Reflexionen

Gedanken, Sichtungen, Hintergründe  … hier findet ihr Aktuelles zu unserer Arbeit und die persönlichen Texte unserer CEO Anna Groß

gepostet auf @deepwave_ocean_org

COP27

Eine Nahaufnahme des Werkes "Lost in Plastic"

© Anna Mandel: Lost in Plastic (Detail) 

Am Anfang der COP27, als das Wort Backsliding plötzlich im Raum stand, damit drohend, dass es auf dieser COP nur noch darum gehen würde, das Schlimmste zu vermeiden, das schlimmste Zurückrudern, das schlimmste Vergessen, von dem, was eigentlich auf der Agenda stand, da wollte ich noch schreiben, dass sich die, die betroffen sind von dem, was da verhandelt wird, fühlen müssen wie … am Katzentisch. An den wir als Kinder bei Familientreffen gesetzt wurden, an dem wir wussten, dass die wichtigen Dinge, die, die uns betrafen, oben, am großen Tisch besprochen wurden, und an dem wir, während wir vermeintlich brav in unseren Kuchen stocherten, versuchten mit großen Ohren mitzubekommen, was da besprochen wurde, da oben. Nur … vergebens.

Also sind wir losgezogen in den Garten, und die Großen dachten, hach, jetzt freuen sie sich wieder endlich spielen zu können, aber wir, was machten wir?
Überlegt haben wir, wie wir uns wehren können, nur hatten wir keine Chance. Der Katzentisch war und blieb gesetzt.

Und nun, am Tag, als die COP27 zu Ende ging, hätte ich am liebsten eine schwarze Flagge herausgehängt.

Ich verstehe nicht mehr, wie man nicht verstehen kann.

Alle fliegen nach Hause. Machen weiter wie bisher.
Und die Welt, tja, die rollt auch einfach weiter. Auf ihrer Temperaturkurve, der Hockeyschlägerkurve, weiter nach oben, weiter nach oben, weiter nach oben.

Wie viele Gaps wollen wir uns eigentlich noch leisten?
Das Gap zwischen Fühlen und Begreifen?
Das Gap zwischen Zielen und Umsetzung?
Das zwischen Wissen und Handeln?
Das Gap zwischen uns und unseren Nachkommen?
Das zwischen denen, die verursachen und denen, die es ausbaden müssen?
Wie viele Menschen, denen das alles etwas ausmacht, wollen wir noch in die Verzweiflung stürzen, – weil sie gerade absaufen oder weil sie nicht wollen, dass andere Menschen absaufen oder weil sie an ihre eigene Zukunft denken oder an die ihrer Kinder?

Wie erklären wir ihnen – und uns – das, was auf der COP27 entschieden bzw. nicht entschieden wurde? Was jetzt zu tun wäre? Was wir tun können?

Mir gehen die Fragezeichen aus.

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Tiefseebergbau für Einsteiger:innen

Eine graue Wolke erstreckt sich in der Tiefsee

© Anna Mandel / Die Meeresfibel

Vor ein paar Tagen hat unsere aktuelle Regierung an entscheidender Stelle ein Votum abgegeben, das uns alle hier überrascht hat – und zwar positiv. Auf das wir inständig gehofft haben, mit dem aber nicht zu rechnen war.

Was den Tiefseebergbau angeht, werden nämlich gerade Dinge verhandelt, die uns alle betreffen und mit alle ist alle gemeint: die Menschheit als Ganzes. Nicht pathetisch, sondern ganz technisch:
Der Tiefseeboden gehört uns allen. Gemeinsam.
Per UN-Seerechtsabkommen.

Und es gibt eine Behörde, die das verwaltet (oder zumindest soll): die ISA, die International Seabed Authority in Jamaica.

Worum es geht, ist allerdings so komplex, dass die Tragweite aller Entscheidungen nur Insidern verständlich ist.

Wir werden versuchen, das für euch etwas zu entwirren und das nötige Licht ins Dunkel zu bringen.

Erst einmal: Was ist Tiefseebergbau bzw. was soll das eigentlich werden, denn noch gibt es ihn nicht.

Vielleicht lässt es sich verstehen, wenn wir es vom Land aus erzählen.

Stellt euch einen Acker vor, auf dem etwas ganz Kostbares wächst, das alle haben wollen. Die Techniken, es abzubauen, sind noch sehr unausgereift. Man will mit riesigen Baggern den ganzen Boden gleich mit abräumen, dabei wird so viel Staub aufgewirbelt, dass kilometerweit alle anderen Felder und Wälder unter dem Staub begraben werden und alles was darin kreucht und fleucht gleich mit.
Wobei wir die Lebewesen, die in diesem Ackerboden leben, noch gar nicht kennen.
Und was wir auch noch nicht erwähnt haben: die Früchte, die dort wachsen, sind nicht in einer Saison gewachsen, sondern haben Millionen Jahre gebraucht.
Wenn man sie also geerntet hat, will man das, was man braucht, herauslösen, was nur ein winziger Bruchteil dieser Früchte ist, und alles, was übrig bleibt und hochgiftig ist, wieder auf den aufgewühlten Acker ausschütten. Dass der sich nicht in einer Saison von dieser Verwüstung erholen wird, weiß man sehr genau: dazu wurde bereits vor Jahrzehnten geforscht.

Das zum Deep Sea Mining.

Es liegt also nahe, dass alle, die näher hinschauen, inzwischen dagegen sind. Nur die verwaltende Behörde nicht.

Wo Geld gemacht werden kann, gibt es immer welche, die es machen wollen. Und die jetzt Druck ausüben, dass sie sobald wie möglich anfangen können, zu baggern. Also soll die ISA die Regelungen sobald wie möglich dafür festlegen.

Und jetzt kommt unsere Regierung und sagt: Nope. Solange wir nicht wissen, was wir da unten anrichten, werden wir keine Pläne zum Tiefseebergbau unterstützen.

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Der Strand wird immer schmaler …

Ein zerbrochener Steinbrocken liegt am Strand

© Anna Mandel / DEEPWAVE

Jedes Jahr gegen Anfang Oktober sind wir am Meer, an der Westküste Dänemarks, da wo die Nordsee wirkt wie das, was sie ist: ein Randmeer des Atlantiks. Wenn man hier ankommt aus den Gebirgen der Städte und das erste Mal über die Dünen steigt und das Meer wiederfindet, sieht man – das Ende der Welt. Hier versteht man, warum wir Menschen das so lange so gedacht haben. Hier ist das Meer bei sich. Wir können uns zu ihm gesellen, wenn wir diese Wucht aushalten.

Manchmal wenn die Sonne leuchtet, blendet es uns auch hier mit seiner Schönheit. Und wir laufen barfuß im Spülsaum, glücklich, mit all den anderen hier, barfuß im Spülsaum …

Und dann kommen die Stürme, so wie sie jetzt vor unserer Ankunft gewütet haben müssen. Die Dünen sind abgebrochen, der Strand abhanden gekommen, bei Flut muss man sich zwischen Spülsaum und Abbruchkante hindurchzwängen. Und die freieren Stellen sind übersät mit dunklen Bollen, die aussehen wie Steine, aber keine sind. Keiner hier konnte uns sagen, was das ist. Für mich sieht es aus, als ob der Meeresboden sich brockenweise auf den Strand erbrochen hätte. Immerhin riecht es nicht so bestialisch wie letztes Jahr, als der Sturm den Strand mit Krebsen übersät hatte, ein tagelanges Festmahl für die Möwen, bis der nächste Sturm den Strand verwandelte, als ob nie etwas gewesen wäre.

Dieses Jahr sind es die Schweinswalkadaver, die die Vögel anlocken, man erkennt sie an den Rippen und an der kleinen Fluke, die übrig gelassen wird. Warum liegen sie hier, weil der Wind sie gegen die Dünen geschleudert hat? Ich denke an die Schweinswale in dem anderen Meer, die den Explosionen an Nordstream 1 und 2 zum Opfer gefallen sind, da vor Bornholm, wo eine der wenigen noch ungestörten Populationen anzutreffen war. Und dass die hohe Methankonzentration den Verbliebenen den Rest geben wird.

Irgendetwas gerät immer mehr in Unordnung. Und das Meer kann die Gedanken nicht davon abhalten, in dieses eigentlich geliebte Nachbarland zu wandern, das sich gerade eine faschistische Regierung gewählt hat, ich denke an unsere eigene nahe Vergangenheit und unsere Verantwortung, für Gerechtigkeit und Climate Justice zu kämpfen. Aber der Strand wird immer schmaler …

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Was sind NoStraws?

Glasstrohhalme

© Anna Mandel / DEEPWAVE

Wir haben jetzt einen Shop!
Aber wir verkaufen nix. Wie jetzt?

Ihr könnt bei uns NoStraws kaufen.
Und das ist das, was es heißt: eben KEINE Strohhalme.

NO STRAW is the Best Straw!

Seit Jahrzehnten machen wir auf die Plastikproblematik aufmerksam.
Lange bevor sie in aller Munde war … im wahrsten Sinne.

2016 haben wir mit unserer BLUE STRAW Kampagne die Google Impact Challenge Deutschland gewonnen. Inzwischen hat sich einiges getan, aber wie wir alle wissen noch lange nicht genug.

Solange einer gigantischen Industrie erlaubt wird, etwas herzustellen und in Umlauf zu bringen, was unseren Blauen Planeten schlicht und ergreifend erstickt, sind wir alle aufgerufen, Plastik …
zu verweigern.

Wenn sich der Gebrauch nicht vermeiden lässt (was viel seltener der Fall ist als wir annehmen, nur halt meist ein bisschen unbequemer, anfangs), dann gilt:
reduce
reuse
recycle

Also was „kauft“ ihr, wenn ihr NoStraws kauft?
Ihr unterstützt mit einer Spende unsere Arbeit:)

Und ihr könnt dann lässig bei der nächsten Gelegenheit sagen, wenn euch Single Use Items angeboten werden: „Hey, ich hab gerade ne Großpackung NoStraws gekauft:) Mach du das doch auch!“

Euer DEEPWAVE Team und die Meere danken es euch!!!

PS: Wenn ihr einen Großeinkauf macht, bekommt ihr natürlich auch eine Spendenbescheinigung. Alles dazu im Shop.

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DEEPWAVE zu Gast beim GRÜNLAND-Podcast

Blaue Kopfhörer liegen neben Äpfeln auf einem Holztisch

© Anna Mandel / DEEPWAVE

DEEPWAVE war beim GRÜNLAND-Podcast zu Gast. Unsere großartigen Gastgeberinnen Anja und Jana wollten mit mir in 30 Minuten über ALLE Probleme der Meere sprechen plus Lösungen.
Ha, nichts leichter als das.
Hier worüber wir gesprochen haben:

Was macht DEEPWAVE?
Meerespolitik gemeinsam mit anderen NGOs
Die Meeresoffensive (im Koalitionsvertrag)
Vermittlung in aktive Projekte
Meeresfibel für Kinder
Aufklärungsarbeit

Blue Marble
Bedeutung der Meere für die Bewältigung der Klimakrise
Was tun die Meere für uns?
Atmen
CO2 Senke
Seegraswiesen und Mangroven

Tiefseebergbau
Protestbewegungen dagegen
Lizenzen

Überfischung
Seaspiracy
Faktencheck vom BUND
Saiko Fischerei
„Esst keinen Fisch!“
Geisternetze – Hauptteil des Plastiks im Meer
Das Unwort „Beifang“: Was ist das?
Dorsch, Lachs & Co
Vollumfängliche Anlandungspflicht

Was kann ich tun?

Die Meere sind unsere Verbündeten.
Wir sind Gast auf diesem Planeten.

Das Meer beginnt an der Quelle eines jeden Flusses.
Exemplarischer Meeresschutz an Land

Raubbau
Öl Gas Sand Seltene Erden
Ölkatastrophen
Deepwater Horizon
Dispersants

Korallen
Versauerung (CO2)
Bleaching (Erderhitzung)
Rifffreundliche Sonnencreme

Plastikindustrie
Recycling
Wirtschaft vs. Natur

Entsorgen im „Blauen Regal“

Eutrophierung
unregulierte Abwasserentsorgung

Die drei größten Probleme für die Meere
(Überfischung / Klimakrise / Tiefseeberqbau)

Fridays for Future für die Meere

„Wir können unsere Zukunft nicht spüren.“

Am Meer sitzen…
Empathie

Tourismus & Tauchurlaube
Tauchgründe in Deutschland
Aquarien vs. Meeresfilme

Tiefsee
Biolumineszenz

Prioritäten & Werte & Entscheidungen
Verzichtsdebatte
Die Große Transformation

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Die 60. Folge vom GRÜNLAND-Podcast Wertvolle Wasserwelt – Meeresschutz ist am 21.07.2022 erschienen, ihr könnt sie überall da hören, wo es Podcasts gibt.

Unsere Verbindung zum Meer

Regentropfen auf einem blauen Untergrund bilden die Verbindung zum Meer

© Anna Mandel / DEEPWAVE

Es regnet. Den ganzen Tag, seit heute früh. Dass dieses Geräusch, dieser Geruch, diese feuchte Kühle der Luft einmal so eine Erleichterung sein würden …
Wenn ich in den letzten Wochen barfuß über die völlig verdörrten Wiesen lief, waren meine Fußsohlen irritiert: Südspanien? Poebene? Norddeutschland? Die harte, staubige Fläche in unserem Garten, in die sich der Rasen verwandelt hat, ist übersät mit kleinen Äpfeln, die eigentlich im Oktober zu nach Zimt duftenden Boskops heranreifen sollten und die der Baum nun abwirft, um sich zu retten.
Wir haben es aufgegeben zu gießen.

Und so sitze ich und lausche dem Geräusch des Regens, das sich anhört wie ein leises Kinderlied: Alles wird wieder gut.

Aber das ist es nicht, was mich so beruhigt, es ist etwas anderes: die Verbindung zum Meer ist wieder da.

In den ersten Jahren lag das DEEPWAVE Büro an einem kleinen Kanal, wovon wir in Hamburg viele haben. Nur ein Kanal, kein Fleet, aber egal, Wasser.
Die Fleete sind das, was uns mit Venedig verbindet. So werden hier die tideabhängigen, innerstädtischen Kanäle genannt. Und tideabhängig heißt nicht nur, dass sie sich mit Ebbe und Flut mitbewegen, wie die Kanäle und Rii genannten, kleineren Kanäle in Venedig, sondern dass sie auch über die Elbe das Salz der Nordsee mitbekommen. Minimal, aber doch. Besonders wenn Sturmfluten in die Stadt drücken oder wenn die Obstbauern, die ihre Bäume in den letzten trockenen Sommern mit Elbwasser besprengen, plötzlich Salzkrusten auf den Äpfeln entdecken…

In unserem Büro am Kanal hörten wir die Möven und die Rufe der Haubentaucher in ihren Nestern an der Böschung, am frühen Morgen das gleichmäßige Eintauchen der Ruderblätter, wenn die Ruderer ihre stillen Runden absolvierten, es roch nach Wasser und Tang, und wenn die Sonne schien, tanzten an der Decke die Reflexe. Wenn wir auf dem kleinen Balkon standen, der direkt über dem Wasser hing, konnten wir den Jungs von der Müllabfuhr zuwinken, die auf ihrem Lastkahn die herausgefischten Trophäen zur Schau stellten: Fahrräder und Einkaufswagen.

Und unser Kanal floss in die Alster und die fließt in die Elbe und die in die Nordsee, die ein Randmeer des Atlantiks ist…

Und jetzt hier der Regen: irgendwann mussten wir umziehen aufs Trockene, das Haus, in dem unser Büro war, wurde Spekulanten zum Fraß vorgeworfen (jedes Kind in der Gegend kennt den Spekulantenfresser, einen riesigen Dino aus Pappmaché, der im Vorgarten eines ehemals besetzten Hauses steht, aber der half nix) und wir fragten uns: geht das? Das DEEPWAVE Büro auf dem Trockenen?

Es geht, weil es regnet.

Hier im Sodenkamp, der so heißt, weil hier einst Moor war und Soden gestochen wurden, gibt es vor der Tür Entwässerungsgräben und man muss über eine kleine Holzbrücke laufen, wenn man zu uns will, und wenn es so regnet wie heute, dann füllen sich die Gräben und fließen in die Alster, die hier noch ein Bach ist, und der fließt in die Außenalster und die in die Elbe und die in die Nordsee, die ein Randmeer des Atlantiks ist…

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Ein besonderer Tag und ein persönlicher Beitrag

Ein Blick auf die Elbe am Abend

© Anna Mandel / DEEPWAVE

Heute ist ein besonderer Tag. Und dies ist ein persönlicher Beitrag. Dies ist die private Geschichte von DEEPWAVE.

Vor fast 29 Jahren habe ich, damals noch Anna Mandel, in Tübingen im Theater den Mann getroffen, der 10 Jahre später DEEPWAVE gründen sollte. Onno. Die Erde machte eine kurze Pause in ihren Umdrehungen, und wir waren seitdem zusammen. Haben zwei Söhne bekommen und heute vor 25 Jahren geheiratet. Und ich wurde Anna Groß. 23 Jahre durfte ich mit dem Mann meines Lebens dieses wunderbare, großartige, verrückte Leben teilen. Bis er 2016 verunglückte. Und Heye, unser älterer Sohn, und ich uns entschieden, sein Lebenswerk fortzuführen.

Für dieses Geschenk bin ich jeden Tag dankbar. Und für all die Menschen, euch, die uns unterstützen, mit uns zusammenarbeiten. Und uns anspornen, auch angesichts der absurdesten Weltlage nicht aufzugeben. Im Gegenteil. So wie Onno es uns vorgelebt hat.

Ich bin dankbar, DEEPWAVE als CEO leiten zu dürfen, als Anna Groß, und als Künstlerin, als Anna Mandel, dazu beitragen zu können, neue Türen zu öffnen.

Ich bin die, die, wenn kein anderer Name druntersteht, hier schreibt.

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Ein Dank an unser großartiges Team

Das DEEPWAVE Logo auf dem Rücken eines Teammitglieds

© Jochen Quast

Ich bin so stolz darauf, unser Logo auf diesem Rücken zu sehen. Manchmal frage ich mich: was machen wir da eigentlich, wir haben ja keine Boote, mit denen wir illegale Fischtrawler verfolgen (aber wir kommunizieren darüber u.a. mit unserem Filmfestival), wir haben keine Tauchboote, um Geisternetze zu bergen (aber Teamlerinnen, die sich zu Forschungstaucherinnen ausbilden lassen), wir sind keine UN-Beraterinnen (indirekt durch unser Netzwerk schon), aber wenn ich das Logo auf dem Rücken unser Teamler:innen sehe – junge Menschen, die genau wissen, was sie wollen und wofür sie sich einsetzen, die jede freie Minute für die Meere nutzen, die Fächer studieren, die sie befähigen, das professionell zu tun, die sich mit ihrer ganzen Existenz dafür einsetzen, dass so etwas wie Gerechtigkeit vorstellbar wird – dann weiß ich, was wir machen. Dann fühlt sich das so real an wie die Stickerei unseres Logos: es ist nicht nur ein Bild, es sind lauter unzählige einzelne konkrete Taten.

Liebes liebes Team danke!!!
Eure CEO Anna Groß

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Unser Filmfestival: die Sprachlosigkeit überwinden

Ein Ausschnitt von dem Plakat zum Filmfestival 2022

© Anna Mandel / DEEPWAVE

Unser Filmfestival letzten Freitag in Hamburg erfüllt uns immer noch mit großer staunender Freude. Was für ein Abend!

Unser Dank geht an unsere großartigen Referent:innen

Philipp Grieß
David I. Dinçer
Sebastian Rakers
Aline Kühl-Stenzel

an unsere wunderbare Moderatorin
Andrea Gerhard

an unseren Botschafter Frederik Götz

an die unglaublich schönen, ermutigenden, sprachlos machenden Filme, die wir zeigen durften,

und last but not least an euch, unser Publikum.

Wir haben an diesem Abend wieder ganz deutlich spüren und sehen können, was uns ausmacht, was wir können, und vor allem was unsere Aufgabe ist.

Das zu zeigen, was nur wenige wissen, und dennoch Mut zu machen.

Eine Gemeinschaft zu bieten, in der man den Zustand dieser Welt nicht nur aushält, sondern befähigt wird zu handeln – gerade in diesen zum Verzweifeln bringenden Zeiten.

Positiv gestimmt zu sein,
ohne das Publikum in Watte zu packen. Raum zu geben für Sprachlosigkeit und Raum für Gespräche, Lachen, Umarmungen.

Selten so viele Menschen zusammen gesehen, die einfach dankbar dafür sind, für das was sie sich gegenseitig geben.

Der Support, den wir als DEEPWAVE von euch bekommen, und den wir weitergeben können als Inspiration. Welch ein Geschenk.

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World Ocean Day 2022

Ein gezeichnetes Unterwasserbild

© Anna Mandel / DEEPWAVE

Wie in diesen Zeiten über den Tag heute schreiben… World Ocean Day und überall auf der Welt wird von den Meeren gesprochen, wie wichtig sie sind und dass wir sie noch retten können.
In den nächsten 10 Jahren, von denen schon anderthalb rum sind.

Was ja nichts anderes bedeutet, als dass wir unser Zuhause retten.

Das Zuhause retten, ihr wisst wovon ich auch spreche.

Wir alle sind fassungslos über das unsägliche Leid, das hier ganz in unserer Nähe verursacht wird. Wir alle sind uns über Nacht bewusst geworden, wie absurd fragil unsere Vorstellung von Frieden ist und dass Etwas, was wir überwunden zu haben glaubten, mit zäher Macht unsere Hoffnung auf eine gerechte Welt zu zerschmettern droht.

Und wir alle befinden uns mitten in einem Strudel überstürzter hilfloser Maßnahmen und verschobener Prioritäten.
Jede:r in seinem Bereich sieht wie unter einem Vergrößerungsglas, was schon lange zu sehen gewesen wäre, wenn wir hingeschaut hätten.

Wie sollen wir die Fragen beantworten, die uns gestellt werden? Was sollen wir den Kindern antworten, die sich dafür einsetzen, dass kein Plastik in die Meere gelangt, wenn sie uns fragen: „Und das Kriegsschiff, das gestern im Schwarzen Meer versenkt wurde?“

Was sollen wir den Jugendlichen antworten, die anscheinend als Einzige zu verstehen scheinen, was auf uns zukommt mit wesentlich mehr als 2,5 Grad Erderhitzung, und die sich gerade die Küche, das Bad und das Wohnzimmer und vielleicht sogar ihr eigenes Zimmer mit einer traumatisierten Familie teilen. Die, die wissen, dass es Kriege geben wird, wenn wir die Erderhitzung nicht bremsen und die Meere nicht so stärken, dass sie uns dabei unterstützen können.
Die, die nicht so tun können, als ob sie das nicht wüssten.

Sie fragen uns und wir suchen Antworten. Wir versuchen ihnen Mut zu geben, indem wir von den Menschen sprechen, die sich unerschrocken engagieren, die nicht aufgeben, die Furcht als Ansporn nehmen und in Neugier und Empathie wandeln.

Wir versuchen sie aus ihrem Gefühl lähmender Ohnmacht zu reißen, indem wir die großartigen Initiativen zeigen, die es überall auf der Welt gibt und die nur umgesetzt und skaliert werden müssten.

Heute und jeden Tag.

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