Plastic Pollution - wie wir die Meere mit Plastik vermüllen und wie nicht

Schwangerer Wal war voller Plastik

Ein Wal wirft sich mit dem Rücken nach vorne ins Wasser, der Himmel ist dunkel und bewölkt

© Three-shots / Pixabay

Die zunehmende Plastikverschmutzung macht auch vor den größten Meeressäugern nicht halt: ein schwangerer Wal wurde mit 22 Kilogramm Plastikmüll im Magen an einer Küste in Sardinien angespült. Neben Müllsäcken, Fischernetzen und Leinen, wurde auch ein Behältnis mit Flüssigwaschmittel gefunden, dessen Marke und Barcode noch komplett lesbar waren. Histologische und toxikologische Untersuchungen sollen nun die genaue Todesursache erklären, und ob der Tod des Kalbs in Zusammenhang mit dem geschluckten Plastik steht. Vor nicht allzu langer Zeit wurde bereits an einer Küste der Philippinen ein Wal mit ca. 40 Kilogramm Plastikmüll im Magen angespült.

Den zugehörigen Artikel „Schwangerer Wal war voller Plastik“ vom 01.04.2019 findet ihr bei n-tv.

Bei unserer BLUE STRAW Kampagne erfahrt ihr mehr über die Auswirkungen von (Plastik)Müll und welche Alternativen es gibt.

Plastikmüll im Meer: So könnten unsere Ozeane gereinigt werden

Millionen Tonnen Plastikmüll landen jedes Jahr in den Meeren und sorgen für den Tod vieler Meereslebewesen. Das Problem beschäftigt Menschen auf der ganzen Welt. Mehr und mehr Ideen werden entwickelt, um diese Massen an Plastikmüll aus den Meeren zu ziehen und zu filtern. Einen Überblick findet ihr hier!

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=LJmWfYY3gJE

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=LJmWfYY3gJE

Zu viel Mikroplastik im Boden

Auf einem Waldboden liegt eine verrottete Plastikflasche

© Krystina Jarvis / Unsplash

Trotz der zunehmenden Kritik feiert die Kunststoffindustrie dieses Jahr wieder Absatzrekorde. Nun haben Wissenschaftler:innen festgestellt, dass nicht nur die Meere, sondern auch die Böden an Land eine große Mikroplastikbelastung aufweisen: die kleinen Plastikteile befindet sich in unseren Gärten und auf den Feldern. Zu den Hauptquellen gehören der Abrieb von Autoreifen, Kunststoff im Biomüll und Verluste bei der Abfallentsorgung. Durch die zunehmende Verschmutzung landet das Mikroplastik nicht nur durch den Verzehr von Meerestieren in uns, sondern auch durch die systematische Vermüllung der Landwirtschaft.

 

Den zugehörigen Artikel „Zu viel Mikroplastik im Boden“ von Michael Nieberg vom 24.03.2019 findet ihr beim ZDF.

Challenging Plastic Waste

Eine schwarze Mülltonne mit einem weißen Recycling-Zeichen.

© Sigmund / Unsplash

Die „European Social Innovation Competition“ ist ein Wettbewerb der Europäischen Kommission, die zum 7. Jahr in Folge stattfindet in allen europäischen Ländern. Dieses Jahr steht der Wettbewerb unter dem Motto „Challenging Plastic Waste“, auf der Suche nach dem innovativstem Projekt, Produkt, Dienstleistung oder Geschäftsmodell, das der wachsenden Plastikmüllverschmutzung entgegenwirkt.

Ideen in folgenden Gebieten werden gesucht:

  • Reduzierung des Verbrauchs von Einweg-Plastikprodukten
  • „Recycling“, „Reusing“ und „Upcycling“ von Einweg-Plastikprodukte
  • Umgang mit angesammelten Plastikabfällen in der Umwelt und in Mülldeponien
  • Änderung des Verbraucherverhaltens, des Einzelhandels und allgemeiner Geschäftspraktiken zur Verringerung der Plastikabfälle und / oder Erhöhung des Recycling und der Wiederverwendung
  • Einsatz von alternativen Geschäftsmodelle und Lieferketten Optimierung, um Plastikabfälle zu reduzieren und / oder Recycling und Wiederverwendung zu steigern
  • Einführung neuer Materialien, die für eine Kreislaufwirtschaft geeignet sind oder nachhaltige Alternativen zu Kunststoffen auf fossiler Basis bieten

Es werden insgesamt drei Preise mit jeweils 50 000 Euro an die Gewinner*Innen mit den innovativsten Ideen, Plastikmüll zu bekämpfen, vergeben. Ihr habt eine Idee? Dann reicht sie bis zum 4. April 2019 auf der Webseite der „European Social Innovation Competition“ ein!

Viel Erfolg!

Weitere Informationen über „Challenging Plastic Waste“ findet ihr hier.

 

 

 

 

Kommunen verbieten Luftballons im Freien

Eine Hand hält viele bunte Luftballons

© Gaelle Marcel / Unsplash

Ballonschnüre sind eine tödliche Gefahr für Tiere. Besonders Meeressäuger, Fische und Vögel ersticken an den Plastikteilen oder verwickeln sich in den Schnüren. Bei einer Untersuchung mit 1733 Seevögeln fand die Forscherin Lauren Roman in jedem dritten Vogel Müll und bei jedem fünften tot gefundenen Vogel waren Plastikmüll oder Ballonreste die eindeutige Todesursache. Roman betitelt Ballons als den „tödlichsten Müll im Meer“, denn die Wahrscheinlichkeit für einen Seevogel, an Ballons oder ihren Einzelteilen zu sterben, ist ca. 32-mal höher als bei härteren Plastikteilen.

Im Plastikverbot der EU aus dem vergangenen Jahr für Strohhalme, Einmalgeschirr, Wattestäbchen und andere Wegwerfartikel, wurden Luftballons letztendlich nicht mit einbezogen. Viele Niederländischen Gemeinden verbieten nun den Gebrauch von Luftballons im Freien. Inzwischen sind es 17 Prozent, die ein Ballonverbot erlassen haben und etwa ein Fünftel aller Gemeinden rät von der Nutzung im Freien ab. Wir hoffen, dass weitere Gemeinden und Regierungen diesem Beispiel folgen, um für den Schutz für Land- und Meeresbewohner zu sorgen.

Den zugehörigen Artikel „Kommunen verbieten Luftballons im Freien“ vom 13.03.2019 findet ihr bei der ZEIT ONLINE.

Hier findet ihr weitere Informationen über den Beschluss zum Verbot von Wegwerf-Plastikprodukten in der EU.

Bei unserer Kampagne BLUE STRAW findet ihr außerdem nachhaltige Alternativen zu Einwegplastikprodukten.

 

 

 

 

 

UN-Umweltkonferenz – Startschuss gegen Plastikmüll im Meer?

Plastikmüll liegt zusammen mit Pflanzen am Strand

©SandraAltherr / Pixabay

Es besteht die Hoffnung, dass die UN-Umweltkonferenz in Nairobi nun endlich den ersten Schritt in Richtung eines verbindlichen globalen Abkommens bezüglich des Plastikmülls im Meer macht.

Die Leiterin des UN-Umweltprogramms Joyce Musya appellierte daran, dass jetzt effektive politische Entscheidungen – und nicht nur Versprechungen – bezüglich der größten globalen Umweltprobleme notwendig sind. Eines der drängendsten Probleme auf diesem Gebiet stellt der Plastikmülleintrag ins Meer dar. Makro-und Mikroplastik ist bereits in allen Bereichen des Meeres zu finden: in gewaltigen Teppichen auf der Wasseroberfläche, in der Wassersäule bis in Tiefseegräben und im Sediment. Von Meeresbewohnern aufgenommen, landet es durch die Nahrungkette auch auf unseren Tellern.  Seevögel, Fische und Meeressäuger verenden durch Plastikmüll, weil sie sich in ihm verfangen oder ihn als Nahrung aufnehmen und mit gefüllten Mägen verhungern.

Die Bundesregierung ist für ein internationales Abkommen offen. Allerdings können Jahre bis zu einer Verabschiedung eines solchen Abkommens vergehen. Daher fordet der WWF, dass die Bundesregierung auf nationaler Ebene mehr zur effektiven Umsetzung der bereits vorhandenen Vereinbarungen und Konventionen beiträgt. So gibt es zum Beispiel eine Richtlinie der EU, die einen Rückgang von Einweg-Plastikprodukten wie Trinkhalmen und Wattestäbchen festlegt. Abhilfe gegen immer mehr Plastikmülleintrag können auch bessere Sammel- und Recyclingsysteme und recyclingfähigere Produkte leisten. Die Umweltministerin Svenja Schulze greift diese Punkte zwar in dem im November vorgestellten 5-Punkteplan auf, setzt jedoch meist auf Freiwilligkeit, was Umweltschützer:innen krititsieren, da ausschließlich verbindliche Richtlinien den notwendigen schnellen Stopp des weiteren Eintrags von Plastikmüll herbeiführen können.

Den Artikel „Umweltkonferenz der UNO – Startschuss gegen Plastikmüll im Meer?“ von Mark Hugo vom 11.03.2019 findet ihr bei ZDFheute.

In unserem Blogbeitrag Plastikmüll im Meer: So könnten unsere Ozeane gereinigt werden findet ihr Ideen, wie diese Teppiche aus Abfällen aus dem Meer entfernt werden können.

 

 

 

 

 

Angespülter Wal hatte 40kg Plastikmüll aufgenommen

Illustration von Wal, der über am Grund liegende Plastikflaschen/Plastikmüll schwimmt

© JarkkoManty / Pixabay

Tod durch Magenschock: Auf den Philippinen wurde ein toter Wal mit 40 Kilogramm Plastikmüll im Magen angespült. Die Wissenschaftler:innen des Naturkundemuseums und Bildungszentrums „D‘ Bone Collector Museum“ auf den Philippinen meinen, es sei die größte Menge an Plastik, die sie jemals im Magen eines Wals gefunden haben. Dies ist kein Einzelfall. Im Juni 2018 starb bereits ein Wal, der über 80 Plastiktüten geschluckt hatte. Auch von anderen marinen Lebewesen ist ähnliches bekannt. Vor dem Hintergrund dieser Tatsachen sehen die Forscher:innen, die an der Autopsie beteiligt waren, großen Handlungsbedarf.

Den Artikel „Dead whale washed up in Philippines had 40kg of plastic bags in its stomach“ von Hannah Ellis-Peterson vom 18.03.2019 findet ihr bei The Guardian.

Auch künstlerisch ist die Tatsache, dass wir durch unseren Konsum und unseren Plastikmüll marine Lebewesen vergiften, ein Thema. So macht der Kurzfilm „Selfish (2019)“ auf diesen Missstand aufmerksam. Gleichzeitig drückt er aus, wie die Menschheit sich an erste Stelle setzt und keine Gleichberechtigung zwischen Mensch und Tieren sieht.

Chris Jordan: Polluting Plastics

Ein Kunstwerk aus 2,4 Millionen Plastikteilchen aus dem Pazifik? Künstler und Fotograf Chris Jordan zeigt, wie so etwas aussehen kann. So will er das Thema stärker in den Fokus rücken. Denn die unendliche Menge an Plastikmüll im Meer zersetzt sich zu winzigen Teilchen, die dieselbe Größe haben wie Plankton – somit sind sie für uns unsichtbar. Und wenn wir etwas nicht fühlen und sehen können, dann fällt es uns extrem schwer, uns damit auseinanderzusetzen, so Jordan. Seinen Vortrag in voller Länge seht ihr hier.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=pGl62LuQask

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=pGl62LuQask

Wie wir die Ozeane entlasten können

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Umweltbelastung: Traktor verspritzt Gülle auf einem Feld

© schauhi / Pixabay

Unsere Meere werden nicht nur durch jährlich 9 Millionen Tonnen Plastikmüll verschmutzt, sondern auch durch den erhöhten Düngemitteleintrag in der Landwirtschaft. Die Überdüngung der Felder verursacht die Eutrophierung von Gewässern, wodurch immer mehr sogenannte Todeszonen in Küstengebieten entstehen.

Wie genau Lösungen für diese Probleme aussehen können, erfahrt ihr in dem Film „How We Can Keep Plastics Out of Our Oceans“ vom National Geographic auf YouTube.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=HQTUWK7CM-Y

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=HQTUWK7CM-Y

Juniors Corner: Plastikpiraten sammeln Müll

blaue Mülltüte im Matsch oder am Flussufer

© Filmbetrachter / Pixabay

Das Wissenschaftsjahr 2016 / 2017 behandelte das Thema Meere und Ozeane. Im Rahmen der Citizen-Science-Aktion „Plastikpiraten – Das Meer beginnt hier!“ sammelten Schulklassen und Jugendgruppen im Herbst 2016 und Frühjahr 2017 unter anderem Müll (Makroplastik wie Plastiktüten, Plastikflaschen und Angelschnüre) und Mikroplastik an deutschen Flüssen und dokumentierten, wo sie ihn gefunden haben. Dabei wendeten sie wissenschaftliche Methoden an, die gewonnenen Daten werden von der Kieler Forschungswerkstatt ausgewertet. Auch zehn britische Schulklassen reisten nach Deutschland und nahmen zusammen mit ihren Partnerschulen an bilingualen Expeditionen teil.

Den Artikel „Daten sammeln für die Wissenschaft„, der auf diese Aktion rückblickt, findet ihr auf der Seite des Wissenschaftsjahres 2016/17.

UPDATE: Plastic Pirates – Go Europe!

Am 15. September 2020 startet die länderübergreifende Citizen-Science-Aktion „Plastic Pirates – Go Europe!“. Jugendliche zwischen 10 und 16 Jahren aus Deutschland, Portugal und Slowenien werden dabei selbst zu Forschenden und gehen dem Plastikmüll in Flüssen und Gewässern auf die Spur. Die Aktionsmaterialien sind ab sofort kostenfrei bestellbar.

Weitere Informationen findet ihr in unserem Blogbeitrag Plastic Pirates – Go Europe!, auf der neuen Webseite der Plastic Pirates und in den zugehörigen Erklärfilmen.

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