Politik

Um die systematische Zerstörung der Ozeane zu verhindern, müssen wir uns gemeinsam dafür entscheiden.
Jeder für sich und alle zusammen als Teil von Politik und Wirtschaft.

Zero-Waste: Vancouver verbietet Einwegplastik

Skyline Vancouvers vom Wasser mit rosanen Wolken hinter den Gebäuden

© 12019 / Pixabay

Vancouver ist die erste Stadt in Kanada, die ab Juni 2019 Plastikhalme, Styroporbecher und To-Go Behälter verbietet. Das ist ein großer Schritt für die Stadt in Richtung ihrer „Zero-Waste“ Strategie, die sie bis 2040 erreichen möchte. Und das Problem ist sehr groß: Jede Woche landen allein 4,6 Millionen Plastikbecher und -tüten im Müll, wovon Einwegverpackungen etwa 50 Prozent des gesamten Mülls ausmachen. Die finanzielle Folge ist, dass der Staat jedes Jahr etwa 2,5 Millionen Dollar Steuergelder dafür ausgibt, die Umwelt sauber zu halten.

Im Rahmen der Zero-Waste Strategie hat sich Vancouver nicht nur der Vermeidung von Plastikmüll sondern von Müll im allgemeinen verschrieben. Bis 2040 sollen die Menschen keine Lebensmittel mehr wegwerfen und unbrauchbare Lebensmittel sollen kompostiert oder zu Öl verarbeitet werden. Die Stadt will zudem die Langlebigkeit von Produkten durch Reparaturen fördern und dazu anregen, Güter möglichst mit anderen Haushalten zu teilen. Durch diese Maßnahmen soll der Konsum eingeschränkt werden. Nun ist zu hoffen, dass die Zero-Waste Strategie bald Nachahmer findet und Vancouver bis 2040 seine Ziele erreicht.

Den Artikel Vancouver will be the 1st Canadian city to ban plastic straws, foam cups and foam containers von Josh Duncan vom 17.05.2018 findet ihr bei Kelowna Now.

Den vollständigen Bericht zur „Complete Zero Waste 2040“ Strategie findet ihr in diesem PDF.

Auch DEEPWAVE setzt sich mit der BLUE STRAW Kampagne und dem NoStraw-Shop für ein Ende der Wegwerfprodukte ein.

Allianz für Ozeanforschung: Eine Nasa für die Meere


© Maike Nicolai / GEOMAR (CC BY 4.0)

Die Union und SPD wollen, laut Koalitionsvertrag, eine Allianz der Ozeanforschung errichten. Ziel ist es, die Forscher:innen und Kapazitäten der verschiedenen Küsten- und Meeresforschungsinstitute in Deutschland für bestimmte Forschungsgebiete langfristig zusammenzubringen, denn es gibt zwar Kooperationen zwischen den Instituten, doch die eigenen Forschungsdaten werden nicht immer zur Verfügung gestellt. Durch ein zentrales Daten- und Rechenzentrum können die Institute ihr Wissen teilen und gemeinsam große Projekte angehen. Ein gemeinnütziger Verein soll die Zusammenarbeit der Einrichtungen koordinieren.

Den zugehörigen Artikel von Matthias Kirsch vom 14.02.2018 findet ihr bei der shz.

 

Neuer Anlauf für Meeresschutz um Antarktis

Weddell-Meer, ein gewaltiger Eisberg ragt aus dem Meer. Am Himmel bilden sich dicke Wolken

© 66 North / Unsplash

Pressemitteilung, 17.07.2014, WWF

Neuer Bericht fordert umfassenden Schutz des Weddell-Meeres

Um die Antarktis soll ein Netzwerk von Meeresschutzgebieten entstehen. Vor diesem Hintergrund hat die Antarctic Ocean Alliance (AOA) heute ihren neuen Bericht „Vermächtnis des Südlichen Ozeans: Eine Vision für den Schutz des Weddell-Meeres“ (Antarctic Ocean Legacy: Towards Protection of the Weddell Sea Region) veröffentlicht. Dieser Bericht soll einen wichtigen Beitrag leisten zu den aktuellen wissenschaftlichen und politischen Bemühungen, eines der letzten weitgehend intakten Ökosysteme der Erde – das Weddell-Meer südlich des Atlantischen Ozeans – effektiv zu schützen. Derzeit erarbeiten Deutschland und Russland gemeinsam einen Vorschlag für ein Meeresschutzgebiet in dieser Region. Der Bericht ist ein Teil des Vorschlags der AOA zur Schaffung von Meeresschutzgebieten (MSG) und Fangverbotszonen in 19 Regionen rund um die Antarktis.

„Deutschland hat die ökologische Bedeutung des Weddell-Meeres erkannt und führt gemeinsam mit Russland den Prozess an, der den Schutz dieser überaus wichtigen Region zum Ziel hat. Die AOA unterstützt diese Zusammenarbeit und begrüßt die Zusage Russlands für die Schaffung von Meeresschutzgebieten“, sagt Onno Groß von der Meeresschutzorganisation DEEPWAVE.

Durch Schutzmaßnahmen für die im neuen AOA-Bericht besonders hervorgehobenen Regionen und durch Beachtung des Vorsorgeprinzips kann die Kommission für die Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis (Commission for the Conservation of Antarctic Marine Living Resources – CCAMLR) Bereiche schützen, die insgesamt ein breites, repräsentatives Spektrum an Arten, Lebensräumen und Ökosystemen im Weddell-Meer umfassen – von der oberen Zone der Wassersäule bis zum Meeresboden –, darunter wichtige Biodiversitäts-Hotspots.

„Große, vollständig geschützte Fangverbotszonen sind ein unerlässliches Mittel zur Wahrung der unglaublichen Biodiversität des Weddell-Meeres“, betont Andrea Kavanagh, die für The Pew Charitable Trusts die Kampagnenarbeit für Fangverbotszonen koordiniert. „Die Mitgliedsstaaten der Kommission haben die Aufgabe, umfassende Schutzmaßnahmen für die Gewässer rund um die Antarktis zu erlassen, aber bis heute ist es ihnen trotz mehrjähriger Verhandlungen und Diskussionen nicht gelungen, Schutzzonen für das Ross-Meer und die Ostantarktis auszuweisen. Wir begrüßen die Zusammenarbeit Deutschlands und Russlands am Vorschlag zum Weddell-Meer und hoffen, dass hierdurch für die Sitzung der Kommission kommenden Oktober ein Ende des bislang herrschenden Stillstands signalisiert wird.“

Das eisbedeckte, wilde und abgelegene Weddell-Meer ist für Menschen oft unzugänglich. In den letzten Jahrzehnten hat sich jedoch mit zunehmender Forschungstätigkeit das vielseitige Bild eines äußerst lebendigen marinen Ökosystems herausgebildet, das von Strömungen, Formationen am Meeresgrund und Eis gezeichnet wird.

„Die Einrichtung eines Netzwerks von Schutzgebieten im Weddell-Meer kann dazu beitragen, dass die Krill-Bestände und Tiere der oberen trophischen Ebene wie Wale, Robben und Kaiserpinguine weiter gedeihen. Zudem dient ein solcher Schutz der Steigerung der Widerstandsfähigkeit dieser Region gegen die Versauerung des Ozeans, den Klimawandel und steigende Fischereiinteressen“, so Tim Packeiser, Meeresschutzexperte beim WWF.

Der Bericht macht deutlich, dass das Weddell-Meer besonders anfällig ist für Schäden, die durch den Klimawandel und die Versauerung des Ozeans verursacht werden, und führt Beispiele für Veränderungen an, die schon heute zu beobachten sind, darunter ein scharfer Kontrast zwischen dem westlichen und dem östlichen Sektor. Im neben der westlichen Antarktischen Halbinsel gelegenen westlichen Sektor, der zu den sich am schnellsten erwärmenden Regionen der Erde zählt, geht die Erwärmung mit einem Rückgang des Meereises einher. Im östlichen Sektor dagegen nimmt das Meereis seit Jahrzehnten zu und trägt entscheidend zur allgemeinen Steigerung der Ausdehnung des Meereises im Südlichen Ozean bei.

„Die Schaffung neuer MSG in wichtigen Ökosystemen wie dem Weddell-Meer ist ein wesentlicher Schritt auf dem Weg hin zu einer Steigerung der Widerstandsfähigkeit des Südlichen Ozeans, der der Antarktis angesichts des drohenden Klimawandels wesentliche Unterstützung bieten kann“, so Fabian Ritter von Whale and Dolphin Conservation (WDC).

Die AOA ruft alle Staaten, die der Kommission für die Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis (CCAMLR) angehören, dringend dazu auf, 2014 weiträumige, dauerhafte und durch ökologische Vielfalt gekennzeichnete MSG in der Ostantarktis und dem Ross-Meer zu schaffen. Daneben appelliert die AOA an Russland und Deutschland, einen fundierten Vorschlag für Meeresschutzgebiete im Weddell-Meer im Jahr 2015 vorzulegen. Dies sind unerlässliche, visionäre Schritte zur rechten Zeit auf dem Weg hin zur Schaffung eines Netzwerks von MSG und Fangverbotszonen im Südlichen Ozean, die den bis heute gemachten Zusagen der CCAMLR entsprechen.

„Die AOA hofft, dass das Engagement Russlands für den Schutz des Weddell-Meers bedeutet, dass Russland auch hinsichtlich der Vorschläge zur Ostantarktis und dem Ross-Meer eine Führungsrolle übernehmen wird“, so Onno Groß weiter.

Diese Pressemitteilung findet ihr beim WWF.

Vollständig geschützte Fangverbotszonen sind Gebiete, die von jeglicher extraktiver Nutzung ausgenommen sind, so auch von jeglicher Fischerei. Vollständig geschützte Fangverbotszonen bieten den größtmöglichen Schutz für alle Bestandteile des Meeresökosystems.

Meeresschutzgebiete (MSG) sind Gebiete, in denen bestimmte Aktivitäten nur begrenzt gestattet oder vollständig untersagt sind, um festgelegte Ziele im Bereich Umweltschutz, Schutz von Lebensräumen bzw. Fischereimanagement zu erreichen.

Hafenkooperation statt Flussvertiefungen!

geladenes Frachtschiff läuft in Hafen ein, um gelöscht zu werden

© Julius_Silver / Pixabay

Verschiedene Umweltverbände stellen sich gegen geplante Flussvertiefungen und Veränderungen an Häfen, da diese nicht notwendig wären, wenn die norddeutschen Hafenstädte kooperieren würden und ein tiefgangabhängiges Logistikkonzept ausgearbeitet würde, wodurch die Standorte nicht um die selben Schiffe konkurrieren müssten. Eine Kooperation zwischen Hamburg, Bremen und Niedersachsen würde folglich sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Vorteile mit sich bringen. Flussvertiefungen, wie zum Beispiel die bereits erfolgten acht Elbvertiefungen, führen das Risiko mit sich, dass Flüsse in Dürresommern austrocknen oder sehr wenig Wasser führen. Dabei werden Dürresommer aufgrund der Erderwärmung immer wahrscheinlicher, weshalb eine Elbvertiefungen gerade jetzt die falsche Maßnahme ist.

Den Artikel Hafenkooperation statt Flussvertiefungen! vom 08.04.2013 findet ihr auf der Seite des WWF.

Mehr zum Thema findet ihr in der Pressemitteilung Weltwassertag: NABU fordert Gewässerpolitik von der Quelle bis zum Meer des NABU.

UPDATE: 2019 wurde unter Bundesverkehrsminister Scheuer trotz großen Widerstands vonseiten verschiedener Umweltverbände mit der 9. Elbvertiefung begonnen.

UN-Meereskonferenz in Indonesien

Überfüllter Müllcontainer auf einer Düne mit Müll daneben

© RitaE / Pixabay

Rund 1000 von der UN eingeladene Wissenschaftler:innen, Politiker:innen und NGOs aus 72 Nationen diskutieren auf der UN-Weltmeereskonferenz in Indonesien über die Verschmutzung der Meere durch Müll und Abwässer sowie über mögliche Lösungsansätze. Die Probleme, die Plastikmüll im Meer verursacht, sind hinreichend bekannt: Er wird von Tieren aufgenommen, die mit vollem Magen verhungern. Doch das Problem wird durch den Zerrieb des Plastiks im Meerwasser noch verstärkt, es entsteht Mikroplastik. Dadurch wird die Gesamtoberfläche stark vergrößert, Zusatzstoffe wie Weichmacher oder Flammschutzmittel werden freigesetzt und Chemikalien und Gifte wie DDT und PCB vom Mikroplastik leichter aufgenommen. Fische, Muscheln und Würmer fressen dieses Mikroplastik, da sie es mit Plankton verwechseln, und wer als Mensch Fisch konsumiert, nimmt somit ebenfalls  Plastikpartikel und angereicherte Chemikalien auf. Das Plastik wird Teil der Nahrungskette.

Aber auch über die in die Ozeane geleiteten Abwässer sollten wir uns Gedanken machen, denn bisher ist der Medikamenten- und Düngemitteleintrag zu hoch. Durch die erhöhte Nährstoffkonzentration an den Küsten kommt es zu einer verstärkten Algenblüte. Wenn diese Algen anschließend absterben, verbrauchen sie dabei Sauerstoff, die Folge sind sogenannte Todeszonen, in denen nicht genügend Sauerstoff vorhanden ist, sodass kein bis kaum Leben möglich ist. Medikamente wie die Antibabypille oder Antidepressiva wirken schon bei sehr geringer Konzentration und schaden ebenfalls den Organismen.

Die UN-Meereskonferenz will nun Lösungsansätze erarbeiten, die den Schadstoffeintrag in die Ozeane stoppen sollen. Dazu gehört eine revolutionierte Landwirtschaft und eine aufgeklärte Gesellschaft, sowie einzelne Verbote und Richtlinien.

Den Artikel Rettung der Ozeane von Dagmar Röhrlich vom 14.05.2009 findet ihr beim Deutschlandfunk.

Nicht nur die Meere leiden unter der Plastikflut. Unser Blogbeitrag Zu viel Mikroplastik im Boden von 25.03.2019 verdeutlicht, dass Kunststoffe auch an Land und in der Luft Probleme verursachen.

WWF: Öl-Konzerne bedrohen Wale

Boot steuert Ölplattform an; weitere Ölplattform im Hintergrund

© wasi1370 / Pixabay

Pressemitteilung, 20. April 2009, WWF

WWF: ÖL-KONZERNE BEDROHEN DIE LETZTEN 130 WESTPAZIFISCHEN GRAUWALE. / BP UND EXXON VERWEIGERN GESPRÄCHE MIT EXPERTENGRUPPE.

Vor der Ostküste der russischen Insel Sachalin geraten die letzten rund 130 Westpazifischen Grauwale zunehmend unter Druck, denn dort entsteht derzeit das weltweit größte Öl- und Gasförderprojekt. Erste Folgen sind bereits absehbar: Im vergangenen Jahr wurden deutlich weniger Grauwale gezählt als üblich. Der WWF fordert von den beteiligten Konzernen – Exxon, Shell, Gazprom, BP und Rosneft – ihre Entwicklungsvorhaben zu stoppen, bis eine Expertengruppe den Einfluss auf die Wale beurteilt und Empfehlungen zur weiteren Vorgehensweise herausgegeben hat. Das Gremium trifft sich am 21. April in Genf, um neu gewonnene Daten auszuwerten und über Schutzmaßnahmen zu beraten. Exxon, BP und der russische Rosneft-Konzern lehnten im Vorfeld eine Teilnahme an der Konferenz ab. Zur internationalen BP Group gehört auch die bekannte Tankstellenkette Aral. Exxon, das derzeit umsatzstärkste US-Unternehmen, ist in Deutschland vor allem mit seiner Marke Esso bekannt.

„Exxon, Rosneft und BP weigern sich, überhaupt mit den Wissenschaftlern zu sprechen. Sie erkennen das Gremium nicht als Dialogpartner an“, kritisiert Volker Homes, Leiter WWF-Artenschutz. Da alle Gesprächsangebote und Vorschläge bisher ignorieret wurden, hofft der WWF jetzt auf den Druck von Politik und Öffentlichkeit. Eine international koordinierte E-Mail-Aktion an die Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzenden der Konzerne fordert einen sofortigen Stopp aller Baumassnahmen zur Öl- und Gasförderung in den Gewässern vor Sachalin. „Die Mail-Kampagne soll den betreffenden Mineralölkonzernen klar machen, dass die Verbraucher und Kunden einen Schutz der Grauwale wollen“, sagt der WWF-Walexperte Volker Homes. Bisher hätten sich knapp 15.000 Bürger an der Aktion beteiligt.

Die Grauwale im Westpazifik galten in den 1970er Jahren bereits als ausgestorben. Die wiederentdeckten rund 130 Tiere sind die letzten ihres Bestandes. Zunehmender Schiffsverkehr und Unterwasserlärm, als Folge der Großprojekte, mache den Tieren zu schaffen. Nachweislich änderte sich das Verhalten der Wale in den betroffenen Gewässern. Die gigantischen Meeressäuger kommunizieren und orientieren sich per Schallwellen. Daher reagieren sie auch äußerst sensibel auf Lärmbelastung. So fanden Wissenschaftler und Walbeobachter heraus, dass sich die Tiere während der Konstruktionsphasen signifikant weniger in dieser Region aufhielten, obwohl hier ihre wichtigsten Nahrungsgründe liegen.

Diese Pressemitteilung findet ihr beim WWF.

Moskau verbietet Robbenjagd im Weißen Meer

Sattelrobben-Jungtier liegt ruhend am Strand

© henriette valkema / Unsplash

Russland verbietet ganzjährig die Robbenjagd von unter einem Jahr alten Sattelrobben im Weißen Meer und handelt dadurch vor Kanada, das ein solches Verbot noch nicht eingeführt hat. Der Erfolg geht vor allem auf die Bemühungen des Internationalen Tierschutzfonds (IFAW) zurück, der in Russland, Kanada und der EU gegen die kommerzielle Robbenjagd kämpft. Ursprünglich sollte das Verbot nur auf die Jagd von wenigen Tage alten Jungtieren beschränkt sein und in der Hauptjagdsaison vom 10. März bis 1. Mai sogar vollständig entfallen. Jedoch wurde das Verbot in Russland aufgrund des enormen Drucks durch die Bevölkerung verstärkt, sodass nun ein striktes Jagdverbot für alle Sattelrobben, welche jünger als ein Jahr alt sind, gilt. Nun fordert der IFAW vor allem Kanada dazu auf, es Russland gleichzutun.

In Europa führte das Ausmaß der Robbenjagd zu einer sehr starken Dezimierung der Populationen, sodass einige Arten vom Aussterben bedroht waren oder immer noch sind. Heutzutage ist die Robbenjagd nicht notwendig zum Leben und wirtschaftlich nicht mehr rentabel und ruft immer mehr Widerstand hervor.

Den Artikel Moskau verbietet Robbenjagd im Weißen Meer von Dörte von der Reith vom 18.03.2009 findet ihr beim Presseportal.

Informationen über den Internationalen Tierschutzfond findet ihr auf der Seite des IFAW – International Fund for Animal Welfare.

NABU kritisiert Planung der Fehmarnbeltquerung

Fehmarnbeltquerung: Brücke über dem Wasser mit metallenem Stabilisationsbogen

© PublicDomainPictures / Pixabay

Das Aktionsbündnis gegen eine feste Fehmarnbeltquerung sieht neben vielen ökologischen Risiken auch wirtschaftliche Bedenken, die dazu beitragen sollen, die Bundesregierung von der Planung einer Fehmarnbeltbrücke oder eines Tunnels abzuhalten. In einem Gutachten, das der NABU in Auftrag gegeben hat, wird deutlich, dass die Fehmarnbeltbrücke durch ihre Brückenpfeiler den Schiffsverkehr einschränken würde, sodass er durch den Fehmarnbelt geleitet werden müsste, um das Kollisionsrisiko herabzusenken. Außerdem ist es wahrscheinlich, dass die Baukosten mehr als doppelt so hoch sein könnten als vermutet, wobei nicht klar ist, ob die Brücke an allen Tagen des Jahres befahrbar sein wird. Zugleich ist fraglich, ob die Nachfrage einer solchen Querung besteht, da ein Verkehrszuwachs nicht in Nord-Süd-Richtung sondern in West-Ost-Richtung erwartet wird. Des Weiteren müsste auf der deutschen Seite eine Hinterlandanbindung vorhanden sein, deren Baukosten mit 840 Millionen Euro beziffert werden, welche noch nicht im aktuellen Bundesverkehrswegeplan einbezogen sind.

Den Artikel NABU-Broschüre zur Fehmarnbeltquerung vom 17.03.2009 findet ihr beim NABU.

UPDATE:

Deutschland und Dänemark haben sich zwar gegen eine Brücke entschieden, planen jedoch, einen Tunnel durch die Ostsee zu bauen. Diese Entscheidung ist angesichts der herannahenden Umweltkatastrophe unverständlich, wie unser Blogbeitrag Die Fehmarnbeltquerung gefährdet die Tier- und Pflanzenwelt der Ostsee vom 06.10.2020 hervorhebt.

Nachdem der NABU vor dem Bundesverwaltungsgericht gegen die Umsetzung des Fehmarnbelttunnels geklagt hat, wurde dieses Bauprojekt für rechtens erklärt.

WWF: Islands neuer Fischereiminister will Wale schlachten

Buckelwal springt aus dem Wasser

© Free-Photos / Pixabay

Pressemitteilung, 20. Februar 2009, WWF

Insgesamt 250 Wale sollen im Jahr 2009 in Island erlegt werden dürfen. Das bestätigte Islands neuer Fischereiminister Steingrimur J. Sigfusson. 100 Zwergwale und 150 der gefährdeten Finnwale sind damit zum Abschuss freigegeben. „Die heutige Entscheidung ist ein Skandal“, sagt Volker Homes, Experte für Meeressäuger und Leiter des Artenschutzgramms bei WWF Deutschland. „Die Wale haben sich noch immer nicht von den Folgen des kommerziellen Walfangs erholt.“ Die Jagd auf Zwerg- und Finnwale zu erlauben sei, so Homes weiter, ein Schlag ins Gesicht für die weltweiten Bemühungen zum Schutz der riesigen Meeressäuger.

Die isländische Regierung führt vor allem wirtschaftliche Interessen für die beschlossene Walfangquote an. Experten allerdings bezweifeln, dass Island überhaupt Käufer für das Walfleisch findet. „Eines steht fest, für die 60,000 ist es zu viel Walfleisch“, sagt Volker Homes. Und auch in Japan gebe es, so der WWF-Experte derzeit keine Nachfrage: „In Japan wird der Walfleisch-Berg immer größer und gammelt heute schon ungenutzt vor sich hin.“ Zudem verstößt jeglicher Handel mit Walfleisch gegen das Washingtoner Artenschutzabkommen. Der WWF fordert die internationale Staatengemeinschaft daher dazu auf, Druck auf das wirtschaftlich angeschlagene Island auszuüben, diese Entscheidung doch noch rückgängig zu machen. „Finanzhilfen und wirtschaftliche Unterstützung dürfte es nur geben, wenn Island seinen skandalösen Entschluss zurücknimmt.“

Der Finnwal (Balaenoptera physalus) ist der nächste Verwandte des Blauwals und nach ihm das zweitgrößte Tier der Erde. stimmte die Internationale Walfangkommission (IWC) zu, ab 1986 den kommerziellen Fang von Finnwalen solange komplett einzustellen, bis die Bestände sich erholt haben. Der ursprüngliche Bestand wird auf rund 400.000 Südliche und 70.000 Nördliche Finnwale geschätzt. Seine exzessive Ausbeutung hatte den Bestand auf unter 5.000 gedrückt. Nach WWF-Angaben wurden seit Inkrafttreten des internationalen Moratoriums für den kommerziellen Walfang 1986 insgesamt rund 30.000 Wale gefangen und getötet – hauptsächlich von Staaten wie Norwegen, Japan und Island.

Diese Pressemitteilung findet beim WWF.

Delfin-Shows: Walschützer:innen kritisieren TUI

In einer Halle springen drei Delfine durch drei Reifen, während auf einer Seite Menschen auf einer Tribüne sitzen

© Pompi / Pixabay

Das selbsternannte Siebensterne-Hotel „Rixos Hotel Premium“ im türkischen Belek veranstaltet tierquälerische Delfin-Shows, bei welchen die Trainer die Tiere zu menschenähnlichem Verhalten nötigen. Zum Beispiel imitiert das Walross in der Show einen Karaokesänger, macht Liegestützen und Sit-Ups, während die Delfine in einem winzigen Becken schwimmen und sich für die Zuschauer:innen zu Stepptanz-Musik bewegen müssen.

Walschützer:innen heben hervor, dass der Reiseveranstalter TUI das Hotel in seinem Türkei-Sommerkatalog führt und die Delfin-Shows unter der Rubrik Unterhaltung preist. Gleichzeitig hat TUI in den vorigen Jahren bei der Aktion Jahr des Delfins der Vereinten Nationen mitgemacht und sich für den Schutz von Walen und Delfinen eingesetzt. Indem TUI weiter Hotels und Freizeitparks mit Delfinshows bewirbt und diese Vorführungen preist, tritt die Diskrepanz zwischen allgemeinen Beteuerungen und tatsächlichen Handlungen hervor.

Indem diese Branche weiterlebt, unterstützt sie das jährliche Töten von bis zu 230.000 Delfinen in japanischen Küstengewässern. Dabei sind Delfine schon stark durch die Fischerei und den sogenannten „Beifang“ bedroht.

Den Artikel „WDSF-Walschützer kritisieren TUI Guardian bezeichnet Hotel-Delfinhaltung als krank“ vom 16.02.2009 findet ihr beim Presseportal.

Die Kampagne FREI! Mein Zuhause hat keine Wände setzt sich ebenfalls für ein Ende der Delfinhaltung ein.

Update: 2019 wurden 1100 verendete Delfine an Frankreichs Küste gespült, die vermutlich als Beifang in den Netzen der Trawler gestorben sind

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