Good News

Das Meer und seine Bewohner geraten immer mehr in das Bewusstsein der Gesellschaft.
Nachrichten über unseren Umgang mit den Meeren sind oft erschreckend, aber es gibt auch Lichtblicke, die Ansporn sind, umzudenken.

Whitley Awards: „Green Oscars“

Die Verleihung der Oscars in Hollywood zieht jedes Jahr aufs Neue große Aufmerksamkeit auf sich, aber auch im Naturschutz gibt es die sogenannten „Green Oscars“  (offiziell: Whitley Awards). Bei den Whitley Awards verleiht der Whitley Fund for Nature  jährlich Preise an lokale Naturschutzprojekte. Zudem bietet er Trainings und finanzielle Unterstützung für Einzelkämpfer:innen des Naturschutzes im globalen Süden an. Durch die Verleihung der Whitley Awards richtet der Whitley Fund for Nature jedes Jahr die Aufmerksamkeit auf einige besonders fördernswerte Projekte und verhilft ihnen dadurch zu internationalem Ansehen.

Kerstin Forsberg: Planeta Océano

Dieses Jahr ist unter anderem Kerstin Forsberg und ihre Meeresschutzorganisation Planeta Océano in Peru unter den Preisträger:innen. Forsberg setzt sich unter Einbeziehung der lokalen Fischer:innen erfolgreich dafür ein, dass der Fang, Verzehr oder Verkauf von Mantarochen in Peru für illegal erklärt wird.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=7AX1TByXTpQ

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=7AX1TByXTpQ

Pablo Borboroglu: Global Penguin Society (GPS)

Pablo Borboroglu und seine Organisation Global Penguin Society (GPS) wurden ausgezeichnet für ihre bisher erzielten Erfolge im Pinguinschutz. Über die Hälfte der globalen Pinguinarten sind vom Aussterben bedroht. Die Global Penguin Society hat 125 Organisationen aus Wissenschaft, Bildung und Fischereimanagment zusammengebracht, die sich auf verschiedenen Ebenen und in unterschiedlichen Regionen der Welt für den Schutz der Pinguine einsetzen.

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=aRID0kkwYF8&t=60s

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=aRID0kkwYF8&t=60s

UPDATE: Forscher:innen haben nun Belege dafür, dass Unterwasserlärm nicht nur Delfine und Wale schädigt. Auch Pinguinen wird durch Schiffsmotoren und seismische Airguns geschadet. Dies gewinnt Bedeutung, da die Antarktis zunehmend ins Blickfeld wirtschaftlicher Interessen rückt und deshalb mit mehr Lärm in dieser Region zu rechnen ist.

Plastikmüll auf Haiti – Wie „The Plastic Bank“ die Meere sauber hält

Alltagsgegenstände aus Plastik, wie Wasserflaschen und Plastikstrohhalme sind übereinander gestapelt

© stux / Pixabay

Das 2013 gegründete Sozialunternehmen „The Plastic Bank“ löst in Haiti zwei Probleme auf einen Streich: die Armut der Bevölkerung und die Müllverschmutzung vor den Küsten des Landes. Die Recyclingfirma kauft den Menschen ihren Plastikmüll ab. Dadurch wird der Kunststoff zu wertvoll, um ihn einfach achtlos wegzuwerfen. Das gesammelte Plastik wird in Recyclinganlagen verwertet und als „Social Plastic“ weiterverkauft. So verwenden beispielsweise die Kosmetikfirmen Lush und Henkel das „Social Plastic“ für manche ihrer Verpackungen. Allerdings subventionieren Firmen, die das soziale Plastik kaufen, den höheren Betrag im Vergleich zu herkömmlichem Plastik, weshalb es für „The Plastic Bank“ schwer ist, neue Kunden für den recycelten Kunststoff zu finden. Trotzdem konnte die Firma seit 2015 in Haiti mehr als 600 000 Dollar generieren und 3 000 Tonnen Plastik recyclen. Für seine großartige Idee zur Plastikverminderung hat der Gründer David Katz bereits mehrere Preise gewonnen, darunter den RCBC „Innovation Award“.

Ein Schritt gegen Armut und Plastikverschmutzung

Die Plastiksammler:innen erhalten von der Plastik-Bank Bargeld, verschiedene Dienstleistungen oder Güter. So bekommen die Haitianer:innen 30 Cent pro Kilo Plastik. Dies bedeutet einen großen Schritt gegen die Armut des Landes. Außerdem hat „The Plastic Bank“ Partnerschaften mit zwei haitischen Schulen. Dadurch können Eltern Plastik gegen einen Schulgebührenkredit für ihre Kinder eintauschen.

“Jetzt kann ich die Miete bezahlen, meine Kinder können in die Schule gehen und ich kann ihnen regelmäßig zu Essen geben,“  sagt Pascal Cange, 21, Haitianer (bei Good Impact)
Zuvor musste Cange in mehreren Gelegenheitsjobs arbeiten, nun hat er durch das Plastiksammeln ein sicheres Einkommen.

Dieses Video bringt die Beweggründe und die Funktionsweise von „The Plastic Bank“ näher:

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=SdLQLaZO10U

Quelle: Plastic Bank auf YouTube

Weitere Quellen: Plastik Bank, Good Impact.org

 

 

Allianz für Ozeanforschung: Eine Nasa für die Meere


© Maike Nicolai / GEOMAR (CC BY 4.0)

Die Union und SPD wollen, laut Koalitionsvertrag, eine Allianz der Ozeanforschung errichten. Ziel ist es, die Forscher:innen und Kapazitäten der verschiedenen Küsten- und Meeresforschungsinstitute in Deutschland für bestimmte Forschungsgebiete langfristig zusammenzubringen, denn es gibt zwar Kooperationen zwischen den Instituten, doch die eigenen Forschungsdaten werden nicht immer zur Verfügung gestellt. Durch ein zentrales Daten- und Rechenzentrum können die Institute ihr Wissen teilen und gemeinsam große Projekte angehen. Ein gemeinnütziger Verein soll die Zusammenarbeit der Einrichtungen koordinieren.

Den zugehörigen Artikel von Matthias Kirsch vom 14.02.2018 findet ihr bei der shz.

 

Moskau verbietet Robbenjagd im Weißen Meer

Sattelrobben-Jungtier liegt ruhend am Strand

© henriette valkema / Unsplash

Russland verbietet ganzjährig die Robbenjagd von unter einem Jahr alten Sattelrobben im Weißen Meer und handelt dadurch vor Kanada, das ein solches Verbot noch nicht eingeführt hat. Der Erfolg geht vor allem auf die Bemühungen des Internationalen Tierschutzfonds (IFAW) zurück, der in Russland, Kanada und der EU gegen die kommerzielle Robbenjagd kämpft. Ursprünglich sollte das Verbot nur auf die Jagd von wenigen Tage alten Jungtieren beschränkt sein und in der Hauptjagdsaison vom 10. März bis 1. Mai sogar vollständig entfallen. Jedoch wurde das Verbot in Russland aufgrund des enormen Drucks durch die Bevölkerung verstärkt, sodass nun ein striktes Jagdverbot für alle Sattelrobben, welche jünger als ein Jahr alt sind, gilt. Nun fordert der IFAW vor allem Kanada dazu auf, es Russland gleichzutun.

In Europa führte das Ausmaß der Robbenjagd zu einer sehr starken Dezimierung der Populationen, sodass einige Arten vom Aussterben bedroht waren oder immer noch sind. Heutzutage ist die Robbenjagd nicht notwendig zum Leben und wirtschaftlich nicht mehr rentabel und ruft immer mehr Widerstand hervor.

Den Artikel Moskau verbietet Robbenjagd im Weißen Meer von Dörte von der Reith vom 18.03.2009 findet ihr beim Presseportal.

Informationen über den Internationalen Tierschutzfond findet ihr auf der Seite des IFAW – International Fund for Animal Welfare.

SeaOrbiter: Raumschiff für die Weltmeere

SeaOrbiter als Modell mit Informationstafelnn im Hintergrund

© CC BY-SA 3.0 / Wikimedia Commons

Der französische Architekt Jacques Rougerie will Kunst und Wissenschaft zusammenbringen, indem er im „SeaOrbiter“ Bestandteile eines Schiffs, eines U-Boots und eines Raumschiffs miteinander vereint. Der SeaOrbiter soll zu zwei Dritteln unter der Wasseroberfläche liegen, was es Forscher:innen ermöglichen soll, über einen längeren Zeitraum unter Wasser zu bleiben, da die Sauerstoffzufuhr somit gesichert ist. Des Weiteren soll er still durch das Wasser gleiten und dadurch Tiere magisch anziehen. Ein weiteres Problem, das Forscher:innen häufig haben, ist nämlich, dass die Tiere normalerweise vom Motorenlärm der U-Boote aufgescheucht werden, sodass es schwierig ist, sie zu beobachten, abgesehen davon, dass der Lärm eine Gefahr für Meereslebewesen darstellt. In einem Teil des Schiffes soll der Luftdruck dem Unterwasserdruck angeglichen werden, sodass Tauchgänge einfach umgesetzt werden können. Zudem sollen moderne Labore vorhanden sein, die intensive Forschung an Bord ermöglichen.

Gleichzeitig will Rougerie seine Innovation zur Sensibilisierung der Gesellschaft nutzen: Videoaufnahmen des SeaOrbiters sollen ins Internet gestellt werden, um auf Umweltprobleme aufmerksam zu machen. Ebenso soll auch die Schönheit der Ozeane dargestellt werden.

Rougerie hat bereits einige Investor:innen und Unterstützer:innen gefunden, wie zum Beispiel die NASA, denn der SeaOrbiter soll auch als Trainingsort für zukünftige Astronaut:innen und Weltraumtourist:innen dienen. Allerdings fehlen ihm noch weitere Sponsor:innen, die sein 25 Millionen Euro teures Projekt finanzieren. Deshalb wendet sich Rougerie nun mit seinem Traum an die Öffentlichkeit. Wird der Zeitplan so umgesetzt wie geplant, könnte der SeaOrbiter schon 2008 die Ozeane bereisen.

Den Artikel Futuristisches Raumschiff für die Weltmeere vom 26.05.2005 findet ihr auf RP Online.

Weiterführende Informationen erhaltet ihr in dem Artikel Riesen-Seepferdchen soll im Atlantik treiben vom 26.05.2005 im Spiegel.

Die Website des SeaOrbiters findet ihr hier. Auf unserem Blog stellen wir euch außerdem noch ein weiteres interessantes Schiff vor, welches der Plastikverschmutzung in unseren Ozeanen entgegenwirken soll.

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