von Macht auf Unbeteiligte. Das Leid, das sie verursachen, ist unabsehbar: erlitten, mitempfunden, indem darüber berichtet werden muss, selbst der politische Versuch zu schlichten und zu befrieden ist es.

Wenn wir noch die Freiheit haben uns zu entscheiden, können wir eine Grenze setzen.

Wir können uns entscheiden, wenigstens die Bilder der Grausamkeiten nicht in Kopf und Herz zu lassen.

Ich bin den Journalist:innen, Politiker:innen, Helfer:innen unendlich dankbar, allen, die das können, die das schaffen, die das aushalten, ich weiß nicht, wo sie ihre Kräfte herhaben, aber es gibt sie und wir brauchen sie.

Aber genauso gibt es die Menschen, die das nicht können.

In diesem Moment kommt es mir so vor, als ob durch die Pandemie die Verbindung zu anderen Menschen stärker geworden ist: weil wir alle, wildfremde Menschen, plötzlich ganz deutlich, ganz greifbar und sichtbar durch die Masken der gleichen Bedrohung ausgesetzt waren.

Ich frage mich, was die anderen jetzt empfinden mögen, die, die ich gar nicht kenne, deren Lichter ich jetzt, an einem windigen Herbstabend, in ihren Häusern sehe, wenn ich durch die Straße gehe, die, die darüber nachdenken, wie sie die Fragen ihrer Kinder beantworten sollen, wenn sie sie morgen früh zur Schule bringen, nicht nur die, die auf beiden Seiten jemanden verloren haben, verlieren werden oder darum bangen. Einfach alle, die heute Nacht und in den nächsten Wochen, Monaten, Jahren zu viele grausame Bilder in ihren Köpfen und Herzen haben werden.

Und nicht wissen, wie sie die verdauen sollen, denn: Es gibt keinen Ausscheidungsmechanismus für Bilder.

Aber es gibt einen Wettbewerb um die grausamsten Bilder in unserer Welt, spätestens seit dem Vietnamkrieg. Harun Farocki hat darüber 1981 einen klugen und immer und immer wieder aktuellen Film gedreht („Etwas wird sichtbar“).

Warum? ist die Frage. Wozu und wem dient der Hass? Wo er herkommt, das kann man nachzeichnen. Aber wie kann ich für mich und in meiner Community die Grenze ziehen zu diesem Hass? Wie können wir uns ihm entziehen?

In diesen Tagen lebe ich wie in Zeitlupe, white noise stellt sich schützend ein, weil unser Alltag bestimmt wird von Gewalt und Schmerz und Leid, und weil wir alles, was wir tun, unsere Begeisterung, unser Glück, dagegen stemmen müssen wie gegen eine Wand, die droht umzukippen und uns zu erschlagen.

Was wir nicht verarbeiten können, wird uns verändern.

Dieser Beitrag und unsere anderen Reflexionen stammen ursprünglich von unserem Instagram Kanal @deepwave_ocean_org.

Apnoetauchen und Meeresschutz

Der Kreidesee von oben

© Anna Mandel / DEEPWAVE

Am Kreidesee zu stehen und nicht zu tauchen ist wie – Meeresschutz.

Hier war einmal eine große Zementfabrik, die ein immer tieferes Loch in die Gegend grub. Und diese Grube ist jetzt der See, in dem es steil nach unten geht, das Wasser klar und von einem betörenden Türkis.
Angefüllt mit einer Unterwasserwelt nur für Taucher:innen.

Die Dinge da unten, die sie ertauchen, die sehe ich nicht, wenn ich am Ufer stehe. Was die Meere und ihren Schutz angeht, stehen wir alle am Ufer und versuchen zu sehen, was wir nicht sehen.

Am Kreidesee finden jedes Jahr die Experience Days statt, das europaweit größte Treffen der Apnoeszene, ausgerichtet vom @apnea_college , und wir waren wieder eingeladen, dabei zu sein.

Mitten unter ca. 150 Freitaucher:innen, die drei Tage lang ihre Skills verfeinern, tauchen, tauchen, tauchen und feiern…

Stellt euch vor, ihr seid mit 150 Menschen zusammen auf einer großen Wiese an einem See, draußen, barfuß, die meisten meistens in ihren Neoprenanzügen, Menschen, die mal eben 60 m tief tauchen, die sieben Minuten die Luft anhalten können, die ihren Puls auf 34 Schläge runterfahren wie andere blinzeln …

Menschen, die sozusagen unter Wasser meditieren und die sich anders als wir auf unseren Meditationskissen nicht erlauben können, mal eben abzuschweifen, wenn sie da auf 45 m unten sind.

Und jetzt stellt euch vor, ihr sitzt in eurem NGO Pavillon, die Ausrichter haben euch und euren supernetten Kolleg:innen von @stopfinningde fette Preise zur Verfügung gestellt, die ihr verlosen könnt, also macht ihr eine Art Quiz, bei dem es darum geht, nachher mehr zu wissen als vorher. Und jetzt stellt euch vor, dass diese Taucher:innen, gerade aus dem Wasser gestiegen, noch nass, gar nicht mehr aufhören, euch Fragen zu stellen. Euch Löcher in den Bauch fragen, wenn ihr die Bedrohung durch den Tiefseebergbau auseinanderdröselt, wenn ihr mit Kreide die Ozeanversauerung erklärt, mit toxischer Mikroplastik und Bottom Trawling aufwartet … und jetzt stellt euch vor, dass euch dafür gedankt wird, dass man so viel lernt bei euch und jemand sagt: „Wow, was für eine gute Stimmung hier! Hier erfährt man echt, was wir tun können!“

Danke für diese Tage!

Dieser Beitrag und unsere anderen Reflexionen stammen ursprünglich von unserem Instagram Kanal @deepwave_ocean_org.

World Ocean Day Part lV

Ein steiniges Ufer mit Reflexionen von Schiffen auf dem Wasser

© Anna Mandel / DEEPWAVE

Ein anderer Blick auf die Meere. Der, den wir brauchen.

7. Juni, Berlin, Konferenz zur internationalen Meerespolitik „Die Zukunft der Ozeane und Meere“, ausgerichtet u.a. von fair oceans.

Auf dem Podium im Panel „Tiefseebergbau und die Probleme maritimer Ressourcennutzung“ saß Clemens Wackernagel, BMWK, (mit dem wir uns am Tag zuvor getroffen hatten, siehe World Ocean Day Part lll) mit unserer sehr geschätzten und super umtriebigen Kollegin Marie-Luise Abshagen vom Forum Umwelt und Entwicklung (die die Tech[no]fixes Tagung organisiert hatte, siehe World Ocean Day Part ll), und James Bhagwan, Pazifische Konferenz der Kirchen, Fidschi.

James Baghwan hatte auch den Eröffnungsvortrag gehalten.
Der mir schlicht die Sprache verschlagen hat. Ich musste erstmal ans Freie und tief Luft holen.

Auf dieser Tagung geht es ja jedes Jahr um entwicklungspolitische Zusammenhänge, die nicht nur in der Meerespolitik gerne übersehen werden. Das Besondere an unserem Forderungspapier „Meeresoffensive“ bzw. neu „Kernforderungen für eine zukunftsfähige Meerespolitik“ ist ja, dass wir, die Meeresschutz-NGOs, es gemeinsam mit entwicklungspolitischen NGOs geschrieben haben.

Die Art und Weise wie James Baghwan unseren Blick auf die Meere thematisiert, unseren, also den Umgang des Globalen Nordens mit den Meeren, ist so grundsätzlich anders, als alles, was wir sonst zu hören bekommen, dass er nicht nur lange nachklingt… Er macht vor allem deutlich, dass wir uns seinen Blick und seine andere Weise, die Meere zu sehen, zu eigen machen müssen, wenn wir mit ihnen, mit den Meeren auf diesem Planeten überleben wollen.

Zum Glück haben wir hier bei DEEPWAVE Menschen, die ähnlich denken, weil ihre Erfahrungen sie gelehrt haben und immer wieder lehren, dass selbst Climate Justice nur ein Wort bleiben wird, wenn wir das Meer nicht als „our mother“ und die Ozeane als „our relatives“ sehen.

Dieser Beitrag und unsere anderen Reflexionen stammen ursprünglich von unserem Instagram Kanal @deepwave_ocean_org.

World Ocean Day Part lll

Rotes Gestein auf dem Meeresboden

© Anna Mandel / DEEPWAVE

Am 6. Juni haben wir unser Filmfestival sozusagen auf politischer Ebene fortgesetzt:
Treffen der AG Tiefseebergbau, einem Zusammenschluss von NGOs, zu denen auch DEEPWAVE gehört, im BMWK (Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz) u.a. mit Clemens Wackernagel, dem Leiter der Deutschen Delegation in Jamaika bei den Verhandlungen der ISA (International Seabed Authority).

Da solche Treffen unter den sogenannten Chatham House Rules stattfinden, dürfen die Teilnehmenden nicht kommunizieren, WAS gesagt wurde, sondern nur DASS wir uns getroffen haben.

Weil aber Clemens Wackernagel am nächsten Tag als Referent auf einem öffentlichen Podium saß, kann ich also ruhig sagen: wir sind guter Dinge. Die Bundesregierung scheint es mit ihrer „Precautionary Pause“ ernst zu meinen (siehe unser Post „Tiefseebergbau für Einsteiger:innen„) und setzt sich mit allem gebotenen Ernst bei den anstehenden Verhandlungen zum Mining Code dafür ein, dass das Vorsorgeprinzip gelten soll. Das heißt, dass der, der baggern will, zeigen muss, dass er keine harmfull effects auslöst.

Wenn das durchkommt:
Viel Spaß also liebe Bergbaufirmen beim Nachweis des Unmöglichen!

Dieser Beitrag und unsere anderen Reflexionen stammen ursprünglich von unserem Instagram Kanal @deepwave_ocean_org.

World Ocean Day Part ll

Ein Fahrrad wird repariert und es fliegen Funken

© Anna Mandel / DEEPWAVE

Gleichzeitig fand die großartige Konferenz „Tech[no]fixes – Zivilgesellschaftliche Perspektiven im Umgang mit Technologien“ statt, ausgerichtet vom Forum Umwelt und Entwicklung, mit dem wir in verschiedenen politischen Prozessen zusammenarbeiten.
Die Tagung beschäftigte sich in den unterschiedlichsten Facetten mit der Frage, wie wir mit den innovativen Techniken und der KI, die wir brauchen werden, um uns aus unseren Krisen herauszumanövrieren, verantwortungsvoll und vor allem frei und selbstbestimmt umgehen können.

Der Tagungsort steht für mich für die Transformation, die für uns alle die größte Herausforderung ist. Das Silent Green in Berlin ist ein Ort, der wunderbar zum Denken und Austauschen einlädt, er vibriert vor Zukunftsfreude und bietet ein merkwürdiges Gefühl von Geborgenheit – und war bis zum Jahr 2002 das Weddinger Krematorium.

Jede Form von Veränderung ist möglich.

Dieser Beitrag und unsere anderen Reflexionen stammen ursprünglich von unserem Instagram Kanal @deepwave_ocean_org.

World Ocean Day Part l

Gedanken zum World Ocean Day

© Anna Mandel / DEEPWAVE

Am Donnerstag war der Weltozeantag. Dieses Jahr stand er bei uns im Zeichen von meerespolitischen Treffen und Tagungen, die ein ganz gutes Bild geben von dem, womit wir uns beschäftigen und wo wir uns wie einsetzen.

Los ging es in der Woche davor mit dem Schirmherr:innentreffen vom „Runden Tisch Meeresmüll“. Ein klassisches Stakeholder Format, 2016 gegründet, zu dem auch DEEPWAVE gehört, in dem sich alle treffen, die irgendwie versuchen, den Plastikeintrag in unsere Meere zu verringern: Behörden, NGOs, aber auch beteiligte Industrien.

In Berlin ging es darum, mit den Schirmherr:innen eine erste Bilanz zu ziehen, was der RTM in den letzten 7 Jahren erreicht hat. Kurz gesagt: VIEL.

Steffi Lemke, unsere Umweltministerin, kam frisch und ermutigend aus Paris von den Verhandlungen zum UN Plastikabkommen, das 2024 in Kraft treten soll und auf das wir alle große Hoffnung setzen.

U.a. sollen dann endlich diese verdammten Dolly Ropes verboten werden, eine Art Plastikfransen, die die Grundschleppnetze vor dem Kaputtgehen schonen sollen, bittere Ironie, weil ja die Grundschleppnetze den Grund der Meere kaputt machen. Die Dolly Ropes reiben sich dabei ab und sorgen dann z.B auf Helgoland in den Nestern der Basstölpel für eine fünffache Todesrate der Jungvögel.

Und siehe da, wie ein Fischer berichtete: Man braucht die Dinger gar nicht. Es gibt andere Möglichkeiten.

Ein gutes Beispiel für die Richtung, in die wir denken müssen.
Es fiel immer wieder das Wort: „Wir können uns aus dem Plastikdesaster nicht herausrecyclen.“

Daher liegt der Hauptfokus bei allem auf zwei Aspekten: der drastischen Verringerung der weltweiten Plastikproduktion und dem Redesign der nicht zu vermeidenden Kunststoffprodukte, das eine Zirkuläre Verwendung überhaupt erst ermöglicht, und der Entwicklung von Alternativen.

Ersteres ist vor allem ein politisches Problem. Und unsere Aufgabe bei DEEPWAVE die der Aufklärung.
Zweiteres gehen wir konkret in unserem Projekt Applied Consilience gemeinsam mit der spanischen NGO Montemero an.

Dieser Beitrag und unsere anderen Reflexionen stammen ursprünglich von unserem Instagram Kanal @deepwave_ocean_org.

DEEPWAVE Filmfestival zum Schutz der Hoch- und Tiefsee – 20 Jahre DEEPWAVE

Ausschnitt des Plakats des DEEPWAVE Filmfestival 2023

© Anna Mandel / DEEPWAVE

Tief unter den Wellen, weit entfernt von unserer Aufmerksamkeit, könnte bald die größte Bergbauaktion in der Geschichte beginnen. Noch in diesem Sommer soll eine Entscheidung über den Tiefseebergbau fallen, hinter verschlossenen Türen, ohne Beteiligung der Betroffenen: uns allen.

Anlässlich dieses Ereignisses und der 20 Jahre Arbeit, die DEEPWAVE in diesem Feld geleistet hat, zeigen wir dieses Jahr ein besonderes Programm auf dem DEEPWAVE Filmfestival. Als Eröffnung blicken wir zurück in die Geschichte und auf den Gründer von DEEPWAVE, mit dem Kurzfilm ONNO.

Im Anschluss zeigen wir zum ersten Mal einen Film in Spielfilmlänge: „Deep Rising“ ist der enthüllendste Blick hinter die Machenschaften, die zum Tiefseebergbau führen könnten, der je gefilmt wurde. Der Regisseur Matthieu Rytz begleitete fünf Jahre lang die führenden Akteure in Verhandlungsräume, zu Investorenmeetings und zu Lobbygesprächen. Kombiniert mit nie gezeigten Tiefseeaufnahmen und der Stimme von Jason Momoa („Aquaman“) ergibt sich ein Film, der genau jetzt gebraucht wird. Vertieft wird das Thema Tiefseebergbau durch eine Diskussion mit dem Wissenschaftler Matthias Haeckel vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, dem Aktivisten Till Seidensticker von Greenpeace, sowie dem Ehrengast Hjalmar Thiel, welcher 1989 die erste Expedition zur Folgenabschätzung des Tiefseebergbaus leitete.

Als Abrundung des Abends zeigen wir Highlights aus 10 Jahren DEEPWAVE Filmfestival.

26. Mai 2023
Lichtmess-Kino, Hamburg Altona
18 Uhr, Einlass 17:30 Uhr
Der Eintritt, inklusive veganem Catering, ist frei.

Dieser Beitrag und unsere anderen Reflexionen stammen ursprünglich von unserem Instagram Kanal @deepwave_ocean_org.

Kernforderungen für eine zukunftsfähige Meerespolitik

Meeresoffensive: Nachtaufnahme des Hamburger Hafens

© Anna Mandel /DEEPWAVE

Ein Titel, der alles sagt.

Gemeinsam mit 16 umwelt- und entwicklungspolitischen Organisationen wenden wir uns mit diesem Papier an die Bundesregierung und die zuständigen Ministerien sowie Behörden.

Bereits im Jahr 2020 haben wir gemeinsam in einem Papier eine „Meeresoffensive“ gefordert. Uns ging es dabei nicht nur darum, genauer zu formulieren, wo der Meeresschutz national und international im Argen liegt und was dringend getan werden muss, damit die Meere lebendig bleiben und die Funktionen, die wir uns von ihnen erhoffen, auch erfüllen können.
Es ging uns darum zu zeigen, dass Meeresschutz kein Nischen- und Nebenschauplatz ist, sondern vor allem in Bezug auf den Klimaschutz die Bedingung für die nötigen Veränderungen zum Guten darstellt.

Unsere Forderungen fanden ihren Weg in die Wahlprogramme und in den Koalitionsvertrag, der in die Verkündung einer „Meeresoffensive“ durch die Bundesregierung mündete.

Allerdings sind wir noch immer weit entfernt davon, den Zustand zu erreichen, in dem uns die Meere weiterhin das Leben auf diesem Planeten ermöglichen. Denn genau das steht mit einem Weiter-so-wie-bisher auf dem Spiel.

🌊Solange wir Klimaschutz nur vom Land aus statt vom Meer aus denken, werden wir die Klimakatastrophe nicht abwenden können.

Den meisten Entscheidungstragenden ist noch nicht genügend deutlich, wie tiefgreifend und schonungslos wir in die Funktionen der Meere in den letzten Jahrzehnten eingegriffen haben, wie sehr dies unsere Zukunft beeinflussen wird und es schon tut, und wie sehr das Zeitfenster, etwas entscheidend zu verändern, jeden Tag kleiner wird.

Wir als reiches Deutschland haben nicht nur die Verantwortung, sondern auch die Ressourcen und Kapazitäten, diese Verantwortung zu übernehmen.

Noch können wir gemeinsam die Weichen für eine Zukunft mit den Meeren stellen.

Das Originalpapier „Die Meeresoffensive“ findet ihr hier.

Unterzeichnet von
Brot für die Welt, BUND, DEEPWAVE, Deutsche Umwelthilfe, DNR, Environmental Justice Foundation,
fair oceans, Forum Umwelt & Entwicklung, Greenpeace, NABU, Misereor, Ozeanien Dialog, Pro Wildlife, Sharkproject, WDC, World Future Council, WWF

Dieser Beitrag und unsere anderen Reflexionen stammen ursprünglich von unserem Instagram Kanal @deepwave_ocean_org.

Welchen Fisch darf ich essen?

Viele gezeichnete Fische

© Anna Mandel / DEEPWAVE

Karfreitag werden wir wieder gefragt: Welchen Fisch darf ich essen?
Die Antwort ist ganz einfach: keinen.
„Ja aber …“
„Warum ja aber?“ „Ja aber die Tradition, die handwerkliche Fischerei, Omega 3 …“

Auf die Gefahr hin, dass wir uns sehr unbeliebt machen, gibt es für uns nur eine einzige Antwort: Jeder Mensch, der auf Fisch nicht als Proteinquelle angewiesen ist, sollte auf Fisch verzichten.

Und das sind wir hier. So wie es um die Meere steht, gibt es nur diese eine Antwort. Und so wie wir dafür verantwortlich sind, hier, dass es um die Meere weltweit so steht, gibt es nur diese eine Antwort.

Dieser Beitrag und unsere anderen Reflexionen stammen ursprünglich von unserem Instagram Kanal @deepwave_ocean_org.

//