Pressemitteilung, 23.03.2023, SHARKPROJECT Germany e.V. Handelsverbot als einzig verbleibende Lösung gegen die weltweite Massenausbeutung der Haie für den internationalen Flossenhandel 1,1 Millionen Europäer und über 100 NGOs fordern ein Ende des Flossenhandels in der...
Die Leiterin des Alfred-Wegner-Instituts in Bremerhaven, Antje Boetius, spricht über aktuelle Forschungsprojekte und Expeditionen sowie über die Rolle der Wissenschaft im Kontext Klimawandel und Erderwärmung.
Antje Boetius hat vor allem kein Verständnis dafür, weshalb Regierungen denken, sie hätten noch Zeit, um den Klimawandel aufzuhalten. Schließlich sind die Auswirkungen in Form von vertrockneten Feldern und Waldbränden schon jetzt spürbar. Sie bezeichnet die Politik als unanständig und ungerecht, weil diese vermittelt, Klimaschutz sei teuer. Dabei wird es um ein Vielfaches teurer sein, sich vor Auswirkungen des Klimawandels zu schützen. Prophylaxe ist hier folglich günstiger. Indem die Regierungen jedoch dieses Narrativ verbreiten, hintergehen sie sie Steuerzahler der Zukunft, weil sie Schutzmaßnahmen gegen die Extremwetterereignisse von den Steuern bezahlen wird. Daher stellt Boetius auch in Frage, ob das Festhalten an der schwarzen Null sinnvoll in Bezug auf zukünftige Generationen ist.
Ein zweites Narrativ, das Boetius anprangert ist, dass Klimaschutz mit dem individuellen Verzicht beginnt. Dies seien Nebelkerzen der Politik, die davon ablenken, dass primär die Politik handeln muss. Der Klimawandel verlangsamt sich nicht, wenn man Ökozahnbürsten benutzt. Nur große Veränderungen wie die Versteuerung der CO2-Emissionen bringt genügend Sektoren in kurzer Zeit zum nachhaltigen Handeln.
In Bezug auf Fridays For Future sagt Boetius, die Jugend sei lange unterschätzt worden. Diese habe jedoch im Gegensatz zu Wissenschaftler:innen die Möglichkeit, das Klima auf die politische Agenda zu bringen. Vor dem Hintergrund, dass Extremwetterereignisse bereits vor der eigenen Haustür spürbar sind, denkt Boetius nicht, dass die Klimaschutzbewegung durch andere Krisen übertönt wird: „Die Natur verschafft sich Gehör“.
Das Interview „‚Die Natur verschafft sich Gehör'“ zwischen Antje Boetius und Nico Schnurr vom 12.09.2019 findet ihr beim Weser Kurier.
DEEPWAVE hat ebenfalls ein Interview mit Antje Boetius und dem Astronauten Alexander Gerst geführt. Lest euch auch gerne unser Interview „Mission Erde: Alexander Gerst und Antje Boetius tauchen ab“ durch.