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Good News (Blog)

Good News

Das Meer und seine Bewohner geraten immer mehr in das Bewusstsein der Gesellschaft.
Nachrichten über unseren Umgang mit den Meeren sind oft erschreckend, aber es gibt auch Lichtblicke, die Ansporn sind, umzudenken.

EU-Parlament stimmt für Verbot von Wegwerf-Plastikprodukten

Die neuste Pressemitteilung der EU zum Thema Verbot von Einwegplastikverpackungen ist gerade veröffentlich worden. Darin ist zu lesen, dass das EU Parlament nun den von der Kommission eingereichten Vorschlag zur Reduzierung von Einwegplastik angenommen hat. Dies ist tatsächlich ein weiterer Schritt in die richtige Richtung, um weitere Verschmutzung der Meere zu verhindern. Aber ein Grund in Jubelschreie auszubrechen, ist es mit Sicherheit nicht. Zum einen beinhaltet die Entscheidung des EU Parlaments noch keine praktischen Konsequenzen. Erst müssen sich noch die EU-Staaten im Ministerrat auf eine gemeinsame Linie zu dem Gesetzesvorschlag einigen. Laut Pressemitteilung würden die neuen Regeln zwei Jahre nach Verabschiedung durch Rat und Parlament in Kraft treten, also voraussichtlich frühestens 2021. Es ist also noch ein langer Weg bis dorthin.

Zum anderen kann man sich fragen, wie effektiv neue Verordnungen sein werden, wenn die Pressemitteilung auch Sätze wie den folgenden bereithält: „Wenn günstige Alternativen zur Verfügung stehen, sollen demnach die zehn Einwegkunststoffprodukte vom Markt genommen werden, die am häufigsten in den Ozeanen landen.“ Und wenn keine geeigneten „günstige Alternativen“ zu beispielsweise Plastiktrinkhalmen zur Verfügung stehen? Darf man dann einfach weiterhin Einweg-Plastiktrinkhalme verwenden, weil die möglichen Alternativen nicht so günstig und praktisch handhabbar sind? Berichterstatterin und Mitglied des Europäischen Parlaments Frédérique Ries äußerte sich zu diesem Thema: „(…) the member states have many options to choose from. It is up to them to choose wisely and up to us to keep pushing for more. “

Dennoch freuen wir uns sehr, dass der Vorschlag der Kommission nun tatsächlich in ein Gesetz münden wird und dass das Thema Meeresschutz inzwischen auch eine Bedeutung auf EU Ebene gewonnen hat. Und auch wir werden auf keinen Fall jetzt die Hände in den Schoß legen, denn durch die Entscheidung des EU Parlaments ist das Plastik-Problem keinesfalls gelöst! Siehe auch unsere BLUE STRAW Kampagne: https://www.deepwave.org/bluestraw-kampagne/

Wir sind gespannt auf die weitere Entwicklung.

Pressemitteilungen der EU und weitere Infos findet ihr hier: http://www.europarl.europa.eu/news/en/press-room/20181009IPR15501/plastic-oceans-meps-back-eu-ban-on-polluting-throwaway-plastics-by-2021

https://ec.europa.eu/germany/news/20181025-eu-parlament-plastikprodukte-verbot_de

Neue Kooperation in Hamburg mit FCKSTRAWS

Für die Hamburger Clubszene machen die „clubkinder“ und die „greenmusic initiative“ den Anfang: Sie wollen das Hamburger Nachtleben nachhaltiger gestalten mit ihrer Initiative „FCKSTRAWS“ und fangen mit den Plastikstrohhalmen an. DEEPWAVE als Kooperationspartner sorgt für das nötige Wissen.

Hier findet ihr weitere Informationen über die Kampagne:

http://fckplastic.org/#

Deutsche wollen besseren Meeresschutz und keine Genpflanzen

© pixabay

Naturbewusstseinsstudie 2017 von BMU und BfN veröffentlicht

Umfrage belegt: Plastikmüll wird als Bedrohung gesehen, große Unterstützung für Meeresschutzgebiete

Eine große Mehrheit der Deutschen sieht die Vermüllung der Meere durch Plastik als Gefahr für den Naturschutz und unterstützt die Einrichtung von Meeresschutzgebieten. Die große Mehrheit der mehr als 2.000 Befragten der aktuellen Naturbewusstseinsstudie wünscht sich auch strengere Regeln und Gesetze, damit die Fischerei mehr für den Schutz der Meeresumwelt tut. Verbraucherinnen und Verbraucher wollen sich zudem darauf verlassen können, dass der Handel keine Produkte von bedrohten Fischarten anbietet. Ein Großteil der Bevölkerung spricht sich außerdem für eine Kennzeichnungspflicht von tierischen Produkten aus, die mit gentechnisch manipulierter Nahrung gefüttert wurden. Das sind einige Ergebnisse der alle zwei Jahre erscheinenden Naturbewusstseinsstudie, die Bundesumweltministerin Svenja Schulze und Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamts für Naturschutz, heute in Berlin vorgestellt haben.

Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Im Kampf gegen den Plastikmüll in unseren Meeren unterstützt uns fast die gesamte Bevölkerung. Die Vermüllung gefährdet Ökosysteme auf dem ganzen Planeten. Wir müssen daher weltweit überflüssiges Plastik vermeiden und den Rest im Kreislauf halten und recyceln. Eine große Mehrheit der Befragten unterstützt zudem Meeresschutzgebiete und strengere Regelungen für die Fischerei zum Schutz der Natur. Auch die Bedenken der Bürgerinnen und Bürger gegenüber der Gentechnik nehme ich sehr ernst. Wir brauchen endlich bundesweit einheitliche Regelungen, um den Anbau von Genpflanzen zu verbieten.“

BfN-Präsidentin Beate Jessel: „Die Bevölkerung in Deutschland gibt uns starke Signale, dass wir uns für den Schutz und die nachhaltige Nutzung der Meere einsetzen sollen: Neun von zehn Befragten befürworten die Einrichtung von Naturschutzgebieten in Nord- und Ostsee. Wir brauchen derart geschützte Gebiete, in denen Tiere und Pflanzen möglichst ungestört leben können. Die Menschen wissen auch um die Gefährdung dieser Lebensräume durch Abfälle und Schadstoffeinträge. Die Schädigung von Arten und Lebensräumen in den Meeren durch die Fischerei ist ebenfalls sehr stark in ihrem Bewusstsein verankert. Damit besteht in der Bevölkerung Deutschlands ein großer Rückhalt für stringentere Regelungen hin zu einer nachhaltigen Fischerei.“

Zum ersten Mal wurde in der Naturbewusstseinsstudie auch die Einstellung der Deutschen zum Meeresnaturschutz detailliert abgefragt. Die Auswertung zeigt, dass der Bevölkerung der Schutz und die nachhaltige Nutzung der Meere ein großes Anliegen ist. So befürwortet eine überwältigende Mehrheit von 94 Prozent der Befragten Naturschutzgebiete in Nord- und Ostsee, 53 Prozent halten solche Gebiete sogar für „sehr wichtig“. Zudem sprechen sich 83 Prozent der Befragten für strengere Regeln und Gesetze aus, damit die Fischerei mehr für den Naturschutz tut, selbst wenn dadurch die Fischpreise steigen. 92 Prozent der Befragten möchten sich darauf verlassen können, dass der Handel keine Fischprodukte von bedrohten Arten anbietet, 90 Prozent befürworten die Kennzeichnung von Fischprodukten aus naturschonender Fischerei. Unter den wahrgenommenen Gefährdungsursachen steht Plastikmüll an erster Stelle, 78 Prozent sehen darin ein „sehr großes Problem“. Erdölverschmutzung (71 Prozent) und radioaktive Abfälle (66 Prozent) folgen dicht darauf.

Gegenüber dem Einsatz von Gentechnik in der Landwirtschaft vertritt eine große Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland eine skeptische Position: So sprechen sich 79 Prozent der Befragten für ein Verbot von Gentechnik in der Landwirtschaft aus. 93 Prozent sind der Meinung, dass mögliche Auswirkungen auf die Natur immer untersucht werden sollten, wenn Pflanzen gezielt gentechnisch verändert werden. Ebenso sprechen sich 93 Prozent der Befragten dafür aus, Lebensmittel von Tieren, die mit gentechnisch veränderter Nahrung gefüttert werden, im Handel zu kennzeichnen.

Der aktuellen, mittlerweile fünften Naturbewusstseinsstudie liegt eine bundesweite Befragung zugrunde, die zum Jahresende 2017 durchgeführt wurde. Insgesamt 2.065 zufällig ausgewählte Personen aus der deutschsprachigen Wohnbevölkerung im Alter ab 18 Jahren nahmen an der Studie teil. Die Naturbewusstseinsstudie erfasst die gesellschaftlichen Einstellungen zur Natur und biologischen Vielfalt in Deutschland. Sie stellt aktuelle und empirisch abgesicherte Daten bereit, die für die Naturschutzpolitik, den öffentlichen Diskurs und die Bildungsarbeit wertvolle Grundlagen sind. Die Naturbewusstseinsstudien werden im Auftrag des Bundesumweltministeriums und des Bundesamtes für Naturschutz seit 2009 alle zwei Jahre veröffentlicht.

Die Naturbewusstseinsstudie 2017 sowie ein Informationspapier mit wesentlichen Aussagen der Studie stehen zum Download bereit.

06.07.2018 | Pressemitteilung Nr. 143/18 | Naturschutz/Biologische Vielfalt
Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Bundesamt für Naturschutz

Bürgermeister von Lampedusa verbietet Plastik-Einweggeschirr

Auf den sizilianischen Inseln Lampedusa und Linosa sollen zukünftig Plastik-Einweggeschirr und Plastiktüten verboten werden, gab Salvatore Martello, Bürgermeister der Inseln im Rahmen einer Fischerei-Konferenz am 03.Juli 2018 in Palermo bekannt. Dadurch sollen die Menge von Plastikabfällen reduziert und die Mülltrennung auf der Insel vereinfacht werden und vor allem weniger Abfälle im Meer landen, die sich negativ auf die Meeresfauna und dadurch auch auf die Fischerei auswirken. Bis 31. August 2018 soll diese Verordnung durchgesetzt werden. Ihm sei klar, dass dies für die Einwohner, Touristen und Geschäftsleute eine „kleine Revolution“ sei, aber man müsse neue Verhaltensweisen im Einklang mit der Natur und für eine Verbesserung der Lebensqualität erlernen, so Martello. Außerdem sollen Fischer in Kooperation mit den Gemeinden auf See Plastikmüll sammeln und an Land abgeben können.

Kurzzusammenfassung aus dem Italienischen.
Den Originalartikel könnt ihr hier nachlesen:

http://palermo.repubblica.it/cronaca/2018/07/03/news/lampedusa_il_sindaco_vieta_la_vendita_di_piatti_e_posate_di_plastica-200752438/?ref=fbpr&refresh_ce

 

Meeresumweltsymposium 2018 zeigt positive Entwicklungen auf

Hamburg 22.06.2018

Die Entwicklungen zum Schutz der Meeresumwelt haben in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gezeigt.

Umweltbelastende Chemikalien haben auf Grund der gesetzlichen Regulierung in Nord- und Ostsee deutlich abgenommen. Einige Substanzen im Bereich der Flammschutzmittel nehmen bereits im Vorfeld des ab 2020 geltenden Verbotes ab. Die präsentierten Untersuchungen zum Verhalten von Seevögeln in der Nähe von Offshore-Windparks fließen in die Konsultationen zum Vorentwurf des Flächenentwicklungsplans für Nord- und Ostsee ein.

Das sind einige Ergebnisse aus dem 28. Meeresumwelt-Symposium in Hamburg. Schwerpunkte waren dieses Jahr Vorhaben zur Erreichung des Nachhaltigkeitsziels 14 „Schutz und Nachhaltige Nutzung der Meere und ihrer Ressourcen“ der Agenda 2030 der Vereinten Nationen sowie Fragen im Bereich „Schifffahrt und Umwelt“, „Meeresmüll“, „Offshore-Windenergie und Seevögel“ und „Nachhaltige Aquakultur“.

In ihrer Rede zur Eröffnung zeigte die Präsidentin des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie und maritime Botschafterin der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation IMO, Monika Breuch-Moritz, auf, dass die internationalen Übereinkommen zum Schutz der Umwelt wirken. „Diese positiven Ergebnisse motivieren die Nutzer der Meere, sich weiter dem Umweltschutz zu verschreiben“, betonte sie vor rund 400 Gästen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung, Umweltschutzverbänden, Politik und Medien. „Gerade beim Kampf gegen Müll im Meer ist es erforderlich, weltweit bei den Hauptbelastungspfaden von Land aus anzusetzen, um möglichst effektiv die Meeresumwelt zu schützen. “ Dies komme auch der dortigen Bevölkerung zugute, erläuterte sie.

Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, Florian Pronold, bezeichnete Meeresschutz als das Bohren dicker Bretter auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene. Er warnte davor, die gleichen Anforderungen, die in den hochentwickelten Industrienationen umgesetzt werden können, an den Meeresumweltschutz in Entwicklungsländern zu stellen.

Der Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Reeder betonte die Verantwortung der Nutzer der Meere, so auch der Schifffahrt für deren Schutz. Die Ablösung des Schweröls durch alternative Kraftstoffe, zum Beispiel verflüssigtes Erdgas LNG, sei ein wichtiger Schritt zu einem klimaneutralen Seetransport. Er forderte hierzu eine Innovationsoffensive in Forschung und Entwicklung.

Erste Ergebnisse wissenschaftlicher Untersuchungen des Verhaltens von Seetaucher, Trottellumme und Dreizehenmöwe im Bereich von Offshore-Windparks waren ein weiterer Bestandteil der Diskussion auf dem 28. Meeresumweltsymposium. Die Untersuchungen hatte das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie gemeinsam mit dem Bundesamt für Naturschutz in Auftrag gegeben, um die neuesten Erkenntnisse aus dem Betriebsmonitoring der Windparks auswerten zu lassen. Die Erkenntnisse werden in den Entwurf des Flächenentwicklungsplans von Nord- und Ostsee einfließen.

Das Meeresumwelt-Symposium ist die wichtigste interdisziplinäre Plattform zum Schutz der marinen Umwelt in Deutschland. Jährlich diskutieren Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung, Politik und Umweltverbänden die drängenden Fragen und aktuellen Erkenntnisse zum Schutz der Meere.

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) ist die zentrale maritime Behörde in Deutschland. Rund 850 Menschen in rund 100 Berufen befassen sich mit Aufgaben in der Seeschifffahrt, der Ozeanographie, der nautischen Hydrographie, der Offshore-Windenergie und der Verwaltung. Fünf eigene Vermessungs-, Wracksuch- und Forschungsschiffen operieren in der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone von Nord- und Ostsee. Das BSH arbeitet international in mehr als 12 Organisationen und etwa 200 dort angesiedelten Gremien unter anderem bei der Entwicklung internationaler Übereinkommen mit. Das BSH ist eine Bundesoberbehörde und Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur mit Dienstsitzen in Hamburg und Rostock.

BLUE STRAW Kampagne geht weiter!

Plastikmüll in den Meeren ist ja inzwischen in aller Munde – und das nicht nur im übertragenen Sinne: wer heute Fisch isst, verspeist dabei munter zerbröseltes Plastikspielzeug, alte Tupperdosen und vor allem eins: Strohhalme. Die heißen zwar so, sind aber genauso aus Plastik wie die Sixpackringe und Feuerzeuge der letzten Party. Milliarden Plastikstrohhalme, die ein Schlürfen lang benutzt werden – um dann 500 Jahre im Meer zu treiben. Wenn sie nicht vorher im Magen von Pottwalen landen, die daran elendig verenden, oder in den Nasen von majestätischen Meeresschildkröten, die daran ersticken. Dieses Video hat inzwischen fast jeder gesehen. Und dennoch: „Sie sind so schön BUNT! Sie sind so schön BILLIG! Gibt es nichts Wichtigeres?“

So war die Stimmung, als wir 2014 anfingen, unsere Strohhalm-Kampagne zu entwickeln. Plastikstrohhalme? Ein Problem? Für die Meere?

Wir haben mit unserer BLUE STRAW Kampagne darauf aufmerksam gemacht und gezeigt, dass es Alternativen gibt. Und haben mit dieser Kampagne so viele Menschen überzeugt, dass wir durch ihr Voting die Google Impact Challenge 2016 gewonnen haben.

Seitdem hat sich in rasantem Tempo so viel getan!

Die Meere sind in den Fokus gerückt wie nie zuvor. Heute ist fast allen bewusst, dass sie für unser Überleben auf diesem Planeten essentiell sind. Er heißt nicht umsonst der BLAUE Planet.
Und heute kennen wir die Zahlen: Plastikstrohhalme sind nicht pille palle. Sie landen über die Flüsse und Strände – wie wir bei unseren Müllsammelaktionen am Elbstrand immer wieder sehen – in den Meeren. Und bilden einen Hauptteil der Plastikmüllsuppe, an der unsere Meere langsam aber sicher ersticken, wenn wir nichts dagegen tun.
Weltweit werden derzeit Verbote von Einwegplastikartikeln entwickelt und durchgesetzt. (By The Way: Deutschland ist darin mal wieder am lahmsten…) Nur was nützen Verbote, wenn es keine greifbaren Alternativen gibt?

Daher war die Ursprungsidee der BLUE STRAW Kampagne zu zeigen, dass es Alternativen gibt und – anhand einer App – vor allem WO es sie gibt.

Natürlich ging es uns erst einmal um STROH, aus dem die Strohhalme waren, als sie erfunden wurden. Gutes, geeignetes, biologisch angebautes Roggenstroh war 2014 noch Luxus und Nischenware. Heute kommen die wenigen Pioniere im Anbau der plötzlich gestiegenen Nachfrage kaum nach.

Stroh ist gut, wenn es sich wirklich nicht vermeiden lässt, die Strohhalme als Wegwerfding zu benutzen. In Bars, Clubs, Cafés, Mensen und Kantinen, Coffee Shops, Eisdielen, Strandbars, Restaurants, Hotels und Ressorts, zu Hause und in der Tasche für Unterwegs gibt es inzwischen viel mehr gute, coole, hippe Alternativen. Allen voran unzerbrechliches Glas.

Und es gibt viele Initiativen, die sich mit viel Elan dafür einsetzen, dass irgendwann in ganz naher Zukunft der allerallerletzte Plastikstrohhalm benutzt wird.

DEEPWAVE hat mit der BLUE STRAW Kampagne den Anfang gemacht, den wir jetzt gemeinsam mit anderen Initiativen weiterentwickeln werden.

Alle die DEEPWAVE kennen, wissen, dass Onno die Kampagne entworfen und vorangetrieben hat, und dass er, wenn er an diesem Montag im Oktober 2016 wiedergekommen wäre, an ihr weitergearbeitet hätte.

Das tun wir jetzt für ihn. Und für die Meere.

Euer DEEPWAVE Team

 

Zero-Waste: Vancouver verbietet Einwegplastik

© 12019 / Pixabay

Vancouver ist die erste Stadt in Kanada, die ab Juni 2019 Plastikhalme, Styroporbecher und To-Go Behälter verbietet. Das ist ein großer Schritt für die Stadt in Richtung ihrer „Zero-Waste“ Strategie, die sie bis 2040 erreichen möchte. Und das Problem ist sehr groß: Jede Woche landen allein 4,6 Millionen Plastikbecher und -tüten im Müll, wovon Einwegverpackungen etwa 50 Prozent des gesamten Mülls ausmachen. Die finanzielle Folge ist, dass der Staat jedes Jahr etwa 2,5 Millionen Dollar Steuergelder dafür ausgibt, die Umwelt sauber zu halten.

Im Rahmen der Zero-Waste Strategie hat sich Vancouver nicht nur der Vermeidung von Plastikmüll sondern von Müll im allgemeinen verschrieben. Bis 2040 sollen die Menschen keine Lebensmittel mehr wegwerfen und unbrauchbare Lebensmittel sollen kompostiert oder zu Öl verarbeitet werden. Die Stadt will zudem die Langlebigkeit von Produkten durch Reparaturen fördern und dazu anregen, Güter möglichst mit anderen Haushalten zu teilen. Durch diese Maßnahmen soll der Konsum eingeschränkt werden. Nun ist zu hoffen, dass die Zero-Waste Strategie bald Nachahmer findet und Vancouver bis 2040 seine Ziele erreicht.

Den Artikel Vancouver will be the 1st Canadian city to ban plastic straws, foam cups and foam containers von Josh Duncan vom 17.05.2018 findet ihr bei Kelowna Now.

Den vollständigen Bericht zur „Complete Zero Waste 2040“ Strategie findet ihr in diesem PDF.

Auch DEEPWAVE setzt sich mit der BLUE STRAW Kampagne und dem NoStraw-Shop für ein Ende der Wegwerfprodukte ein.

Whitley Awards: „Green Oscars“

Die Verleihung der Oscars in Hollywood zieht jedes Jahr aufs Neue große Aufmerksamkeit auf sich, aber auch im Naturschutz gibt es die sogenannten „Green Oscars“  (offiziell: Whitley Awards). Bei den Whitley Awards verleiht der Whitley Fund for Nature  jährlich Preise an lokale Naturschutzprojekte. Zudem bietet er Trainings und finanzielle Unterstützung für Einzelkämpfer:innen des Naturschutzes im globalen Süden an. Durch die Verleihung der Whitley Awards richtet der Whitley Fund for Nature jedes Jahr die Aufmerksamkeit auf einige besonders fördernswerte Projekte und verhilft ihnen dadurch zu internationalem Ansehen.

Kerstin Forsberg: Planeta Océano

Dieses Jahr ist unter anderem Kerstin Forsberg und ihre Meeresschutzorganisation Planeta Océano in Peru unter den Preisträger:innen. Forsberg setzt sich unter Einbeziehung der lokalen Fischer:innen erfolgreich dafür ein, dass der Fang, Verzehr oder Verkauf von Mantarochen in Peru für illegal erklärt wird.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=7AX1TByXTpQ

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=7AX1TByXTpQ

Pablo Borboroglu: Global Penguin Society (GPS)

Pablo Borboroglu und seine Organisation Global Penguin Society (GPS) wurden ausgezeichnet für ihre bisher erzielten Erfolge im Pinguinschutz. Über die Hälfte der globalen Pinguinarten sind vom Aussterben bedroht. Die Global Penguin Society hat 125 Organisationen aus Wissenschaft, Bildung und Fischereimanagment zusammengebracht, die sich auf verschiedenen Ebenen und in unterschiedlichen Regionen der Welt für den Schutz der Pinguine einsetzen.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=aRID0kkwYF8&t=60s

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=aRID0kkwYF8&t=60s

UPDATE: Forscher:innen haben nun Belege dafür, dass Unterwasserlärm nicht nur Delfine und Wale schädigt. Auch Pinguinen wird durch Schiffsmotoren und seismische Airguns geschadet. Dies gewinnt Bedeutung, da die Antarktis zunehmend ins Blickfeld wirtschaftlicher Interessen rückt und deshalb mit mehr Lärm in dieser Region zu rechnen ist.

Plastikmüll auf Haiti – Wie „The Plastic Bank“ die Meere sauber hält

© stux / Pixabay

Das 2013 gegründete Sozialunternehmen „The Plastic Bank“ löst in Haiti zwei Probleme auf einen Streich: die Armut der Bevölkerung und die Müllverschmutzung vor den Küsten des Landes. Die Recyclingfirma kauft den Menschen ihren Plastikmüll ab. Dadurch wird der Kunststoff zu wertvoll, um ihn einfach achtlos wegzuwerfen. Das gesammelte Plastik wird in Recyclinganlagen verwertet und als „Social Plastic“ weiterverkauft. So verwenden beispielsweise die Kosmetikfirmen Lush und Henkel das „Social Plastic“ für manche ihrer Verpackungen. Allerdings subventionieren Firmen, die das soziale Plastik kaufen, den höheren Betrag im Vergleich zu herkömmlichem Plastik, weshalb es für „The Plastic Bank“ schwer ist, neue Kunden für den recycelten Kunststoff zu finden. Trotzdem konnte die Firma seit 2015 in Haiti mehr als 600 000 Dollar generieren und 3 000 Tonnen Plastik recyclen. Für seine großartige Idee zur Plastikverminderung hat der Gründer David Katz bereits mehrere Preise gewonnen, darunter den RCBC „Innovation Award“.

Ein Schritt gegen Armut und Plastikverschmutzung

Die Plastiksammler:innen erhalten von der Plastik-Bank Bargeld, verschiedene Dienstleistungen oder Güter. So bekommen die Haitianer:innen 30 Cent pro Kilo Plastik. Dies bedeutet einen großen Schritt gegen die Armut des Landes. Außerdem hat „The Plastic Bank“ Partnerschaften mit zwei haitischen Schulen. Dadurch können Eltern Plastik gegen einen Schulgebührenkredit für ihre Kinder eintauschen.

“Jetzt kann ich die Miete bezahlen, meine Kinder können in die Schule gehen und ich kann ihnen regelmäßig zu Essen geben,“  sagt Pascal Cange, 21, Haitianer (bei Good Impact)
Zuvor musste Cange in mehreren Gelegenheitsjobs arbeiten, nun hat er durch das Plastiksammeln ein sicheres Einkommen.

Dieses Video bringt die Beweggründe und die Funktionsweise von „The Plastic Bank“ näher:

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=SdLQLaZO10U

Quelle: Plastic Bank auf YouTube

Weitere Quellen: Plastik Bank, Good Impact.org

 

 

Allianz für Ozeanforschung: Eine Nasa für die Meere


© Maike Nicolai / GEOMAR (CC BY 4.0)

Die Union und SPD wollen, laut Koalitionsvertrag, eine Allianz der Ozeanforschung errichten. Ziel ist es, die Forscher:innen und Kapazitäten der verschiedenen Küsten- und Meeresforschungsinstitute in Deutschland für bestimmte Forschungsgebiete langfristig zusammenzubringen, denn es gibt zwar Kooperationen zwischen den Instituten, doch die eigenen Forschungsdaten werden nicht immer zur Verfügung gestellt. Durch ein zentrales Daten- und Rechenzentrum können die Institute ihr Wissen teilen und gemeinsam große Projekte angehen. Ein gemeinnütziger Verein soll die Zusammenarbeit der Einrichtungen koordinieren.

Den zugehörigen Artikel von Matthias Kirsch vom 14.02.2018 findet ihr bei der shz.

 

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