Ein sehr persönlicher Bericht über das Forschungsschiff Poseidon, das Ende Januar 2020 von Sea-Watch gemeinsam mit dem Bündnis United4Rescue erstanden werden konnte, im Februar diesen Jahres auf den Namen Sea-Watch 4 getauft wurde und nun im Mittelmeer im...
Tag 2 Marine Litter Watch Expedition
8:00 in der Küche rührt sich was
.Nils, Sabina, Cecilia und Sylvain haben bereits für 9:00 einen Interviewtermin in der Stadt mit der Leiterin des Meeresschutzparks. Als sie weg sind kehrt nochmal Ruhe ein
11:00 inzwischen sind alle wach
..Sebastien startet die Maschine langsam fahren wir durch die offene Drehbrücke in die Schleuse
.perfektes Timing, kein warten vor der Brücke, die Schleuse empfängt uns mit offenem Tor
..die Schleusung geht viel schneller als gestern beim Einlaufen
.
11:30 verlassen wir die Schleuse wir sind jetzt auf dem Weg nach Helgoland
12:15 beginnt die Crew mit dem Segelsetzen, nacheinander setzen wir 2 Vorsegel, danach auch das achterliche Segel. Noch läuft die Maschine zusätzlich auf kleiner Kraft.,
13:15 querab Wangersiel machen wir den Motor aus. Die Ruhe wird kurz darauf von der Essensglocke gestört
.sehr leckeres Risotto mit Pilzen bei ruhiger See
13:55 nach dem Essen kurz nachdem Mellum an Steuerbord an uns vorbeizieht setzen wir auch das Großsegel
6-6,5 Knoten unter Segeln, besser gehts, kaum
Langsam wird es ruhig auf dem Boot
Mittagsschlafzeit
..
14:45 mit 5,5 bis 6,0 Knoten passieren wir das Minsener Oog
16:30 Daniel startet sein tägliches Meeresmüllmonitoring
. 20 minuten pro Stunde beobachtet er auf einer Breite von 3 Metern neben dem Schiff bei 5-6 Knoten wie viel Müll vorbeischwimmt, seine exakten Aufzeichnungen leitet er weiter an IFREMER in Toulon, hunderte Menschen weltweit senden Ihre Daten ein, hieraus entsteht eine Karte der weltweiten Müllbelastung der Meere welche ständig aktualisiert und erweitert wird.
18:00 der Wind schläft ein die Segel werden eingeholt
18:30 wir passieren ca. 13 Meilen vor Helgoland eine echte Müllzone Fischernetze Plastikkisten Flaschen, Getränkedosen, Styropor in allen Größen
.ca. 30 Minuten entdecken wir ständig neues in Sichtweite, ein teil passiert auch die 3Meterzone und nur das findet Eingang in Daniels Protokoll
20:05 schnell noch Spagetti zum Abendessen bevor wir anlegen
.
20:40 wir haben festgemacht
.die hohe Kaimauer kann man nur über eine kleine Stegleiter erklimmen
Tobias Hechthausen
Interessanter Bericht. Danke!
War in der Müllzone vor Helgoland irgendwie erkennbar, woher der Müll stammen könnte (z.B. durch die Sparache auf den Verpackungen o.ä.)? Sah der Müll alt oder neu aus, war er bewachsen? Wurden einige Stücke geborgen, um später Einwirkungen von Salzwasser, UV-Strahlung etc zu untersuchen?
Wurden in den Fischernetzen etc. verfangene Tiere beobachtet?
Wurde versucht, die treibenden Fischernetze zu bergen, um sie an Land zu entsorgen?
Bitte möglichst Fotodokumentationen mit Ortsangabe von größeren Müllzonen machen.
Gruß
Michael M.
Lieber Michael
der Tag war zwar voll gestopft mit Aktionen, aber wir haben auch schon Mitstreiter für eine Wieterführung für das Projekt gefunden. So waren heute 2 Mitarbeiter vom Alfred Wegener Institut an Bord, die sich am weltweiten Plastikugel-Monotoring aus Japan beteiligen wollen und die Situation weiter verfolgen. Wenn wir wieder online sind, gibt es mehr zu erzählen. Proben haben wir schon viele. Gruss aus Helgoland