Ein sehr persönlicher Bericht über das Forschungsschiff Poseidon, das Ende Januar 2020 von Sea-Watch gemeinsam mit dem Bündnis United4Rescue erstanden werden konnte, im Februar diesen Jahres auf den Namen Sea-Watch 4 getauft wurde und nun im Mittelmeer im...
DEEPWAVEe.V. ist von Dienstag und Donnerstag verteten auf der spannenden Tagung:
Warnsignal Klima: Die Meere – Änderungen und Risiken
Die Meere bedecken fast drei Viertel der Erde. Mit ihren gewaltigen Wassermassen und Strömungen bestimmen sie in Wechselwirkung mit der Atmosphäre maßgeblich das Klima der Erde. Ohne die Meere wäre die Erdgeschichte ganz anders verlaufen. Die Meeresströmungen transportieren Wärme aus den tropischen in die kalten Regionen; die wirtschaftliche Entwicklung Mittel- und Nordeuropas ist dem Wärmetransport des Nordatlantischen Strömmungssystems zu verdanken. Seit Beginn der Industrialisierung verändert der Mensch durch den Verbrauch fossiler Energieträger die chemische Zusammensetzung der Atmosphäre und verstärkt damit den natürlichen Treibhauseffekt, was eine Erwärmung der unteren Atmosphäre und der Erdoberfläche einschließlich des oberen Ozeans zur Folge hat.
Dies führt zur Schrumpfung der Fläche des arktischen Meereises, was eine Verstärkung der globalen Erderwärmung bewirkt, da sich die Erdalbedo verringert. Die Gletscher schmelzen. Das Schmelzwasser und die Ausdehnung des Meerwassers aufgrund der Erwärmung führen zum Meeresspiegelanstieg, der gefährliche Höhe erreichen wird, wenn Klimaschutz nicht konsequent betrieben wird.
Fast ein Drittel der Weltbevölkerung lebt in Küstennähe und viele müssten in der Zukunft weichen, wenn die Emission des Kohlendioxids nicht gemindert wird. Nicht nur große Teile der Niederlande, sondern auch weite Teile der deutschen Nord- und Ostseeküstenzonen würden bei Stürmen unter Wasser geraten, wären da nicht die nach und nach zu Bollwerken mutierten Seedeiche und die Sperrwerke an den Flüssen. Ungleich gefährdeter sind da die Bewohner tropischer, von Wirbelstürmen heimgesuchter Küsten, die ohne Deiche den Fluten ausgeliefert sind.
Statt die flachen Küsten von Nord- und Ostsee nur mit Bollwerken gegen das Meer zu verteidigen, müssten die Ufer mit mehr Sand versorgt und die Lebensweise an mögliche Ueberflutungen angepasst werden. Durch die Aufnahme des Kohlendioxids sinkt der pH-Wert des Meerwassers, was für viele Meeresorganismen – vor allem die Kalk bildende Tiere – wie Korallen, Muscheln und Schnecken sowie viele Planktonalgen schädlich ist. Mit diesen und anderen Folgen für Pflanzen, Tiere und Menschen befassen sich rund 100 Experten im vorliegenden Buch. Die Beiträge sind leicht verständlich geschrieben.
Das Buch . 384 Seiten – 192 Abbildungen – 15 Tabellen – Broschiert. EUR 40,- ISBN 978-39809668-5-2
Hier gehts zu Anmeldung der Tagung
http://webapp5.rrz.uni-hamburg.de/Warnsignale/WeltMeer/IndexWeltMeer.html
Wissenschaftler zweifeln an Erfolg des Klimagipfels in Durban
Beim Symposium zum Thema „Warnsignal Klima: Die Meere – Änderungen & Risiken“ [1] im Geomatikum in Hamburg diskutierten internationale Meeres- und Klimaforscher über die Folgen der Erderwärmung. Kurz vor der UN-Klimakonferenz [2] in der südafrikanischen Stadt Durban vom 28.11. bis 9.12.2011 ging es um Signale der Wissenschaft an die Politik.
„Es passiert nichts im internationalen Klimaschutz“, erklärt Mobjib Latif vom Leibniz-Institut für Meereswissenschaften in Kiel auf der
Pressekonferenz des Hamburger Symposiums. Auch bei der anstehenden Weltklimakonferenz Ende November in Durban, auf der ein Nachfolgeregime für das 2012 auslaufende Kyoto-Protokoll gefunden werden soll, werde es keine
Klimagerechtigkeit geben, so die Prognose Latifs. Latif erwartet vielmehreine Zuspitzung der Gegensätze zwischen Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländern.
Verhärtung der Fronten zwischen Entwicklungs- und Industrieländern
Drei Punkte haben bereits im Vorfeld zur Verhärtung der Fronten geführt:
* Der Lebensstil der Industrieländer ist nicht für den Rest der Welt übertragbar. Es kann nicht darum gehen, dass alle gleich verschmutzen dürfen, um wirtschaftliche Entwicklung zu forcieren. Wissenschaftler sind
sich längst darüber einig, dass der 2005 eingeführte Emissionshandel mit CO2-Zertifikaten nicht berechenbar ist. Die Klimabörse, das Recht, das schädliche Treibhausgas CO2 in die Luft zu blasen, führt nicht zur globalen Reduzierung des CO2-Ausstoßes. Zwischenzeitlich gibt es zu viele Zertifikate und die Kontrollen reichen nicht aus, um das Klima zu schützen, so das
Ergebnis [3] einer Arbeitsgruppe unter der Leitung von Anita Engels [4], Sprecherin des Exzellenzclusters und Direktorin am Zentrum für Globalisierung und Governance in Hamburg.
Weiterlesen:
TELEPOLIS
http://www.heise.de/tp/artikel/35/35553/1.html