Plastic Pollution - wie wir die Meere mit Plastik vermüllen und wie nicht

Mikroplastik ist überall – sogar in der Luft

Ein roter Helikopter im arktischen Eis. Es ist strahlend blauer Himmel, im Hintergrund türmen sich Eisberge. Zwei Forscher mit dicken orangenen Überlebensanzügen stehen am Helikopter. Im Vordergrund sieht man zwei Weckgläser mit Schneeproben.

© Alfred-Wegener-Institut / Mine Tekmann

Bisher war die weitläufige Meinung, dass Mikroplastik vor allem durch Meeresströmungen transportiert wird. Wissenschaftler vom AWI (Alfred-Wegener-Institut) in Bremerhaven haben nun in der Arktis nachgewiesen, dass Partikel auch die Atmosphäre als Verbreitungsweg nutzen und dann, meist als Schneefall, wieder auf die Erdoberfläche gelangen; in Schneeproben auf Helgoland, in den Bayerischen Alpen aber auch in abgelegenen Gegenden wie etwa der Arktis konnten die Kleinstpartikel nachgewiesen werden. Wie genau die Transportwege funktionieren und welche Konsequenzen Mikroplastik in der Atemluft für die Natur und die Menschen hat, bleibt noch zu klären.

Den Artikel Mikroplastik ist überall – sogar in der Luft vom 14.08.2019 von Florian Schumann findet ihr beim Tagesspiegel.

 

Schulze will Hersteller von Wegwerfprodukten an Reinigungskosten beteiligen

Ganz viele Wegwerfprodukte, wie Coffee-to-go Becher und Essensverpackungen liegen auf einem großen Haufen

© Jasmin Sessler / Unsplash

In vielen deutschen Städten hat die Nutzung und die anschließend rücksichtslose Entsorgung von Wegwerfartikeln und Einwegplastikprodukten ein erschreckendes Ausmaß angenommen.

„Der Trend zu mehr Wegwerfartikeln führt in manchen Städten zu einer regelrechten Müllflut, vor allem in öffentlichen Parks und auf belebten Straßen.“

Svenja Schulze, Bundesumweltministerin

Daher will Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) nun die Hersteller solcher Wegwerfprodukte an Stadtreinigungskosten beteiligen. Dafür will sie im Kreislaufwirtschaftsgesetz die Rechtsgrundlage für eine spätere Verordnung schaffen. Bisher mussten die Kommunen für die Kosten der Reinigung alleine aufkommen. Wie viel die jeweiligen Unternehmen berappen müssen, soll daran bemessen werden, wie viel die jeweiligen Kommunen für Reinigung, Sammlung, Transport, Behandlung, Personal und Sensibilisierungsprogramme bisher ausgegeben haben. Dies variiert anhand verschiedener Faktoren wie Ortsgröße, Jahreszeit oder Lage.
Die EU beschloss bereits im Mai eine Kunststoffrichtlinie, die Hersteller an den Reinigungskosten im öffentlichen Raum beteiligen soll. Durch ein neues Gesetz hofft Schulze langfristig auf ein Umdenken und die Bereitschaft zu Alternativen bei den Unternehmen. Produkte könnten demnach auch teurer werden, um die anfallenden Kosten zu decken – Schulze sieht das als einen Schritt für mehr Gerechtigkeit nach dem „Verursacherprinzip“.

Triumph für die Nachhaltigkeit?

Ob diese Maßnahme ein Triumph für die Nachhaltigkeit und Umwelt darstellt, ist jedoch in Frage zu stellen. Sicherlich ist der Ansatz, Unternehmen in die Reinigungskosten mit einzubinden kein Fehler, jedoch ist die Effizienz dahinter fraglich. Für viele Unternehmen werden voraussichtlich die zusätzlichen Kosten nicht hoch genug sein, um ihre Verpackungsstrategie grundsätzlich zu ändern. Viel mehr muss auf umweltfreundliche und ressourcenschonende Alternativen umgestiegen werden. Zusätzlich tragen wir als Verbraucher durch unseren tagtäglichen Konsum jener Produkte stark zum Verpackungsproblem bei. Oft ist es Bequemlichkeit oder auch Unwissen, welches dazu führt, dass viele Verbraucher:innen immer wieder zu Einwegprodukten greifen. Nicht nur die Hersteller sondern auch wir Verbraucher haben die Verantwortung uns über Einfluss und Reichweite dieser Produkte bewusst zu werden und sie konkret zu meiden und zu boykottieren. Hierbei handelt es sich nämlich nicht um einen Verzicht oder geringere Flexibilität im Alltag, sondern um vorausschauendes Handeln z.B. durch das einfache Mitführen von Alternativprodukten wie Baumwollbeuteln oder dem eigenen Kaffeebecher.

Den zugehörigen Artikel von Ekaterina Kel vom 12.08.2019 findet ihr bei der Süddeutschen Zeitung.

Mehr zur Vermeidung von Einwegplastik  findet ihr bei unserer BLUE STRAW Kampagne.

Zero Waste in Hamburg: Neue App um Müll zu vermeiden

Eine Hand hält ein weißes Iphone, der Bildschirm zeigt viele verschiedene Apps

© Sara Kurfess / Unsplash

Müll im Alltag zu reduzieren, scheint vielen schwerzufallen und oft wird aus Gemütlichkeit und aufgrund Unwissens erneut zum Coffee-to-go-Becher gegriffen oder zu dem, in Plastik abgepackten Salat. Damit in Hamburg in Zukunft mehr Müll und Einwegverpackungen vermieden werden können, hat die Stadtreinigung Hamburg die App Zero-Waste-Map entwickelt. Sie hilft den Hamburger:innen dabei, Zero-Waste-Hotspots, wie Cafés, die nachhaltige Produkte verwenden, in der Nähe zu finden und hilft mit Tipps und Vorschlägen rund um das Thema Müllvermeidung.

Den Artikel zur App findet ihr auf hamburg.de.

Mehr Informationen zur Reduzierung von Plastikmüll könnt ihr bei unserer Kampagne BLUE STRAW und in unserem Plastic Pollution Blog nachlesen.

„In welchen Müll kommt das?“ – Quiz zur Mülltrennung

Drei Mülltonnen in grün, rot und gelb für eine richtige Mülltrennung.

© Nareeta Martin / Unsplash

Mülltrennung. Ein Thema das von vielen unterschätzt wird und zur Folge hat, dass viele Verbraucher:innen ihren Müll falsch entsorgen. Oft wird angenommen, dass Papier gleich Papier ist und so wird z.B. der nicht nur für Wasserorganismen giftige Kassenbon im Altpapier entsorgt. Voraussetzung dafür, dass Müll richtig verwertet werden kann oder in Recyclingstationen aufgewertet wird, ist, dass der Müll ursprünglich in der richtigen Tonne landet. Als weitreichende Folge hat die falsche Mülltrennung, dass Materialien wie Plastik als Kunststoffpartikel im Ozean landen. Doch abgesehen von dem fehlenden „Know-How“ zur Mülltrennung herrscht in Deutschland grundlegend ein Wegwerfproblem:

Zeit Online, 13.08.2018

Etwa 1,5 Kilogramm Kleidung, 85 Kilogramm Nahrungsmittel und allein rund 25 Kilogramm an Plastikverpackungen wirft jede Deutsche und jeder Deutsche im Schnitt pro Jahr in den Müll.

Auch wenn es gedanklich richtig erscheint, die Papiertüte der Plastiktüte im Supermarkt vorzuziehen, ist sie nicht Ressourcen schonender wie gedacht, sondern hat einen sehr intensiven umweltschädlichen Herstellungsprozess. Dass Papier oder Glas prinzipiell besser ist als Plastik, ist nur eine der vielen „Müll-Mythen“, wobei die aufgedeckten Fakten an uns als Verbraucher appellieren, endlich umzudenken. Denn lediglich der gezielte Verzicht ist wirklich nachhaltig und schonend für unsere Umwelt. Doch solange bestimmte Verpackungsartikel sich nur schwer vermeiden lassen, ist daher das richtige Wissen bezüglich der korrekten Müllentsorgung essenziell. Bei der Zeit Online findet ihr ein Müllentsorgung Quiz, wo ihr euer Wissen über Müll auf die Probe stellen könnt. Momentan liegt die Fehlerquote der Quiz-Teilnehmer bei 34%.

Bei Zeit Online findet ihr den Artikel zu den „Müll-Mythen“.

Mehr Infos zur Verschmutzung der Ozeane auf unserem PLASTIC POLLUTION BLOG sowie hilfreiche Tipps zur Müllentsorgung und Recycling in unserer Recycling Broschüre.

Juniors Corner: Podcast – Müll in den Meeren

Schülerinnen interviewen Anna Groß von DEEPWAVE zum Thema Meeresmüll

Im ersten Schulhalbjahr 2019 gab es in der Louise Schroeder Schule in Hamburg Altona einen Deutschzirkel. Dafür wurden Kinder aus den vierten Klassen ausgewählt, die Spaß an Hörbeiträgen haben.

Die Kinder haben das ganze Halbjahr über an Themen gearbeitet, die sie besonders spannend fanden. Das Ziel war es, für diese Themen Experten zu finden und zu interviewen. Für den Podcast haben die Kinder mit einer Loop-Station passende Geräusche aufgenommen und sich selbst ein Intro ausgedacht, sowie beim Schneiden am Computer mitgeholfen. Am Ende haben alle Kinder aus der Gruppe ihre Beiträge auf Audiyou hochgeladen.

Vier Mädchen wandten sich an DEEPWAVE und luden Anna Groß zum Interview ein.

 

 

 

Meer und Müll – ein Reisebericht von den Britischen Inseln

von Elke Körner, DEEPWAVE

Mit unserer Segelyacht Tordas waren wir im Sommer 2018 an den Küsten Irlands und Schottlands unterwegs. Dort laufen wir auch oft Inseln und Küstenabschnitte an, die von Land aus nicht erreichbar sind. Einsam und wild stellen wir sie uns deshalb vor, wenn wir als einziges Boot vor Anker gehen. Doch selbst in den verborgensten Winkeln hinterlässt der Mensch Spuren. 8 Millionen Tonnen Plastikmüll landen jährlich neu im Meer und 80 Millionen Tonnen Müll sind bereits darin. Eine schier unvorstellbare Zahl, die sich in Form von Netzresten, Plastikkanistern, Flaschen, Flipflops, Arbeitshandschuhen, Bojen, materialisiert, die die Ufer und Klippen säumen.

Treibgut auf den Britischen Inseln: Plastikflaschen, Taue, Europlaletten

© Elke Koerner

Britsche Inseln - Strand mit Muell, Fischernetzen, Tauen, Boje

© Elke Koerner

Egal wo wir sind, sammeln wir den Müll. Wenn wir ihn nicht mitnehmen können, bauen wir Müllberge, die von nahegelegenen bewohnten Küsten gesehen werden können. Was wir tragen können, nehmen wir mit und versuchen es zu entsorgen.

In Irland konnten wir das Gesammelte nicht einfach enstorgen: Wir mussten dafür eigens einen Müllbeutel kaufen! An der Westküste von Irland ist uns auch regelmäßig auf dem Wasser Plastikmüll begegnet. In Meeresarmen, wie dem River Lee sammeln sich mitunter Berge von Plastikflaschen in geschützten Bereichen. Fehlendes Pfandsystem, privatwirtschaftlich organisierte Müllentsorgung, schlechtes Trinkwasser, die Ursachen sind vielfältig.

Schön, wenn wir dann sehen, dass es auch anders geht – mit kleinen Initiativen vor Ort. In Nord Schottland beispielsweise fanden wir auf South Walls, einem der dünn besiedelten Eilande der Orkney Inseln, die Intitiative „Bring three pieces“ mit eigens dafür bereitgestelltem Müllcontainer. Wir haben uns erlaubt ein wenig mehr zu sammeln.

Müllcontainer der Intitiative „Bring three pieces“ am Strand von South Walls, Orkney Insel

© Elke Koerner

Ein weiteres positives Beispiel begegnete uns auf Lundy am Bristol Kanal. Dort fanden wir einen Aufsteller der Kampagen #2minutebeachclean mit Tütenvorrat und Teleskopgreifern zum Müllsammeln plus Informationstafel.

Aufsteller an der Kueste von Lundy am Bristol Kanal der Aktion "2 Minute Beach Clean"

© Elke Koerner

Informationstafel an der Kueste von Lundy am Bristol Kanal mit Tuetenvorrat und Teleskopgreifern zum Muellsammeln

© Elke Koerner

Besonders schön ist es, Wassersportlern zu begegnen, die ebenfalls Müll sammeln und an Bord versuchen wenig Plastikprodukte zu verwenden.

Gibt es ein Fazit? Eines sicher, dass kleine, lokale Initiativen einen wertvollen Beitrag zur Wahrnehmung leisten und jede noch so kleine Aktion helfen kann. Jede*r kann etwas tun, damit unser Ozean wieder blauer wird.

Elke Körner für DEEPWAVE

Auf unserer Seite findet ihr weitere Informationen zum Thema Meer und Müll:
Was hat die EU vor gegen die Plastikvermüllung zu unternehmen?
Bundesregierung will internationales Exportverbot für unsortierten Plastikmüll
Ein Video zu Plastikmüll im Meer: So könnten unsere Ozeane gereinigt werden
uvm.

 

Bundesregierung will internationales Exportverbot für unsortierten Plastikmüll

Ein kleiner Junge sucht nach nützlichen Dingen auf einer Müllkippe

© Hermes Rivera / Unsplash

Allein im vergangenen Jahr hat die Bundesregierung zugelassen, dass 100 000 Tonnen Plastikmüll nach Malaysia verschifft wurden. Die Umweltministerin, Svenja Schulze, strebt ein Exportverbot für Plastikmüll an, der zu verschmutzt ist, um ihn zu recyceln. Unsere Abfälle sind verantwortlich für schwerwiegende Gesundheits- und Umweltschäden in einigen südostasiatischen Ländern wie zum Beispiel Indonesien, Malaysia und Vietnam.

Die Bundesregierung will das künftig verhindern. Europa sei in der Verantwortung, seinen Plastikmüll selbst zu sortieren und möglichst auch selbst zu recyceln, so Schulze.

Den zugehörigen Artikel von Vivien Timmler vom 29.04.2019 findet ihr bei der Süddeutschen Zeitung.

Weitere Informationen über Plastikmüllexporte und Müllverschmutzung:

https://www.deepwave.org/das-unternimmt-die-eu-gegen-plastikmuell/

https://www.deepwave.org/nabu-fordert-mehr-anstrengungen-gegen-verpackungsmuell/

https://www.deepwave.org/nabu-fordert-regulierung-von-plastikmuellexporten/

 

 

So umweltschädlich sind abbaubare Plastiktüten

Eine abbaubare Plastiktüte steht auf dem Boden, gefüllt mit Müll.

© Saindur Enviro / Unsplash

Forscher:innen von der Universität Plymoth in Großbritannien schreiben im Fachmagazin „Environmental Science & Technology“ über die Ergebnisse ihrer Forschung zu biologisch abbaubaren und kompostierbaren Tüten. Sie untersuchten, ob „Bio-Tüten“ wirklich umweltfreundlicher als Plastiktüten sind, und welche Materialien in der Erde und im Meer beim Wegwerfen zurückbleiben. Die Ergebnisse sind nicht so erfreulich, wie erhofft: selbst nach drei Jahren im Boden oder im Meerwasser können die „Bio-Tüten“ noch sehr stabil sein und selbst wenn sie dann zerfallen, würde, je nach verwendetem Material, Mikroplastik entstehen, welches nicht mehr weiter abgebaut werden kann. Die Wissenschaftler:innen sehen eine große Notwendigkeit von Normen für abbaubare Materialien, die beste „Lösung“ sei aber nach wie vor eindeutig eine langlebige, wieder verwendbare Variante.

Den zugehörigen Artikel vom 29.04.2019 findet ihr bei der WELT.

Weitere Informationen über Plastik, Verpackungen, „Plastic Pollution“ und „Alternativen zu Einwegplastik“ findet ihr unter unserer BLUE STRAW Kampagne.

Der Film „Albatross“: Das stille, quälend langsame Sterben durch Plastik

Ein toter Albatros liegt auf einem Fels auf Helgoland, umgeben von Netzen.

© Wolf Wichmann

Einundfünfzig, zweiundfünfzig, dreiundfünfzig… Stück für Stück entnimmt Chris Jordan mit einer Pinzette einem toten Albatross Plastikteilchen aus dem Magen. Bei dieser Szene wurden mir die oft verdrängten Ausmaßen der Plastikverschmutzung in unseren Meeren erneut brutal vor Augen geführt. Seit 2009 kehrt der Filmemacher zu dem selben, von vielen Albatrossen bewohnten, Atoll im Nordpazifik zurück.

Mit seinem Film „Albatross“ dokumentiert Jordan das gehäufte Sterben der Vögel und deren Jungtiere, die aufgrund von Plastik gefüllter Mägen verhungern. Der Film von Jordan ist keine gewöhnliche Dokumentation, weder Fakten über Plastikverschmutzung noch Aufforderungen, Plastik zu meiden, kommen vor, sondern durch seine Art der Darstellung ist er viel mehr ein Kunstwerk für sich. Die Kombination aus den Aufnahmen der Albatrosse und Jordans ruhiger begleitender Stimme spricht für sich.  Viele Szenen sind sehr schmerzhaft und dauern quälend lange, sodass mir das ein oder andere mal eine Träne über die Wange rollt. Den ganzen Film, begleitet von Gänsehaut auf meinen Armen und an meinem Rücken, war ich wie in Trance, völlig ruhig aber voller Traurigkeit und Angst. Hypnotisiert und sehr nachdenklich verließ ich das Kino, aber motiviert, meine Stimme und Reichweite nutzen zu wollen. Denn auch wenn Chris Jordan uns als verantwortliches Individuum nie direkt auffordert, ist der Appell trotzdem da, etwas ändern zu wollen.

Für Kinobetreiber besteht die Möglichkeit, den Film „Albatross“, welcher in einer Zusammenarbeit mit Parley gedreht wurde, umsonst zu zeigen. Am 4. Juni 2019 wurde der Film vom ABATON Kino im Schanzenviertel Hamburgs gehostet und ein Infostand mit Flyern, Magazinen und Büchern zum Thema Meeresverschmutzung bot die Gelegenheit, sich ausführlich zu informieren.

Noemi Merz für DEEPWAVE

Mehr zum Film „Albatross“, sowie den Trailer und wie ihr eine Filmvorstellung hosten könnt, findet ihr bei Parley. Viele Beiträge zum Thema Plastik und Meeresverschmutzung findet ihr bei uns und auf unserem Plastic Pollution Blog.

 

Mikroplastik fliegt 100 Kilometer weit

Mikroplastik-Kügelchen im Netz am Strand und auf dem Sand

© Sören Funk / Unsplash

Es ist schon bekannt, dass Mikroplastikteilchen über die Gewässer in die entlegensten Orte der Welt transportiert werden. Nun haben Umweltforscher:innen vom Ecolab über fünf Monate Niederschlagsproben aus den französischen Pyrenäen gesammelt. Die Auswertung ergab, dass sich dort täglich etwa 365 Plastikteilchen pro Quadratmeter ablagern. Durch Computersimulationen konnte festgestellt werden, dass das Mikroplastik in der Luft bereits schon fast 100 Kilometer unterwegs war. Dabei können auch größere Partikel so weit transportiert werden, wenn sie durch turbulente Luftbewegungen einmal in höhere Luftschichten gelangen. Wo genau das Mikroplastik herkommt, ist noch ungeklärt. Doch auch die Verbreitung von Mikroplastik über die Luft kann eine Erklärung dafür sein, weshalb Mikroplastik überall zu finden ist – ob in der Arktis oder im Marianengraben.

Den Artikel Mikroplastik fliegt 100 Kilometer weit von Tina Baier vom 16.04.2019 findet ihr bei der Süddeutschen Zeitung.

Ein ähnlicher Bericht vom Alfred-Wegener-Institut (AWI) kommt ebenfalls zum Schluss, dass Mikroplastik auch durch die Luft verbreitet werden. Nachlesbar ist der Artikel in unserem Blogbeitrag Mikroplastik ist überall – sogar in der Luft.

Wer kein Mikroplastik mehr in seinen Konsumprodukten haben will, kann sich den Einkaufsratgeber des BUNDs ansehen. Informationen hierüber findet ihr ebenfalls in unserem Blogbeitrag BUND Einkaufsliste zu Vermeidung von Mikroplastik.

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