Kultur

Von Moby Dick, der Titanic bis hin zum Schimmelreiter,
das Meer in Theater, Literatur, Film, Musik und Kunst öffnet uns die Augen über uns und unsere Rolle auf diesem Planeten.

 

Our Plastic, Our Problem (A marine litter info-operetta!)

Hier eine kleine Info-Operette für alle Plastik-und Musikliebhaber! Sie zeigt, warum sich in der Gesellschaft und in der Politik im Thema Plastik so schnell wie möglich etwas verändern muss:

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=0g_lpmcOyWk

Quelle: Seas at Risk auf YouTube

Ein anderes Video von Seas at Risk zum Thema Tiefseebergbau findet ihr in diesem Post.

Mehr Infos zum Thema Plastikverschmutzung in den Meeren auf unserem PLASTIC POLLUTION Blog.

„EARTH“ by Lil Dicky

 

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?time_continue=431&v=pvuN_WvF1to&feature=emb_title

Quelle: Lil Dicky auf YouTube

Mit seinem letzten Song „EARTH“ präsentiert Lil Dicky in Zusammenarbeit mit vielen anderen bekannten Sänger:innen ein siebenminütiges, größtenteils animiertes Video, um auf die Schönheit unserer Erde aufmerksam zu machen. Im Vordergrund steht jedoch die große Bedrohung, die unserem Planeten auf so vielen Ebenen begegnet. In dem Lied schlüpfen die Sänger:innen mit ihrer Stimme jeweils in die Rolle eines bestimmten Tieres, um die diesem Tier drohenden Gefahren deutlich zu machen. Hierbei repräsentiert Justin Bieber beispielsweise einen Pavian, dessen Habitate durch landwirtschaftliche Nutzung zerstört werden, und Ed Sheeran einen Koalabär, der von zunehmender Hitze und Dürreperioden betroffen ist.

Mehr zu Lil Dickys neuem Song und den daran teilhabenden Sänger:innen bei EARTH.

Mehr zu den Themen Meeresverschmutzung, Klimawandel oder Überfischung findet ihr bei uns auf der Website.

BLUE: The Day The Sea Changed

„No matter where you live on our planet, you are connected to the sea“

„BLUE: The Day The Sea Changed“ nimmt uns mit auf eine Reise ins Ozeanreich in einer Zeit, in der die Meereswelt am Abgrund steht. Es wird aufgedeckt, wie sich die Geschichte des Ozeans verändert und was von dem einst vorhandenen Artenreichtum und Leben in den Meeren übrig geblieben ist. In dem Film treffen wir auf Ozeanadvokat*innen, die sich für die Meeren einsetzen, für nachhaltigere Fischerei stark machen, die Meeresverschmutzung bekämpfen und die in den Meeren lebenden Arten schützen. Ein Film, der unmissverständlich zeigt, wie es um unseren Blauen Planeten wirklich steht.

„This is a hidden crisis falling on silent shores“

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=wwMh9Y_xxhw

Quelle: Madman Films auf YouTube

Am 15. Juli 2019 wird im Kino Moviemento in Berlin eine exklusive Filmvorführung des australischen Dokumentarfilms BLUE in englischer Sprache mit deutschen Untertiteln gezeigt.
DEEPWAVE ist vor Ort und nimmt an der Podiumskdiskussion teil.

Wenn ihr euch engagieren wollt: Become an ocean guardian

Weitere Informationen findet ihr im Film Presse-Kit: BLUE: The Day The Sea Changed

 

 

„21 Lektionen für das 21. Jahrhundert“ von Yuval Noah Harari

Das Buch "21 Lektionen für das 21. Jahrhundert" von Yuval Noah Harari ist zu sehen. Im Hintergrund sind weitere Bücher mit Augen auf dem Cover zu sehen.Mir war nie klar, wie relevant Geschichte ist. Bis ich auf Empfehlung meines Bruders „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ von Harari gelesen habe. Danach kam dann „Homo Deus“ und zuletzt „21 Lektionen für das 21. Jahrhundert“.

In einer Welt, die überflutet wird von bedeutungslosen Informationen, ist Klarheit Macht.

Yuval Noah Harari

Mit diesem Satz leitet Harari das Buch „21 Lektionen für das 21. Jahrhundert“ ein. Und genau das versucht Harari aus meiner Sicht: Platz für Klarheit zu schaffen. Klarheit um zu erkennen, welche die Herausforderungen sind, die in den kommenden Jahren auf uns Menschen zukommen werden. Der Autor ruft, mit klugen und auch mitunter lustigen Texten, dazu auf, sich zu beteiligen an der Diskussion, wie es weitergehen soll mit uns und diesem Planeten.

Seine Texte haben mich teilweise nicht unerheblich verunsichert, ohne aber dabei ein Gefühl von Hilflosigkeit zu hinterlassen. In diesen komplexen Zeiten ist es aus meiner Sicht wichtig, sich nicht auf die vermeintlich einfachen Lösungen zu stürzen, weil sie das Gefühl der Verunsicherung beruhigen, sondern zu lernen mit der Verunsicherung umzugehen und so Platz für neue Lösungsansätze zu schaffen. Harari schafft es, ohne seine Formulierungen unnötig zu verkomplizieren, dem Leser komplexe Gedanken zu den wichtigen Themen unserer Zeit zu vermitteln. Welchem Pfad folge ich als Individuum in meinem Leben und welchem Pfad folgen wir Menschen, als Lebewesen, die in atemberaubender Geschwindigkeit ihren eigenen Lebensraum und den von Milliarden anderer Lebewesen zerstören.

Er entwirrt Geschichten, die sich als Wahrheiten verkaufen und schärft die Sinne, sich nicht mit den einfachen Lösungen zufrieden zu geben, die einem an jeder zweiten Ecke geboten werden, um davon abzulenken, was die wirklich wichtigen Fragen sind, die wir uns stellen sollten. Und eine dieser Fragen wird wohl demnächst sein: Wie gehen wir Menschen damit um, wenn die Meere den generellen Temperaturanstieg unseres Planeten nicht mehr ausgleichen können und somit das herrschende ökologische Gleichgewicht zu kippen droht?

Frederik Götz für DEEPWAVE.

Weitere Buchrezensionen findet ihr bei unserem Projekt Ozeanbücher.
Das Buch „21 Lektionen für das 21. Jahrhundert“ von Yuval Noah Harari könnt ihr bei unserem Partner, dem Buchladen Tolle Geschichten in Klein Borstel oder eurer lokalen Buchhandlung erwerben.

„Das Ozeanbuch – Über die Bedrohung der Meere“ von Esther Gonstalla

Das Ozeanbuch - Über die Bedrohung der Meere liiegt aufgesclagen, als auch mit dem Cover vor einem Globus„Es ist ein interessanter biologischer Umstand, dass wir alle in unseren Adern die exakt gleiche Menge an Salzgehalt haben wie das Meerwasser und damit auch Salz in unserem Blut, unserem Schweiß, unseren Tränen.“ – John F. Kennedy

Immer dann, wenn ich einen kurzen Moment an meinem Schreibtisch in Zürich vom Lernen abschweife und mich in meinem Zimmer umschaue, dann bleibt mein Blick an einem sehr intensiven Blau hängen. Es ist die Farbe des Ozeanbuches, das äußerlich so schön ist und innen von der Bedrohung der Ozeane berichtet.
Sofort tauche ich ab in meine Gedankenwelt nach Hamburg, wo ich ein halbes Jahr bei DEEPWAVE mitwirken und mitleben durfte. Von ihnen habe ich das Buch geschenkt bekommen.

Ich war eines von diesen Kindern, das einen Delfinschulranzen, eine Delfinbettdecke, Delfinohrringe, Delfinstifte, Delfin-T-Shirts, Delfinplüschtiere, Delfinposters, ja sogar einen Delfinklosessel besaß. Vor 220 Millionen Jahren lag die Schweiz das letzte Mal am Meer, da musste ich mir schon selbst eines anfertigen.
Es war mir aber auch klar, dass ich den Geruch und die Geräusche der Meere nicht ersetzen konnte. Für diese musste ich geduldig auf den Sommer warten, weil wir dann mit der Familie immer den ganzen Monat am Mittelmeer verbrachten.

Schon damals, aber auch jetzt noch füllen Momente am Meer meine Energielücken ganz aufs Neue auf. Der Blick in die klare Ferne, der Wind, der alte Gedanken auf nostalgische Weise aufwirbeln kann und sie auch wieder zum Verschwinden bringt, die ungewisse Tiefe, die sich ein paar Meter vor einem einstellt…da fühlt man sich sehr klein und unwissend wie ein Neugeborenes.

Bei DEEPWAVE bin ich dann das erste Mal auf so viele Menschen gestoßen, die sich sehr mit dem Meer verbunden fühlen. Ich war beeindruckt, wie sie ihre ganze Energie und Lebenszeit in ihr einziges Ziel stecken, nämlich den respektvolleren und nachhaltigeren Umgang mit unseren Ozeanen. Die Menschen, denen ich begegnet bin, wissen so viel und betonen gleichzeitig aber auch immer, dass sie sehr wenig von diesem Ökosystem und dessen umfangreicher Funktion auf unserem Blauen Planeten verstehen. Dies ist noch ein guter Grund mehr, warum wir uns mit unserem ausbeuterischen und nicht genügend weit gedachten Verhalten in die eigene Haut schneiden und damit sofort aufhören sollen.

Da war aber auch noch etwas anderes.
Es konnten nicht alleine wissenschaftliche Fakten sein, die die Menschen bei DEEPWAVE jeden Tag aufs Neue motivierten und sie bei ihren Taten voll und ganz überzeugten. Von diesen Menschen habe ich noch etwas Tieferes, ja eigentlich auch viel Trivialeres auf den Weg mitbekommen.

Jedes Wesen ist Teil eines großen Ganzen und hat einen ehrenvollen Platz darin erhalten. Die Schönheit und unglaubliche Vielfalt der Natur ist ein riesiges Geschenk für uns alle. Da darf man auf keinen Fall auf Kosten anderer leben.
Man bedenke: wer mehr Platz einnimmt als für ihn gedacht wäre, nimmt diesen einem anderen Wesen weg.
Wenn man das begriffen hat, glaube ich, braucht man sich als Nicht-Wissenschaftler*in gar nicht krampfhaft mit den Fakten auseinanderzusetzen, dann wird so manches auf einmal so natürlich.
Und vieles beginnt beim Umgang mit seinem Nächsten, wie ernst man sein Gegenüber nimmt, wie überlegen oder gleichgestellt man sich fühlt und wieviel Respekt und Liebe man bereit ist weiterzugeben.

Ich glaube es braucht diese zwei Seiten, um sich im Umweltschutz tief einzusetzen, die wissenschaftliche, aber auch diesen voll umfassenden Einheitsgedanken.
Das Ozeanbuch zeigt, dass die Ozeane riesig sind und einiges erdulden, aber wir sie nun so stark bedrohen, dass das Gleichgewicht, in dem die Natur zu stehen mag, langsam aber sicher aus dem Ruder läuft.

Deshalb ist für uns alle bei DEEPWAVE ganz klar:
„Die Zeit der Verhandlungen ist vorbei. Die Zeit der Handlungen ist längst überfällig.“

Das Ozeanbuch packt alle Gefahren, die den Ozeanen drohen, in eine Geschichte, die Geschichte der Menschheit, die ohne Ozeane nie begonnen hätte. Sie schildert die Zusammenhänge aller wichtigen Themen, der biologischen Vielfalt bis zum Ozean als Industriegebiet in knappen Texten und sehr übersichtlichen, sofort einleuchtenden Infografiken, die mehr verstehen lassen als manche Abhandlung.

Wir alle sind mit den Meeren verbunden und alles ist mit allem verbunden.
Das macht uns das Ozeanbuch klar. Auch wenn manche Binnenlandbewohner das Gefühl haben, die Meere seien so weit entfernt und man habe nichts oder wenig mit ihnen zu tun, weil man keinen Fisch isst, nie ans Meer fährt oder seine Bewohner und Schätze gar nicht kennt – sie täuschen sich.
Die Ozeane haben die größten Wärmespeicherkapazitäten der Welt, sie sind unsere Kohlenstoffspeicher und erzeugen über 70% des Sauerstoffs auf der Erde. Ihre gewaltigen Naturkräfte halten den ganzen Planeten zusammen.
Wir Menschen aber bedrohen die Ozeane zurzeit und somit unsere eigene Spezies zugleich.

Ich bin auf dem Weg ans Meer. Mein erster Segeltörn erwartet mich an der Ostsee. Das Ozeanbuch liegt auf meinem Schoß und gerade habe ich gelernt, dass 99% unseres Telefon- und Internetverkehrs, also eigentlich fast jede Nachricht, die ich verschicke, durch ein Ozeankabel dem Meeresboden entlang verläuft.

 Amel Messaadi für DEEPWAVE.

Weitere Buchrezensionen findet ihr bei unserem Projekt Ozeanbücher.
Das Buch „Das Ozeanbuch – Über die Bedrohung der Meere“ von Esther Gonstalla könnt ihr bei unserem Partner, dem Buchladen Tolle Geschichten in Klein Borstel oder eurer lokalen Buchhandlung erwerben.

Die Liedermacher der Meere

Vier Buckelwale tauchen mit dem Gesicht aus dem Wasser auf

© Vivek Kumar / Unsplash

Der Mensch ist nicht das einzige Lebewesen, das komplexe Kommunikationsstrukturen aufweist. Fast alle Meeresbewohner machen irgendeine Art von Geräusch – deshalb ist es unter der Meeresoberfläche auch alles andere als still. Besonders Wale nutzen verschiedene Geräusche und Gesänge, um miteinander zu kommunizieren. Diese sind, wie die menschliche Sprache, regional unterschiedlich und entwickeln sich im Laufe der Zeit weiter und verändern sich. So ändert sich jedes Jahr das Lied, dass die Männchen einer Buckelwalpopulation „blubbern“, um den Weibchen zu imponieren. Durch eine kompliziertere Abfolge von Tönen kann das Männchen signalisieren, dass es wirklich fit ist. Wie die Kommunikation zwischen den Tieren aber genau funktioniert, und was für eine Bedeutung die einzelnen Gesänge haben, ist immer noch ein Geheimnis des Ozeans.

Den zugehörigen Artikel von Tina Baier vom 06.02.2019 findet ihr beim Tagesanzeiger.

Weitere Informationen über die Kommunikation von Meereslebewesen:

https://www.deepwave.org/laerm-meer-unterschaetzte-stoerfaktor-18407342/

https://www.deepwave.org/auszeichnung-forschung-kommunikation-robben-walen-ewigen-eis-11233091/

 

Vier fürs Klima von Petra Pinzler und Günther Wessler

Das Buch Vier fürs Klima vor einem Fahrrad mit einem Bioapfel und einem konventionellen ApfelDass wir zu viel CO2 und andere Treibhausgase in die Luft pusten, ist wohl allen inzwischen klar. Dass wir als durchschnittlicher Deutscher fast das 6-fache der vernünftigen 2 Tonnen jährlich produzieren, ist nur noch wenigen klar. Und dass wir als Bürger der Bundesrepublik erstmal 800 kg auf unserem Konto haben, nur durch Bürokratie und Straßenbau, macht diese Lage nicht besser. Was kann man dagegen tun, ohne bei einer solchen Tatsachenlage gleich zu verzweifeln?

Die vierköpfige Familie der Autoren ist sich dieser Frage zwar bewusst, aber ihre Handlungen gehen nicht über den Bio-Einkauf und eventuelles Fahrradfahren hinaus. Bis eine Hausaufgabe die Familie dazu bringt, ihrem ökologischen Fußabdruck in die Augen zu schauen.

Ein Jahr später und nach einem Experiment mit der ganzen Familie ist dieses Buch entstanden. Praktisch, lebensnah und vor allem umsetzbar gibt es ein Vorbild dafür, wie man seine Lebensweise ändern kann, ohne moralinsauer nur von Verzicht zu sprechen. Denn es zeigt, wie ein solcher Versuch auch das eigene Leben positiv verändert.

Wodurch das Buch sich aber von allen anderen dieser Art unterscheidet, ist der selbstkritische und anregende Umgang der Autoren mit der Komplexität des Themas. Kann es sein, dass im Mai ein konventioneller, mit dem Schiff transportierter Apfel aus Neuseeland nicht vielleicht doch besser ist, als ein aufwendig eingelagerter regionaler Bio-Apfel? Und ist das nicht von Anfang an eine falsch gestellte Frage?

Auch wenn es in „Vier fürs Klima“ nur indirekt um die Bedrohung der Ozeane geht, ist dieses Buch eine unserer Antworten auf die immer gestellte Frage: Was kann ich tun? Es geht nicht darum, unreflektiert dem zu folgen, was die Autoren vorschlagen. Nein, es geht darum, selbst ein solches Experiment zu wagen, nachzudenken, nachzuhaken und sich am Ende immer selbst zu hinterfragen. Und wenn wir dann nur bei 7 Tonnen landen, wissen wir zumindest warum.

Heye Groß für DEEPWAVE.

Weitere Buchrezensionen findet ihr bei unserem Projekt Ozeanbücher.
Das Buch „Vier fürs Klima“ von Petra Pinzler und Günther Wessler Ihr könnt es bei unserem Partner, dem Buchladen Tolle Geschichten in Klein Borstel oder eurer lokalen Buchhandlung erwerben.

Sea Change: A Message of the Oceans by Sylvia Earle

Das Buch Sea Change: A Message by the Oceans by Sylvia Earl mit einem Schwarm Fische im Hintergrund

© DEEPWAVE

Die US-amerikanische Umweltaktivistin und Meeresforscherin Sylvia Earle hat in ihrer Karriere viel gesehen und erlebt, diese Erfahrungen fasst sie in ihrem Buch „Sea Change: A Message of the Oceans“ sehr eindrucksvoll zusammen. Die Frage, warum es jeden von uns etwas angeht, wenn manche – oder alle Fischarten aussterben, unabhängig davon, ob man einen persönlichen Bezug zum Meer hat, begleitet einen durch das gesamte Buch. 

Im Teil „Sea of Eden“ verdeutlicht die Autorin die Bedeutung der Ökosysteme und erzählt von Tiefsee-Tauchgängen mit ROVs (remotely operated vehicles) und ihrer Zeit als „Aquanautin“ in der Tektite Station, dem ersten Unterwasser-Labor der Welt, in dem sie 20 Tage lang mit einem Team von Wissenschaftlern unter Wasser gelebt und gearbeitet hat.

Im Teil  „Paradise Lost“ beschreibt sie unseren momentanen Umgang mit den Meeren auf eine augenöffnende und schockierende Art und Weise: wie es aussieht, wenn man mit dem Helikopter über einen Teppich von brennendem Öl fliegt, auf dem Meeresboden in mehr als 1000 Metern Tiefe Plastik findet und wie fatal die Auswirkungen der andauernden Überfischung wirklich sind.Der letzte Teil „Sea Change“ ist ein Weckruf dafür, wie viel wir als Gemeinschaft bewegen können, um das Schlimmste abzuwenden, wenn wir uns erst einmal dazu entschieden haben.

Auch wenn das Buch nun schon mehr als 20 Jahre alt ist, hat es an Relevanz und Dringlichkeit nicht verloren, sondern gewonnen.

Ein Buch, welches mich tief berührt hat und noch Jahre, nachdem ich es das erste Mal gelesen habe, fast täglich beschäftigt. Ein Buch, das ich allen ans Herz legen möchte, denen die Meere am Herzen liegen.

Rebecca von Hellfeld  für DEEPWAVE.

 

Bei der Eröffnung des Ocean Space in Venedig am 23. März 2019 bin ich Sylvia Earle zum ersten Mal begegnet. Die Grande Dame der Meere sprach zum Publikum, unter freiem Himmel, im Rücken die riesige venezianische Kirche, die nun als Ausstellungsraum dient, unter einem Meer von Sternen. Den Blick nach oben gewandt, erinnerte sie uns mit ihrer tiefen ruhigen Stimme: It’s good to be an earthling, but let us remember: there’s no place for us earthlings than this marble here.

Und im persönlichen Gespräch äußerte sie ihre Freude, dass DEEPWAVE sich dem widmet, was Sinn und Zweck des Ocean Space ist:  Kunst und Wissenschaft zu verbinden zu Gunsten der Meere.

Anna Groß für DEEPWAVE.

Weitere Buchrezensionen findet ihr bei unserem Projekt Ozeanbücher.
Das Buch ist nur auf Englisch verfügbar. Ihr könnt es bei unserem Partner, dem Buchladen Tolle Geschichten in Klein Borstel oder eurer lokalen Buchhandlung erwerben.

Unterwasserlärm – Ein unüberhörbares Problem.

Unterwasserlärm ist eine tödliche Gefahr für Wale und viele andere Meeresbewohner. Wir sind dafür verantwortlich, dass sich der Schallpegel in den Meeren in den letzten 60 Jahren etwa alle zehn Jahre verdoppelt hat. Der zunehmende Schiffsverkehr, Druckluftkanonen, Militärsonare, Sprengstoffe und Bautätigkeiten führen zu einem bedrohlichen Lärm im Ozean. Durch diese erheblichen Störungen müssen die Meeresbewohner ihre Lebensräume verlassen, erleiden gravierenden Hörschäden und stranden –  oder ertrinken unbemerkt in den Tiefen der Meere. In dem animierten Kurzfilm „Unterwasserlärm – Ein unüberhörbares Problem.“ von Michael Stünzi und Ocean Care wird die eher unbekannte Problematik des Unterwasserlärms einem breiten Publikum anschaulich erklärt. Dieser Kurzfilm ist Teil der internationalen Kampagne „Silent Oceans.“

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=tIV8FRVzNjs

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=tIV8FRVzNjs

Weitere Informationen über den Kurzfilm „Unterwasserlärm – Ein unüberhörbares Problem.“ findet ihr hier.

Weitere Informationen zu Unterwasserlärm:

https://www.deepwave.org/laermschutz-fuer-wale/

https://www.deepwave.org/die-ozeane/laerm/

https://www.deepwave.org/klimakrise-in-der-arktis-wie-der-laerm-unter-wasser-die-wale-bedroht/

 

„Der Schwarm“ von Frank Schätzing

Das Buch "Der Schwarm" an einer Hafenkante mit Kran und Elbphilarmonie im Hintergrund„Hier, lies das mal!“ sagte Onno Groß bei unserem ersten Treffen im Jahr 2005. Das Buch „Der Schwarm“ von Frank Schätzing war im Vorjahr erschienen und auf den Bestsellerlisten ganz oben. Was für ein Wälzer! So etwas rühre ich, die leider viel zu selten zum Lesen kommt und abends regelmäßig nach 5 Seiten einschläft, normalerweise erst gar nicht an. Aber schon nach den ersten Seiten fesselte mich die Geschichte um das Meer, das zurückschlägt für alles, was die Menschheit ihm angetan hat – heute, knapp 15 Jahre später, angesichts der Verschmutzung, der Plastikvermüllung und Überfischung der Meere aktueller denn je.

Ich lag abends im Bett und verschlang das Buch innerhalb kürzester Zeit, wurde ehrenamtliche Mitarbeiterin von DEEPWAVE e.V. und bin dem Verein bis heute eng verbunden. So war ich dann auch dabei, als Frank Schätzing, den Onno als Beirat gewinnen konnte, im Jahr 2005 für eine Benefizlesung für die Meere nach Hamburg kam. Und auch, als DEEPWAVE im selben Jahr nach dem großen Tsunami im Indischen Ozean vom Dezember 2004 ein Mangrovenanpflanzungsprojekt in Indien startete, weil Mangroven natürliche Schutzschilder gegen Tsunamis darstellen.

Schätzing hatte in „Der Schwarm“ über Seiten beschrieben, wie ein Tsunami ganz Europa verschlingt, wie sich das Meer erst zurückzieht und dann als große Welle auf die Küsten trifft. Auch einige deutsche Touristen, die damals an den Küsten des Indischen Ozeans Urlaub machten, hatten das Buch gelesen. Und statt wie andere fasziniert an den Strand zu laufen, um sich das Schauspiel des zurückziehenden Meeres anzuschauen, verstanden sie sofort, dass ein Tsunami folgen würde und flüchteten. Schätzing erhielt von Ihnen später Dankesbriefe. Was kann sich ein Autor mehr wünschen als dass er mit seinen Geschichten womöglich Menschenleben gerettet hat!

Barbara Focke für DEEPWAVE.

Weitere Buchrezensionen findet ihr bei unserem Projekt Ozeanbücher.
Das Buch „Der Schwarm“ von Frank Schätzing könnt ihr bei unserem Partner, dem Buchladen Tolle Geschichten in Klein Borstel oder eurer lokalen Buchhandlung erwerben.

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