Das Bild zeigt viele Eisschollen die auf dem offenen Meer treiben. Bis zum Horizont sind nur die Eisschollen sowie ein paar Wolken zu sehen

© Alfred-Wegener-Institut / Sebastian Menze (CC-BY 4.0)

Dass bereits ein kritischer Punkt bezüglich des Klimawandels erreicht ist, lässt sich nicht mehr leugnen. Doch dass dieser schneller voranschreitet als gedacht, bereitet große Sorgen. Wissenschaftler:innen warnen vor sogenannten tipping points, zu deutsch Kipppunkten, welche irreversible Szenarien auslösen. Hierbei spielen Prozesse wie die positive Rückkopplung eine große Rolle, sprich sich selbst verstärkende Abläufe, die Potential zur Kettenreaktion und Kaskadeneffekten haben. Ein Beispiel hierfür ist der verstärkte Albedoeffekt. Die Temperatur steigt an, die Pole schmelzen. Weniger Eis resultiert in weniger Reflexion des Sonnenlichts und verstärkter Absorption der Wärmestrahlung. Die Temperatur steigt zusätzlich an und noch mehr Eis schmilzt. Der Albedoeffekt ist nur einer von vielen Prozessen, die zu Kipppunkten in Ökosystemen führen können. Bedrohte Systeme mit hohem Risiko sind unter anderem die auftauenden Permafrostböden, der von Dürren bedrohte Amazonas, von Bränden betroffene boreale Wälder, die ausbleichenden Korallenriffe und die großflächig abnehmende Eisdecke. Eine „globale Kaskade“ kann durch die voneinander abhängigen tipping points als Folge auftreten, denn der Eisrückgang hängt direkt mit der atlantischen Meeresströmung  sowie dem dadurch veränderten Monsunregen in Afrika zusammen.

Das in den Medien oft erwähnte restliche CO2 Budget von 500 Giga Tonnen ist schnell halbiert, wenn einige Kipppunkte wie das Schmelzen des Permafrosts, der als CO2 Speicher fungiert, ausgelöst werden. Angesichts dessen sprechen Klimaforscher bereits von einem „planetarem Notfallzustand“, der augenblickliches Handeln erfordert.

Den dazugehörigen Artikel findet ihr beim Tagesspiegel sowie beim nature Magazin.

Mehr Informationen zum Klimawandel findet ihr auch bei uns auf der Website.

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