Kultur
Von Moby Dick, der Titanic bis hin zum Schimmelreiter,
das Meer in Theater, Literatur, Film, Musik und Kunst öffnet uns die Augen über uns und unsere Rolle auf diesem Planeten.
„Das Meer“ von Jules Michelet
“Ist dieses wie Blut so salzige Meer, das einen Kreislauf besitzt, einen Puls und ein Herz (wie Maury den Äquator beschreibt) in dem ein Austausch seiner beiden Blutarten stattfindet – ist ein Wesen, dem nichts von all dem fehlt, ein unorganisches Etwas?” – Das Meer
Die poetische, bildgewaltige und faszinierende Beschreibung des französischen Historikers aus dem Jahr 1861 ist eines der eindrucksvollsten Texte über das Meer. Mehr als 150 Jahre nach der Ersterscheinung wirken die detaillierten Erklärungen, die immer mit einer persönlichen, direkten Erzählung verbunden sind, seltsam fremd, aber gleichzeitig zeitlos und beständig wie das Meer selbst.
Auf der einen Seite werden die wilden Küsten der Bretagne und die seichten Sandstrände des Atlantiks auf eine Weise beschrieben, dass jeder, der selbst einmal diese Orte besucht hat, dorthin versetzt wird und in den Worten Michelets verweilen möchte. Eine Seite später versucht er das unerklärte und angezweifelte Phänomen der “Spasmen des Meeres” (bei dem es sich wohl um Tsunamis handelt) durch Hypothesen zu erklären, die bis zu “elektrischen Vorgängen” reichen (die Theorie der Plattentektonik kam erst 50 Jahre später).
Er beschreibt Stürme und seine persönliche Erfahrung damit so, wie wir Menschen den Sturm seit Anbeginn der Zeit und auch in Zukunft wahrnehmen, ein Text, der für immer lesbar bleibt, nur um dann von einem Meer zu berichten, das überfüllt mit Heringen ist. “An manchen engen Durchlässen vermag man nicht mehr zu rudern, das Meer hat sich verfestigt”, schreibt er und geht sogar so weit, dass wir Menschen dem entgegenarbeiten müssen. Diesen Vorschlag haben wir nur allzu wörtlichen genommen. Heute sind ein Drittel aller Fischbestände überfischt, eine Vorstellung fremd für Michelet.
Für unsere heutige Zeit ist das Werk eine Schatzgrube an Zitaten, so wie das Meer selbst eine Schatzgrube für alles Lebende ist.
“Und so konnte die Wissenschaft denn zu allen sagen: ‘Kommt herbei, Nationen. Kommt, müde Arbeiter, kommt, ihr erschöpften jungen Frauen, Ihr mit den Lastern Eurer Väter geschlagenen Kinder; tritt näher, Du blasse Menschheit. Sagt mir ganz offen, in Gegenwart des Meeres, wessen Ihr bedürft, um Euch wieder aufzurichten. Denn dieses heilende Element, das Euch fehlt – was auch immer es sein möge -, es findet sich im Meer.’”
Heye Groß für DEEPWAVE.
Weitere Buchrezensionen findet ihr bei unserem Projekt Ozeanbücher.
Das Buch “Das Meer” von Jules Michelet könnt ihr bei unserem Partner, dem Buchladen Tolle Geschichten in Klein Borstel oder eurer lokalen Buchhandlung erwerben.
Ins Weite, ins Offene
Benefizkonzert für DEEPWAVE e.V. mit VEKTORFELD
Samstag, 29. Juni 2019, 20 Uhr
Maria-Magdalenen-Kirche Stübeheide 175, 22337 Hamburg Klein Borstel
Aus dem spezifischen Zusammenklang von Streichinstrumenten und Saxophonen entspringt die eigene Poetik des Quartetts VEKTORFELD.
Vier Instrumente öffnen vielfältige Assoziationsräume: Violine und Cello sind mit der europäischen Kunstmusik verbunden, wogegen das Saxophon erst im Jazz zu seiner charakteristischen Entfaltung gefunden hat. Klangfarben und Spielweisen durchdringen sich wie im Vektorfeld zu einem oszillierendem Magma und spielen mit Angleichung, Kontrast, Selbstbehauptung und Rollentausch.
Polyphonie ist dabei ein zentrales Element: was in der Renaissance eine vertikale Beziehung von Tonhöhen meinte, verbindet sich im Quartett VEKTORFELD zu einem mehrdimensionalen Geflecht von Tönen und Geräuschen. Klänge unterschiedlicher Provenienz tauchen auf, kreuzen sich, gehen temporäre Allianzen ein, um sich dann wieder zu trennen und ihre eigenen Wege durch die skulpturale Tiefe des Klangraums zu beschreiben. Im freien Spiel konstituiert VEKTORFELD einen selbstdefinierten zeitlichen Raum, in dem sich tönende Pfeile wie Vektoren in alle Richtungen bewegen.
His Epic Message Will Make You Want to Save the World | Short Film Showcase
Während die menschliche Population weiter wächst, wachsen auch die durch uns entstandenen Schäden an der Umwelt. Der Poet und Sprachkünstler Prince Ea überbringt in seinem einzigartigen Kurzfilm für National Graphics eine klare Botschaft, die jede Person zum Handeln für eine nachhaltige Zukunft der Erde anregt.
Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=B-nEYsyRlYo&feature=youtu.be
Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=B-nEYsyRlYo&feature=youtu.be
Chris Jordan: Polluting Plastics
Ein Kunstwerk aus 2,4 Millionen Plastikteilchen aus dem Pazifik? Künstler und Fotograf Chris Jordan zeigt, wie so etwas aussehen kann. So will er das Thema stärker in den Fokus rücken. Denn die unendliche Menge an Plastikmüll im Meer zersetzt sich zu winzigen Teilchen, die dieselbe Größe haben wie Plankton – somit sind sie für uns unsichtbar. Und wenn wir etwas nicht fühlen und sehen können, dann fällt es uns extrem schwer, uns damit auseinanderzusetzen, so Jordan. Seinen Vortrag in voller Länge seht ihr hier.
Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=pGl62LuQask
Empfehlung für Newsletter von fair-fish
© fair-fish
Unsere Freund*innen vom Verein fair-fish aus der Schweiz wollen die Art, wie Fische für die Ernährung gewonnen werden, grundlegend verändern. Fair-fish verschickt jeden Monat einen sehr informativen Newsletter an alle Interessierten. Der Newsletter beinhaltet aktuelle Informationen über das Wohl und Leid von Fischen, industrielle Fischerei und Fischproduktion, Überfischung, Labels und Zertifizierung und vielen anderen Themen, die den Schutz der Meere und seinen Bewohnern betrifft. Auf jeden Fall lesenswert!
Wenn ihr den Newsletter beziehen wollte, müsst ihr einfach die Nachricht «Bitte Newsletter» an info(at)fair-fish.ch senden.
Quelle: http://www.fair-fish.ch/de/
Juniors Corner: PIWI- Ein Bildungsprojekt für Kinder
© PIWI
Das Bildungsprojekt PIWI ist ein Umweltbildungsangebot für Kinder und ihre Begleitpersonen, um sie spielerisch an das Thema „Müllerverschmutzung in Gewässern“ heranzuführen. Das Projekt besteht aus einem Kinderbilderbuch „PIWI und die Plastiksuppe“, dem Verleih eines Bildungskoffers bestehend aus verschiedenen Materialen und Spielen und einem USB-Stick, der das Infomaterial digital enthält.
Weitere Informationen zu PIWI: https://www.piwipedia.de/de/
Hier könnt ihr euch in die Warteliste für ein PIWI-Buch eintragen (derzeit sind alle gedruckten deutsch- und auch englischsprachigen PIWI-Bücher vergriffen) oder die bisherigen Bücher direkt als PDF downloaden.
Tigran Hamasyan – Markos and Markos
Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=jFeoInAR8Dw&feature=youtu.be
Tigran Hamasyan’s Markos and Markos
from his 2017 album An Ancient Observer.
Video by Naira Muradyan.
Inspired by Zahrad’s poem Marc and Marc
Marc and Marc
Went to the seaside
And, by the lighthouse
Marc, together with Marc
(since both were Marcs)
Were washing their feet
Look, Marc
Said Marc to Marc
A shooting star just fell
Marc looked down
Into the sea
You lied, said
Marc to Marc
When they got
Their feet dry
A little star was stuck
On Marc’s foot
Quelle: YouTube
Elegy for the Arctic
Repostet aus gegebenem Anlass: für alle Teilnehmer der UN-Klimakonferenz in Katowice 2018
Through his music, acclaimed Italian composer and pianist Ludovico Einaudi has added his voice to those of eight million people from across the world demanding protection for the Arctic. Einaudi performed one of his own compositions on a floating platform in the middle of the Ocean, against the backdrop of the Wahlenbergbreen glacier (in Svalbard, Norway).
Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=2DLnhdnSUVs
Source: https://www.youtube.com/watch?time_continue=29&v=2DLnhdnSUVs
Plastic State of Mind
Ben Zolno transportiert in seiner Parodie des Songs Empire State of Mind die klare Botschaft: „Ban single use plastic toxic bags“. Die Parodie fordert dazu auf, vor dem Einkauf an Mehrwegbeutel zu denken und sich an die demokratisch gewählten Repräsentanten zu wenden, die die Einwegtüten verbieten sollen.
Die Sängerin Jenni Perenz und der Rapper AshEl Eldridge verdeutlichen, dass uns unsere Bequemlichkeit letztendlich töten wird, denn bereits Babys tragen Schadstoffe in sich und wir nehmen weiteres Plastik täglich mit unserer Nahrung und durch die Luft auf. Zudem wenden sich die Künstler:innen an jede:n einzelne:n, da wir nämlich Plastik durch bewussten Konsum vermeiden können.
Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=koETnR0NgLY
Quelle:Ben Zolno auf YouTube