Website-Icon DEEPWAVE e.V.

Klima (Blog)

Klima

Meeresschutz ist Klimaschutz.

Grundschleppnetzfischerei setzt genauso viel CO2 frei wie Flugreisen

© David Stanley / Wikimedia Commons (CC-BY-2.0)

Eine aktuelle Studie hat erschreckende Zahlen enthüllt: die Grundschleppnetzfischerei setzt jährlich rund eine Milliarde Tonnen an CO2 frei – und ist damit genauso schädlich für unser Klima wie der Luftverkehr. Aber woher kommt das CO2 bei der Grundschleppnetzfischerei? Bei dieser Art des Fischfangs wird das Netz von einem oder mehreren Schiffen über den Meeresboden gezogen. Dabei wird die oberste Schicht des Meeresgrundes und somit das gesamte Biotop komplett zerstört. Dort, wo das Netz über den Grund geschleppt wird, gleicht dieser einer Wüste. Sowohl die Tiere und Pflanzen, als auch der Meeresboden selbst, können große Mengen an CO2 speichern. Durch die Zerstörung wird dieses wieder freigesetzt und trägt zusätzlich zur Versauerung der Ozeane bei. Je mehr Kohlenstoffdioxid im Meer gelöst ist, desto weniger kann wiederum aus der Atmosphäre aufgenommen werden. So wird ca. 1/5 der Menge des jährlich aufgenommenen CO2s wieder durch die Grundschleppnetzfischerei frei gesetzt. Auch gerade deshalb ist die Einrichtung von weitreichenden Schutzzonen dringend nötig, um sowohl unsere Meere als auch das Klima zu schützen.

Weitere Informationen und Graphiken zu der veröffentlichten Studie findet ihr in diesem Artikel von The Guardian.

Wenn ihr mehr über die Fähigkeit des Ozeans, CO2 zu speichern, wissen wollt, könnt ihr in unserem Artikel „Der Schnee im Meer“ mehr dazu erfahren.

Neben der Grundschleppnetzfischerei ist auch der Tiefseebergbau eine große Bedrohung für die Tiefsee und ihre Bewohner. Weitere Informationen findet ihr bei unserer Kampagne DEEP SEA.

NABU: Europa muss Vorreiter beim Klimaschutz werden

© Christian Lue / Unsplash

Pressemitteilung, 11.03.2021, NABU

Krüger: EU-Klimaziel anpassen und natürliche Kohlenstoffsenken stärken

Berlin/Brüssel – Am Freitag gehen EU-Parlament und EU-Mitgliedsstaaten in die vierte Verhandlungsrunde zum EU-Klimagesetz. NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger kommentiert: „Morgen gilt es die monatelangen Verhandlungen für ein neues EU-Klimaziel endlich zu einem guten Ergebnis zu führen. Für wirksamen Klimaschutz wäre eine Emissionsminderung von mindestens 60 Prozent ohne Senken notwendig – so wie es auch das EU-Parlament fordert. Ein separates Ziel von fünf Prozent für die Nettominderung durch den Ausbau von Kohlenstoffsenken wie Wälder, Moore, Ozeane, Feuchtgebiete und Humusbildung in der Landwirtschaft ist das Mindeste, was beschlossen werden sollte. Die Bundesregierung, unter deren Präsidentschaft der Europäische Rat seinen Beschluss zum EU-Klimaziel 2030 gefasst hat, ist hier in besonderer Verantwortung.“ Die EU hat den Vereinten Nationen zwar im Dezember ein neues Klimaziel gemeldet, aber die Verhandlungen dazu sind nicht abgeschlossen.

„Das EU-Klimaschutzgesetz kann durch die Restaurierung und Stärkung natürlicher Senken wie Wälder, Moore, Feuchtgebiete, Ozeane und anderen Ökosysteme auch einen wichtigen und notwendigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten. Natürliche Kohlenstoffsenken sollten in dem Gesetz gesondert behandelt werden: Durch ein separates natürliches Senkenziel und verbindliche Restaurierungsziele würden sie dauerhaft gestärkt. Neben Natur- und Klimaschutz fördern wir dadurch auch die Anpassung der Gesellschaft an die Klimakrise. Dank dieser Synergien ist der Schutz von Senken kostengünstiger als technische Scheinlösungen.“, so Krüger weiter.

„Es muss darum gehen, der deutschen und europäischen Wirtschaft einen klaren Rahmen zu geben und Langfristlösungen zu finden. Dafür muss das Gewicht des neuen EU-weiten Klimagesetzes ausstrahlen auf eine substanzielle Erhöhung des deutschen 2030-Klimaziels. Auch die Lastenteilung, die Gebäude, Landwirtschaft und kleinere Industrie und Energieanlagen abdeckt, muss für mehr Fairness an das neue EU-Zielniveau angepasst werden. Einige europäische Mitgliedsstaaten sind in einer viel schlechteren Ausgangsposition. Deutschland muss für seine historischen Emissionen als Industriestandort aufkommen “, so Verena Bax, Referentin für EU-Klimaschutz.

Diese Pressemitteilung findet ihr beim NABU.

Mehr Informationen über die Klimakrise, und wie die teilnehmenden Länder die Pariser Klimaziele (nicht) umsetzen, könnt ihr in unserem Klima- und Politikblog nachlesen.

 

Kehren die großen Räuber in die Nordsee zurück?

Pressemitteilung, 26.11.2020, Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung

Forschungsverbundprojekt BioWeb gestartet.

Senckenberg-Wissenschaftlerin Ingrid Kröncke koordiniert das neu gestartete Forschungsverbundprojekt „BioWeb“. Ziel der Projektpartner*innen ist es, die Veränderungen in der Artenvielfalt und in den Nahrungsnetzen der Nordsee zu untersuchen. Zudem sollen Lösungen für eine ökologisch, ökonomisch und sozial verträgliche zukünftige Nutzung entwickelt werden.

Wie sieht die Nordsee in zwanzig Jahren aus? Und welche Konsequenzen haben die rasanten Änderungen der Umwelt für die Artenvielfalt, die Nahrungsnetze und die Menschen, die von und mit der Nordsee leben? Diese Themen werden im neuen Forschungs-Verbundprojekt „BioWeb“, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird, untersucht. „Vor allem die Akteur*innen vor Ort im Nordseeküstenbereich, zu denen die lokale Fischerei, Aquakultur, Wirtschaft, Tourismus sowie Politik und Verwaltung gehören, brauchen Lösungsvorschläge, wie eine ökologisch, ökonomisch und sozial verträgliche zukünftige Nutzung der Nordsee aussehen kann und welche Möglichkeiten der Anpassung es für sie gibt“, so Frau Prof. Dr. Ingrid Kröncke von Senckenberg am Meer in Wilhelmshaven und Koordinatorin des Verbundprojektes, zu denen auch das Alfred-Wegner-Institut, die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover und das Thünen-Institut für Seefischerei gehören.

Im Vergleich zur globalen Situation ändern sich die Artenvielfalt und das Nahrungsnetz der Nordsee besonders schnell, unter anderem angetrieben durch massive Zunahme der wirtschaftlichen Aktivitäten sowie durch den Klimawandel. Allerdings gibt es auch positive Signale: Wertvolle Fischbestände profitieren vom nachlassenden Fischereidruck und verminderte Nährstofffrachten der großen Flüsse wirken sich positiv auf die Eutrophierung der südlichen Nordsee aus. „Wie sich die Vielzahl der verändernden Faktoren auf die Zusammensetzung und Funktionsweise der Nahrungsnetze in der Nordsee auswirken und zusammenspielen werden, ist dagegen weitgehend unbekannt“, erklärt Kröncke.

Daher sollen in dem neuen Projekt vorhandene Daten aus vielen einzigartigen Langzeitreihen kombiniert werden, um besser zu verstehen, wie sich zukünftige Änderungen auswirken könnten – von der Verfügbarkeit der Nährstoffe an der Basis der Nahrungsketten bis hin zu großen Räubern, wie Thunfischen und Kegelrobben am oberen Ende. Dies sind die Grundlagen für Zukunftsszenarien, wie die Nordsee sich entwickeln wird, und damit Handlungsspielräume aufzeigen zu können. Kröncke hierzu: “Mit diesem Ansatz werden wir der Gesellschaft die notwendigen Entscheidungsgrundlagen bieten, die für Weichenstellungen zu einer nachhaltigen Nutzung der Nordsee gebraucht werden“.

Diese Pressemitteilung findet ihr bei der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung.

Was es mit der Idee, Treibhausgase unter der Nordsee zu speichern, auf sich hat, könnt ihr in unserem Forschungs- und Klimablog nachlesen.

 

 

Deutschland müsste schon in 15 Jahren CO₂-frei sein

© Waldemar Brandt / Unsplash

Das Pariser Klimaabkommen von 2015 hat das Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Es ist ein rechtsverbindlicher internationaler Vertrag,  jedes der 196 Länder, das ihn unterzeichnet hat, hat sich dazu verpflichtet, seinen Teil dazu beizutragen. Deutschlands Klimaziele, bis 2030 die Treibhausgasemissionen um 55 Prozent zu senken und im Jahr 2050 spätestens CO2-neutral zu sein, waren ein zaghafter erster Schritt. Nach einer von Fridays for Future in Auftrag gegebenen Studie dürfte Deutschland allerdings schon 2035, also in 15 Jahren, kein CO2 mehr ausstoßen, um das Pariser Klimaziel zu erfüllen. Diese Studie zeigt der Politik auf, mit welchen Maßnahmen die Einhaltung des Ziels noch möglich wäre. Es müssten deutliche Veränderungen passieren – und das schnell und wirksam. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien –  wobei beim Ausbau der Offhsore WIndparks der Meeresschutz nicht aus den Augen gelassen werden darf –, Investitionen in den öffentlichen Nahverkehr und Gebäudesanierungen sind nur ein Bruchteil der anstehenden Aufgaben. Auch wenn es verschiedene Modelle gibt, das nationale CO2 Budget auszurechnen und somit in Bezug zum Pariser Klimaziel zu setzen, ist es alles andere als zielführend, dass die Bundesregierung sich bisher weigert, überhaupt ein Budget anzugeben.

Den Artikel Deutschland müsste schon in 15 Jahren CO₂-frei sein von Jonas Schaible vom 13.10.2020 findet ihr beim Spiegel.

Weitere Informationen zu klimapolitischen Themen und einen Bericht vom Weltklimarat IPCC über die Folgen des Klimawandels auf Ozeane und Eisgebiete findet ihr in unserem Klimablog.

 

 

 

Meeresströmungen werden immer schneller

© Xavier Mounton Photographie / Unsplash

Die Erderwärmung bringt grundlegende Vorgänge in unseren Meeren durcheinander. Nun fanden Forscher:innen anhand eines globalen Beobachtungssystems heraus, dass drei viertel aller Meeresströmungen an Geschwindigkeit zugenommen haben. Ein verändertes Strömungsmuster der Ozeane beeinflusst die Windgeschwindigkeit, welche sich wiederum auf die Strömungen im Meer auswirkt. Die steigende Windenergie macht sich vorerst noch nicht im Schiffsverkehr bemerkbar, sorgt aber für globale Veränderungen. Die Windrichtung beeinflusst auch die Verteilung von Niederschlag. So kann es in betroffenen Gebieten durch mehr oder weniger Regen zu Dürren oder Überschwemmungen sowie zu starken Stürmen kommen. Das gesamte Ausmaß der Auswirkungen ist allerdings nur schwer abschätzbar und wird mit fortschreitender Erderwärmung zunehmend unberechenbarer. 

Den zugehörigen Artikel „Meeresströmungen werden immer schneller“ vom 06.02.2020 findet ihr bei Spiegel Online.

Einen Artikel über die Auswirkungen der Klimakrise auf den Agulhasstrom und weitere Informationen findet ihr sowohl unserem Forschungsblog als auch in unserem Klimablog.

Klimaklage: Portugiesische Jugendliche verklagen 33 Staaten

© Matt Howard / Unsplash

Wieder sind es junge Leute, die sich gegen die mangelhafte Klimapolitik wehren. In Portugal haben sechs Kinder und Jugendliche eine Klimaklage gegen insgesamt 33 Staaten, darunter alle EU-Staaten, vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg eingereicht. Es geht um die Verletzung ihrer Menschenrechte. Durch Waldbrände in ihrer Region, die das Atmen erschwerten und zu Angst führten, wurden sie direkt mit den Folgen der unzureichenden Maßnahmen gegen die Klimakrise konfrontiert. Die Brände werden durch die klimatischen Bedingungen der Erderwärmung begünstigt, deshalb fordern sie eine Einhaltung der 1,5 Grad Grenze des Pariser Klimaabkommens. Es gibt bereits mehrere Fälle, in denen Jugendliche eine Klimaklage eingereicht haben, um sich Gehör zu verschaffen.

Den zugehörigen Artikel „Portugiesische Jugendliche verklagen 33 Staaten“ vom 04.09.2020 von Susanne Schwarz findet ihr beim klimareporter.

Eine Studie von Fridays for Future die zeigt, welche Maßnahmen Deutschland ergreifen muss, um sich an das Pariser Klimaziel zu halten, findet ihr in unserem Klima– und Politikblog.

Nur die Weichen bleiben

© Fezbot2000 / Unsplash

Korallenriffe, wie das berühmte Great Barrier Reef an der australischen Ostküste, verschwinden zunehmend. Genau wie bei anderen Ökosystemen auch sorgt der Klimawandel bei den Korallen für eine Verschiebung der dominanten Arten. Vor allem Steinkorallen – diejenigen, die für die Bildung großer Riffe zuständig sind – sind gefährdet. Weichkorallen wie die Lederkorallen oder die Gorgonien hingegen sind anders aufgebaut und können sich besser an veränderte Bedingungen anpassen. So ergeben sich neue Zusammensetzungen, die sich auf das ganze Ökosystem Meer auswirken. Meeresbiologin Andrea Quattrini vom National Museum of Natural History in Washington hat diese Auswirkungen jetzt untersucht und ihre Ergebnisse zusammengetragen.

Süddeutsche Zeitung, 31.08.2020, Autorin: Tina Baier

Trotz Klimakrise wird es weiter Korallen geben. Allerdings keine mehr, die Riffe bilden. Was bedeutet das für den Menschen?

Es ist nicht das erste Mal, dass eine Veränderung des Klimas das Überleben der Korallen bedroht. Nach neuen Erkenntnissen gibt es die Nesseltiere seit 770 Millionen Jahren. Sie haben also schon öfter starke Veränderungen sowohl des Klimas als auch der chemischen Zusammensetzung der Ozeane mitgemacht.

[…]

Den vollständigen Artikel findet ihr bei der Süddeutschen Zeitung.

Weitere Informationen zu Korallenriffen könnt ihr in unserer Themenübersicht finden und in unserem Factsheet Korallenriffe: Bedrohte Paradiese der Meere.

 

 

Korallensterben am Great Barrier Reef – Genom-Analysen zeigen Hitzetoleranz

© Ahmed Areef / Unsplash

Die Bauteile des Menschen werden durch drei Millionen Basenpaare beschrieben. Das Erbgut von Korallen ist fast 157mal länger und enthält ganze 470 Millionen Basenpaare. Diese große Masse an Informationen wurde nun von Forscher:innen aus der ganzen Welt entschlüsselt und bei einem anschließenden Vergleich vor allem auf Genabschnitte untersucht, die mit einer natürlichen Hitzetoleranz in Verbindung stehen könnten. Bei der letzten großen Bleiche des Great Barrier Reef 2017 fiel Forscher:innen des Australischen Institut für Meeresforschung in Townsville nämlich auf, dass nicht alle Korallenkolonien gleich stark ausbleichen.

Die Methodik und Lösung des Genomrätsels, die daraus resultierenden Konsequenzen für den Schutz von Korallenriffen im Detail und weitere Faktoren, die ebenfalls Einfluss auf die Gesundheit der Nesseltiere haben, könnt ihr in der Podcastfolge „Genom-Analysen zeigen Hitzetoleranz“ herausgegeben vom Deutschlandfunk am 17.07.2020, nachhören.

Auf unserer Seite Die Ozeane – Korallen findet ihr Informationen zu Korallenriffen und weiterführende Links, wie zum Beispiel zum Factsheet Korallen oder zu künstlichen Riffen.

Wasser kann man pflanzen

© no one cares / Unsplash

Die traditionellen Anbaumethoden, die die Auswirkungen der Kimabedingten Dürreperioden begünstigen, sind nicht alternativlos. Weil uns das dritte Dürrejahr in Folge droht und der Boden durch langanhaltende Trockenheit nur schlecht Wasser aufnehmen kann, müssen Bäuer:innen kreativ werden. Renke de Vries geht mit seiner neuen Strategie voran. Um dem kommenden Dürrejahr standzuhalten, hat der Agroforstplaner besondere Maßnahmen für sein Gut entwickelt. Durch mehrschichtiges Anpflanzen von Kräutern, Sträuchern und Bäumen können die Pflanzen Tauwasser sammeln und der Boden trocknet nicht so extrem aus. Damit kann einer übermäßigen zusätzlichen Bewässerung und langfristig der Versteppung von Ackerböden entgegengewirkt werden. Längere Trockenperioden, die den Boden erodieren lassen, und Starkregenereignisse haben auch Auswirkungen auf die Meere, weil sie vermehrt Sedimente und Chemikalien in die Meere einbringen.

Unter dem Motto „Wasser kann man pflanzen“ kann sich die Landwirtschaft grundlegend, langfristig und nachhaltig ändern.

Perspective Daily, 12.05.2020, Autor: Benjamin Fuchs

Aus der nackten, knochenharten Erde schieben sich kleine Pflanzentriebe. Auf einem Maisacker am Elbsee bei Düsseldorf konnte ich am Wochenende praktisch vor der Haustür sehen, was die Landwirtschaft derzeit besorgt: Das Frühjahr war trocken, der April sogar einer der sonnigsten und trockensten seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Von dem örtlichen Regen am Maianfang ist auf dem Acker schon jetzt nichts mehr zu spüren.

So sieht es derzeit in vielen Regionen Deutschlands aus – und Klimaforscher:innen befürchten nach den beiden sehr trockenen vergangenen Jahren ein drittes Dürrejahr. Dass die Böden trotz gelegentlicher Regenfälle trocken bleiben, liegt auch daran, dass die letzten beiden Jahre so extrem trocken waren. Das Wasser kommt deshalb nur langsam in tiefere Bodenschichten, erklärt Klimaforscher Andreas Marx vom »Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung« (UFZ) in einem Pressegespräch anschaulich:

„Es gibt ein sehr schönes Beispiel: Beim Backen, wenn Sie eine Schüssel mit trockenem Mehl haben und Sie kippen da Milch drauf, dann haben Sie eine Linse [aus Milch] auf dem Mehl schwimmen“ (Andreas Marx, Klimaforscher)

Beim Boden sei es ähnlich: Ist er trocken, nimmt er den Regen schlecht auf. Auch die Wochen mit viel Niederschlag im Februar reichten nicht aus, um das Wasser tief genug in den Boden sickern zu lassen. Weil die harte Erde Wasser schlecht aufnimmt, wird zudem der nährstoffreiche Humus von den Ackerflächen gespült, Bodenerosion ist die Folge.

Ein Problem, das sich in den kommenden Jahren wohl noch verschärfen wird, denn der langfristige Trend, bedingt durch den Klimawandel, weist in Richtung längere Trockenperioden, die von Starkregenereignissen unterbrochen werden.

[…]

Wasser kann man pflanzen!

Das Gut experimentiert deshalb mit unterschiedlichen Landnutzungskonzepten, darunter auch eine Form von Agroforstwirtschaft, die sich »syntropische Landwirtschaft« nennt. Dafür hat der Hof im vergangenen Jahr den Schweizer Ernst Götsch eingeladen, der das Prinzip unter anderem in Brasilien entwickelt hat. Die Idee dahinter: Eine Landwirtschaft ohne Bewässerung, die den Boden verbessert, während sie höhere Erträge liefert als konventioneller Ackerbau. »Wasser kann man pflanzen« ist ein zentraler Satz von Ernst Götsch.

[…]

Den vollständigen Artikel findet ihr bei Perspective Daily.

„Die Geschichte des Wassers“ von Maja Lunde spielt in einem Zukunftsszenario, in dem Dürren und Hitzewellen Alltag geworden sind.

UN-Klimakonferenz wird auf November 2021 verschoben

© Vladislav Klapin / Unsplash

Die Klimakrise hat keinen Pauseknopf, der beliebig betätigt werden kann, und die Dringlichkeit etwas zu verändern, steigt mit jedem Tag. Trotzdem wurden viele für das Klima relevante Treffen wegen Covid-19 ins nächste Jahr verlegt. So nun auch die kommende UN-Klimakonferenz. Neben Kritik an der Verschiebung gibt es auch Zuspruch von Seiten der Politik. Sie sehen dank des geringeren Handlungsdrucks nun größere Chancen, die Klimaziele in ihr politisches Programm aufzunehmen und Vereinbarungen, die bereits getroffen wurden, nachzukommen. Wobei sie dazu eigentlich genug Zeit gehabt hätten: das Pariser Klimaschutzabkommen besteht seit 2015.

Den Artikel Uno-Klimakonferenz auf November 2021 verschoben findet ihr beim Spiegel.

Hier könnt ihr euch über das Pariser Klimaschutzabkommen informieren und einen Überblick über die Ergebnisse der früheren Uno-Klimaschutzkonferenzen bekommen.

 

Die mobile Version verlassen