Klima

Meeresschutz ist Klimaschutz.

Klimaaktivisten legen Forderungen an deutsche Politik vor

Die „Fridays for Future“-Bewegung kämpft weiter. Zum ersten Mal stellen die Klimaaktivist*innen in Deutschland konkrete Forderungen an die Politik. Die Regierungen werden auf Kommunal-, Landes-, und Bundesebene aufgefordert, die Klimakrise als solche auch zu benennen. Zu den Forderungen gehören auch der Kohleausstieg bis 2030, 100% erneuerbare Energieversorgung  und ein Nettonull in der Treibhausgasbilanz bis 2035. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Wissenschaftler:innen haben sie ein Grundsatzpapier mit ihren Forderungen ausgearbeitet, damit die Ziele des Pariser Klimaabkommens einzuhalten sind und die globale Erwärmung auf unter 1,5 °C zu begrenzen ist.

Den Artikel Klimaaktivisten legen Forderungen an deutsche Politik vor findet ihr bei ZEIT ONLINE.

Forderungen und weitere Informationen über Fridays for Future findet ihr hier:

https://www.deepwave.org/schuelerstreik-organisatorin-luisa-neubauer-im-interview/

https://www.deepwave.org/klimastreikende-fangen-bei-sich-an/

 

 

 

 

Kaum noch neue Korallen im Great Barrier Reef

Ein Korallenriff mit vielen kleinen bunten Fischen

© visa vietnam / Pixabay

Einer neuen Studie zufolge gibt es im weltgrößten Korallenriff, dem Great Barrier Reef, kaum noch Korallennachwuchs. Durch die Erderwärmung steigt auch die Wassertemperatur, was dazu führt, dass die Korallen ausbleichen und absterben. Die ökologische Vielfalt in den Meeren ist stark bedroht durch das Massensterben der Korallen. Am 24.05.2019 zeigen wir auf unserem DEEPWAVE Filmfestival neue Dokumentarfilme über die Gefährdung des Ökosystems der Korallen.

Den zugehörigen Artikel „Kaum noch neue Korallen im Great Barrier Reef“ vom 04.04.2019 findet ihr bei der HAZ.

Den vollständigen Bericht vom „Nature“ Magazin findet ihr hier.

DEEPWAVE Filmfestival: https://www.deepwave.org/projekte/deepwave-filmfestival/

 

Immer weniger Meereis erreicht die Arktis

Vier Forscher:innen vom AWI in roten Anzügen knien im Eis und untersuchen es

© Alfred-Wegener-Institut / Folke Mehrtens (CC-BY 4.0)

Forscher:innen vom Alfred-Wegener-Institut (AWI) für Polar- und Meeresforschung fanden heraus, dass immer weniger Meereis aus russischen Gewässern in der zentralen Arktis ankommt. Da das Eis schon vorzeitig schmilzt, kommen die, im Eis gespeicherte Schwebestoffe und Mineralien nicht mehr in der Arktis an und können dort nicht verteilt werden. Das hat nicht nur physikalische, sondern auch biologische und chemische Auswirkungen auf das Ökosystem. Durch die Erderwärmung kommen mittlerweile nur noch 20 Prozent des, in den Randmeeren gebildeten Meereises, in der zentralen Arktis an. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die Arktis im Sommer komplett meereisfrei sein wird.

Den zugehörigen Artikel „Immer weniger Meereis erreicht die Arktis“ vom 02.04.2019 findet ihr bei der FAZ.

Den vollständigen Forschungsbericht von den Forscher:innen vom AWI im „Scientific Reports“  findet ihr hier.

Ein neuer Bericht des UN-Umweltprogramms Unep beschreibt die voraussichtlich künftigen Temperaturveränderungen am Nordpol. Erfahrt mehr dazu in unserem Forschungs– und Klimablog.

 

 

Was passiert, wenn die Erde 4°C wärmer wird?

Der Weltklimarat (IPCC) geht davon aus, dass sich unsere Erde um 4 °C erwärmen wird, ohne weitere Anstrengungen den Klimawandel zu bremsen. Die Folgen für die Menschheit und den Planeten werden schwerwiegend, selbst wenn die unrealistischen Ziele und freiwilligen Beschlüsse der Pariser Klimakonferenz 2015 umgesetzt werden. Doch was macht es für einen Unterschied, um wie viel Grad sich die Erde genau erwärmt? Und was würde die weltweite Klimaerwärmung für die Menschheit und den Planeten bedeuten? Die Beantwortungen dieser Fragen und weitere Erklärungen zu den Auswirkungen des Klimawandels findet ihr in diesem Video.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=nARngHsFtl0&feature=youtu.be

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=nARngHsFtl0&feature=youtu.be

 

Bis zu fünf Grad mehr in der Arktis

Ein paar kleine Eisschollen schwimmen im Wasser, im Hintergrund sieht man das Festland der Arktis

© Free-Photos / Pixabay

Hat die Arktis bereits ihren Kipppunkt erreicht? Laut dem neuen Bericht „Global Linkages“ der UNO sieht es ganz danach aus. Selbst wenn die Länder ihre Klimaschutzversprechen ab jetzt wirklich einhalten, wird sich die Temperatur des arktischen Ozeans bis Mitte des Jahrhunderts um 3 bis 5 Grad erhöhen. Im Vergleich zum weltweiten Durchschnitt erwärmt sich die Arktis sogar doppelt so schnell. Weniger Schnee und Eis bedeutet, dass der Albedo-Effekt (das Rückstrahlungsvermögen der Erde) reduziert wird, also weniger Sonnenlicht reflektiert werden kann und die Erde sich dadurch noch schneller erwärmt. Dieser Prozess wird zusätzlich durch das Auftauen von Permafrostböden verstärkt, die so Methan und CO2 in die Atmosphäre freisetzten, was wiederum die Erde weiter aufheizt. Ein Teufelskreis also.

Die Konsequenzen werden auch global immer sichtbarer: Durch die Erwärmung der Arktis wird der “Jet-Stream”, ein Bündel an starken Winden, abgeschwächt. Dadurch kann wärmere Luft weiter in den Norden gelangen, und umgekehrt, auch kalte Luft weiter in Süden. Das zieht Veränderungen des gesamten globalen Klimas mit sich und kann in Zukunft die Häufigkeit von Extremwetterereignissen verstärken.

Den zugehörigen Artikel von Bernhard Pötter vom 27.03.2019 findet ihr bei der taz.

Den vollständigen Bericht „Global Linkages“ des UN-Umweltprogramms Unep findet ihr hier.

Auf welche ungewöhnliche Weise ein kleines Dorf in Russland von dem Rückgang des Arktiseises betroffen ist, könnt ihr in unserem Klimablog nachlesen.

Klimastreikende fangen bei sich an

Schulstreikbewegung: eine Fridays for Future-Demonstration. Viele Menschen stehen vor dem Brandenburger Tor. Ein Demoschild mit einer brennenden Erde ragt aus der Menge heraus

© Nico Roicke / Unsplash

Die „Fridays for Future„-Bewegung hat nur ein geringes Vertrauen in Politik und Wirtschaft. Die jungen Klimaaktivist*innen setzen auf die Veränderung des eigenen Lebensstils und des Konsumverhaltens und fordern ein Umdenken der Volksvertreter*innen. „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut!“, lautet einer ihrer Demosprüche.

Bei der weltweiten Großdemo am 15. März führten Forscherteams aus mehreren Ländern Befragungen unter dem Demonstrierenden durch. Welche Menschen stecken eigentlich hinter der weltweiten Schulstreikbewegung? Was wollen sie konkret erreichen? Was tun sie persönlich für eine nachhaltigere Zukunft? Junge Menschen, von Kritikern häufig als „Schulschwänzer“ beschimpft, haben Angst vor einer Zukunft voller irreversibler Klimakatastrophen.

Den Artikel „Klimastreikende fangen bei sich selbst an“ von Verena Kern vom 26. März 2019 findet ihr bei klimareporter°.

Weitere Informationen über die „Fridays for Future“-Bewegung:

Mangroven und ihre Bedeutung für den Klimaschutz

Links und rechts des Flusses stehen viele Mangroven

© kmarius / Pixabay

Pressemitteilung, 26.03.2019 vom idw- Informationsdienst Wissenschaft

Dr. Susanne Eickhoff Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT)

Viele Studien legen nahe, dass Mangroven gigantische Kohlenstoffreservoire und ein bedeutender Faktor für den Klimaschutz sind. Doch bisher fehlten genaue Berechnungen, wieviel Kohlenstoff ein Mangrovenwald in einem bestimmten Zeitabschnitt speichert. Für Klimaschutzprogramme und Emissionshandel sind solche Zahlen aber überaus relevant. Ein Forscherteam vom Leibniz-Zentrum für Marine Tropenforschung (ZMT) liefert nun Speicherraten für indonesische Mangroven.

Hohe Konzentrationen von CO2 in der Atmosphäre und die damit verbundene Klimaerwärmung führen uns immer deutlicher zu Bewusstsein: es ist zwingend notwendig, die Kohlenstoff-Senken unserer Erde zu erhalten. Damit sind solche Ökosysteme gemeint, die besonders viel Kohlenstoff speichern, wie die Ozeane oder an Land die Torfsümpfe.

Auch Mangroven helfen beim Klimaschutz: sie sind hocheffiziente Kohlenstoffspeicher. Als Wälder am Übergang zwischen Land und Meer sind sie den Tiden ausgesetzt und werden regelmäßig überschwemmt. Das Dickicht ihrer Stelz- und Luftwurzeln hält jedoch das Sediment im Waldboden zurück und verhindert, dass es ausgewaschen wird. Im Schlick sammeln sich enorme Mengen an organischem Material an: abgefallene Blätter, abgestorbenes Holz und Wurzeln, Ausscheidungen von Fischen und Krabben sowie angeschwemmtes Material von Flüssen und Tiden. Die Schlammschichten können viele Meter tief sein.

Um die Effizienz von Mangroven als Kohlenstoffspeicher zu beurteilen, wurde bisher auf den Kohlenstoffbestand im Boden zurückgegriffen. Amerikanische Wissenschaftler beispielsweise bestimmten in 2011 die Menge, die im Sediment vorhanden ist: im Durchschnitt über 1000 Tonnen pro Hektar, viermal so viel wie in tropischen Regenwäldern. Insgesamt schätzten die Forscher, dass zwischen vier und 20 Milliarden Tonnen Kohlenstoff in den Gezeitenwäldern gespeichert sind. […]

Die vollständige Pressemitteilung findet ihr beim idw- Informationsdienst Wissenschaft.

LEIBNIZ-ZENTRUM für Marine Tropenforschung: https://www.leibniz-zmt.de/de/

 

 

 

Hitzewellen vernichten Unterwasserwelt

Glühende Erde im Wasser vor brennendem Hintergrund

© Geralt / Pixabay

Hitzewellen auf der ganzen Welt vernichten Tier- und Pflanzenbestände – auch unter Wasser. Innerhalb kurzer Zeit sterben über mehrere Kilometer hinweg massenhaft Meerespflanzen und -tiere, weshalb Wissenschaftler:innen den Vergleich zu Waldbränden herbeiziehen. Diese Hitzewellen werden immer häufiger, halten immer länger an und und richten dadurch immer mehr Schaden an. Und die ohnehin steigende Meerestemperatur verstärkt sie noch.

Während einer Hitzewelle werden Seegras und Seetang vernichtet und Korallenriffe nachhaltig geschädigt, die essentiell für den Erhalt des Ökosystems sind. Sie bieten Fischen Nahrung und Schutz, die als Teil ihrer Nahrungskette auch Seevögel beeinflussen. Da sich die Hitzewellen über sehr große Flächen erstrecken, können betroffene Tiere nicht in kühlere Bereiche des Meeres fliehen, sodass ihr Toleranzbereich überschritten wird. Modelle berechnen, dass Blau-, Buckel-, und Finnwalpopulationen einen besorgniserregenden Rückgang erleiden könnten.

Die Auswirkungen der Unterwasser-Hitzewellen sind auch deshalb so katastrophal, weil die Ökosysteme im Meer bereits unter anderen Stressfaktoren wie Überfischung, Lärm und Verschmutzung leiden.

Den Artikel Heatwaves sweeping oceans ‘like wildfires’, scientists reveal von Damian Carrington vom 04.03.2019 findet ihr bei The Guardian.

UPDATE: In unserem Blog findet ihr eine Pressemitteilung des NABU vom 5.12.2019, die einen Report aufgreift, der verdeutlicht, wie die Klimakrise den Lebensraum Ozean bedroht.

Schülerstreik: Organisatorin Luisa Neubauer im Interview

Luisa Neubauer steht auf einer Bühne mit einem Mikrofon, hinter ihr stehen andere Jugendliche mit Plakaten

© Andol / Wikimedia Commons (CC BY-SA 4.0)

Klimaaktivistin und Hauptorganisatorin der „Fridays for Future“- Streiks in Deutschland, Luisa Neubauer, war im Gespräch mit UNICUM. Im Interview sprechen sie über ihr Engagement für die Klimaproteste, das Schule schwänzen und insbesondere die Notwendigkeit der Klimapolitiker:innen, sofort zu handeln. Wir müssen jetzt etwas gegen die Klimakrise unternehmen, denn wir stehen kurz vor einem weltweiten ökologischen Kollaps!

Elene Weber: „In was für einer Welt möchtest du einmal leben?“

Luisa Neubauer: „In einer Welt, in der Entscheidungen getroffen werden, weil sie richtig sind, und nicht, weil sie finanziell gut abgesichert sind. In einer Welt, in der wir uns selbst lieben und uns gegenseitig lieben und den Planeten lieben.“

Das vollständige Interview, geführt von Elene Weber am 01.03.2019 findet ihr beim UNICUM.

„Fridays for Future“: https://fridaysforfuture.de/

Marine Senke für menschgemachtes CO2 bestimmt

Ein dunkles Meer mit vielen kleinen Wellen, der Horizont ist bewölkt

© Ant Rozetsky / Unsplash

Die ETH Zürich hat ein internationales Forschungsprojekt geleitet, das über 13 Jahre die Menge der menschengemachten CO2-Emissionen, die die Meere aus der Atmosphäre aufgenommen haben, gemessen hat. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass je höher die CO2-Konzentration in der Luft ist, desto mehr CO2 absorbieren auch die Meere. Zwar leistet die ozeanische Kohlenstoffsenke für das Klima einen wichtigen Dienst, aber gleichzeitig versauern die Ozeane durch die steigende CO2-Aufnahme, sodass lebensnotwendige Meeresökosysteme zerstört werden.

 

Den zugehörigen Artikel „Marine Senke für menschgemachtes CO2 bestimmt“ von Michael Keller vom 14.03.2019 findet ihr bei ETH Zürich.

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