Geisternetze: Ein toter Cormoran hängt in einem zurückgelassenen Fischernetz

© Wolf Wichmann

Geisternetze machen einen Großteil der Plastikverschmutzung in den Meeren aus und sind für den Tod von Seevögeln, Fischen und Meeressäugern verantwortlich. So schätzte die FAO 2018, dass jährlich circa 640 000 Tonnen Fischereinetze in die Ozeane gelangen. Entweder gehen die Netze verloren oder sie verhaken sich in Wracks oder an Steinkanten, wodurch sie nicht mehr von den Fischereibooten hochgezogen werden können. Meereslebewesen bleiben in den Geisternetzen hängen und größere Tiere, wie zum Beispiel Pottwale, verschlucken ganze Netzteile. Wie so oft in der Fischerei, ist auch hier mangelnde Kontrolle seitens der Politik eines der grundlegenden Probleme. Zwar müssen verlorene Netze laut EU-Richtlinien gemeldet werden, jedoch ist die Bereitschaft der Fischer:innen diesbezüglich nicht besonders hoch, wenn sie die hohen Kosten der Netzbergungen selbst tragen müssen. Da ist es einfacher und vor allem günstiger, Stillschweigen zu bewahren. Darum baut der NABU bereits seit 2011 in Zusammenarbeit mit Niedersachsen und Schleswig-Holstein das FishingForLitter-Programm auf, um eine kostenlose Entsorgung alter Geisternetze und anderem Kunststoffmüll durchzuführen. Viele der geborgenen Netze stammen hierbei noch aus DDR-Zeiten.

Auch ehrenamtliche Taucher:innen helfen, das Problem zu bekämpfen. Da es sich bei der Bergung von Geisternetzen um ein gefährliches Unterfangen handelt – denn Taucher können sich genau wie Meerestiere in den Netzen verheddern – leisten sowohl die internationale GhostDiving-Organisation als auch die GhostDiver-App des WWFs Abhilfe. Bei der GhostDiving-Organisation handelt es sich um ein internationales Team von 250 geschulten und ehrenamtlichen technischen Taucher:innen, die entweder selbstständig oder in Zusammenarbeit mit anderen Umweltschutzorganisationen Geisternetze bergen.

Durch die GhostDiver-App können jedoch auch nicht ausreichend geschulte Taucher:innen helfen, die Fischerei-Altlasten aus den Meeren zu ziehen. Nachdem bereits im Jahr 2013 das Projekt „Geisternetze in der Ostsee“ ins Leben gerufen wurde, arbeitet der WWF seit 2018 an einer Methode, bei der Standorte von Geisternetze mithilfe von Sonaren aufgespürt werden können. Diese Verdachtsorte werden anschließend in der GhostDiver-App dokumentiert und können von Taucher:innen eingesehen, dokumentiert und bestätigt werden. So können die Taucher:innen helfen, Bergungsaktionen vorzubereiten.

Den Artikel „Geisternetze, tödliche Fallen im Meer“ vom 31.08.2022 von Bettina Wurche mit Fotografien von Wolf Wichmann findet ihr bei Spektrum.

Mehr Informationen zu GhostDiver-App könnt ihr beim WWF nachlesen.

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